Eisenbahnunfall von Yaoundé
Der Eisenbahnunfall von Yaoundé war die Explosion zweier Kesselwagen in einem südlichen Stadtteil von Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns, am 14. Februar 1998 mit 220 Todesopfern.
Unfall
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mehrere Güterwagen eines Zuges, der Treibstoff[Anm. 1] beförderte[1], entgleisten am Nachmittag des Tages in Nsam, einem dicht besiedelten südlichen Stadtteil von Yaoundé[2], in der Nähe eines großen Treibstoffdepots.[3] Dabei schlugen zwei Fahrzeuge mit 100 Kubikmeter Treibstoff[4] leck und liefen aus.[5] Viele Bewohner des Umfelds der Unfallstelle, Auto- und Taxifahrer, eilten zur Unfallstelle, die nicht abgesperrt war, um sich auslaufenden Treibstoff zu sichern.[6] So waren sehr viele Menschen am Unfallort, als ein zweiter Zug sich näherte und in die entgleisten Fahrzeuge hineinfuhr. Dabei explodierten zwei Kesselwagen.[7] Erst jetzt sperrten Sicherheitskräfte die Unfallstelle ab.[8]
Ein Gerücht, dass eine unachtsam weggeworfene Zigarette die Explosion auslöste[9], wurde nicht bestätigt.[10]
Folgen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]220 Menschen starben[11][Anm. 2], mindestens 100 weitere erlitten schwere Verbrennungen.[Anm. 3]
Die Löscharbeiten dauerten einen ganzen Tag.[12] Der damalige französische Staatspräsident Jacques Chirac kondolierte der Republik Kamerun und Frankreich entsandte vier Ärzte und zwei Krankenpfleger, die auch 7 Tonnen medizinische Ausrüstung für die Behandlung von Brandverletzungen mitbrachten[13], sowie Spezialisten der Feuerwehr von Paris an die Unfallstelle.[14]
Die Regierung von Kamerun setzte eine Untersuchungskommission ein.[15]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ANB-BIA: Weekly News Issue of: 19-02-1998, PART #1. Aus: The Guardian v. 16. Februar 1998.
- ANB-BIA: Weekly News Issue of: 19-02-1998, PART #1. Aus: Liberation v. 16. Februar 1998.
- Communiqué du ministère des affaires étrangères français. In: Les discours dans l’actualité v. 16. Februar 1998.
- Die weltweit schwersten Zugunglücke. In: Rhein-Zeitung.
- Explosion au Cameroun. In: Les six minutes vom 15. Februar 1998, siehe hier.
- NN: France sending emergency medical supplies to Cameroon after explosion kills 120. In: BBC News v. 15. Februar 1998.
- NN: Meldung. In: Le Calendrier zum 14. Februar 1998.
- NN: Meldung. In: The Capital v. 15. Februar 1998, S. 2.
- NN: Meldung. In: The Galveston Daily News v. 15. Februar 1998, S. 2.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ So: Communiqué du ministère, in anderen Quellen ist auch von „Öl“ die Rede, die Heftigkeit der Explosion spricht aber eher für Benzin.
- ↑ Erste Meldungen nannten z. T. abweichende Zahlen, was für Erstmeldungen nicht ungewöhnlich ist: ANB-BIA / Liberation und ANB-BIA / The Guardian, beide v. 16. Februar 1998 und NN: France sending: 120 Tote, Communiqué du ministère: 150 Tote.
- ↑ ANB-BIA / The Guardian v. 16. Februar 1998 nennt 150, ANB-BIA / Liberation v. gleichen Tag 200 Schwerverletzte.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ANB-BIA / Liberation v. 16. Februar 1998.
- ↑ Explosion au Cameroun.
- ↑ NN: Meldung in „The Galveston Daily News“.
- ↑ NN: Meldung in: Le Calendrier.
- ↑ ANB-BIA / Liberation v. 16. Februar 1998.
- ↑ ANB-BIA / Liberation v. 16. Februar 1998; ANB-BIA / The Guardian v. 16. Februar 1998; NN: Meldung in „The Galveston Daily News“;NN: Meldung in „The Capital“.
- ↑ NN: Meldung in „The Galveston Daily News“ unter Berufung auf Defoe Mambo, den damaligen Coroner von Yaoundé.
- ↑ ANB-BIA / Liberation v. 16. Februar 1998.
- ↑ ANB-BIA / Liberation v. 16. Februar 1998; NN: France sending.
- ↑ NN: Meldung in „The Galveston Daily News“; ANB-BIA / The Guardian v. 16. Februar 1998.
- ↑ NN: Meldung in: Le Calendrier.
- ↑ NN: Meldung in „The Galveston Daily News“.
- ↑ ANB-BIA / The Guardian v. 16. Februar 1998; Communiqué du ministère.
- ↑ Communiqué du ministère.
- ↑ ANB-BIA / The Guardian v. 16. Februar 1998 (Editor’s update vom 17. Februar 1998).
Koordinaten: 3° 49′ 59,1″ N, 11° 30′ 53,1″ O