Ellwangen (Rot an der Rot)

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Ellwangen (Rot an der Rot)
Wappen von Ellwangen (Rot an der Rot)
Koordinaten: 47° 59′ N, 9° 56′ OKoordinaten: 47° 58′ 33″ N, 9° 56′ 30″ O
Höhe: 652 m ü. NN
Fläche: 14,83 km²
Einwohner: 936 (1. Apr. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1974
Postleitzahl: 88430
Vorwahl: 07568
Pfarrkirche Sankt Kilian und Ursula

Ellwangen ist ein Ortsteil der Gemeinde Rot an der Rot im Landkreis Biberach in Oberschwaben. Seit 1843 ist der Ort von Landwirtschaft geprägt.[2]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugehörig zu Ellwangen sind die Teilgemarkungen Tristolz, Bär, Buckenhof, Eichen, Eichwald, Eulental, Hafen, Hörnle, Hohenhalden, Hohenmorgen, Lindengraben, Löhlis, Moor, Mohrenschachen, Obere Mühle, Pfaffenried, Ramsen, Sandbauer, Sonnenbauer, Umbrecht, Weißenwind, Wespel, Wirrenweiler und Wolf.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt westlich von Rot an der Rot unterhalb der Erhebung Tristolzer Berg. In ihr kreuzen sich, westlich des Ortskerns die L 300 und L 265. Durch den Ort fließt der Ellbach, an der nördlichen Spitze der Gemarkung bei Eilatal entspringt die untere Rottum und östlich bildet auf einer kleinen Strecke der Pfaffenriederbach die frühere Grenze.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Ellwangen leitet sich vermutlich von den Namensbestandteilen Ell (Elch) und Wang (abfallendes Gelände) her. Das Lehenbuch des Grafen Eberhard von Landau aus dem Jahre 1300 ordnet Ellwangen dem Schenken Konrad von Winterstetten-Otterswang zu. Später kam es in den Besitz von Habsburg, das es im 15. Jahrhundert an Waldburg-Wolfegg verpfändete. 1605 kam es von Wolfegg an die Linie Zeil und bei der Waldburgschen Erbteilung 1675 an Waldburg-Zeil-Wurzach.

Erhebung Tristolzer Berg (2009)

Im Jahre 1529 errichtete Waldburg in Ellwangen ein Amt, welches ein Ammann, später 1699 ein Gerichtsammann verwaltete. Tristolz, Eulental, Pfaffenried und ein Hof in Löhlis waren im Bestand des Amtes aufgeführt.

Um 1432 ist eine erste Gastwirtschaft in Ellwangen und mehrere Mühlen, darunter eine Sägemühle und eine Ölmühle verzeichnet. Um 1650 übten ein Gemeindeschmied, Bäcker, Schuhmacher und Hafner ihr Handwerk aus. Um 1850 gab es eine Schildwirtschaft.

1938 wurden die Oberämter aufgelöst und Ellwangen dem Landkreis Biberach zugeordnet. Am 1. Oktober 1974 wurde Ellwangen nach Rot an der Rot eingemeindet.[3]

Im Jahre 2011 gab es in Ellwangen mehrere Handwerksunternehmen und Landwirtschaftsbetriebe im Vollerwerb.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Kulturdenkmale in Ellwangen

Im Jahr 2014 feiert der Musikverein Ellwangen sein 160-jährigen Jubiläum. Die Gründung geht somit auf das Jahr 1854 zurück. Der Musikverein ist Inhaber der Pro-Musica-Plakette.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeinde 6. Ellwangen. In: August Friedrich Pauly (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Leutkirch (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 18). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1843, S. 249–252 (Volltext [Wikisource]).
  • Der Landkreis Biberach, bearb. von der Abt. Landesbeschreibung des Staatsarchivs Sigmaringen. Hrsg. von der Landesarchivdir. Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Biberach; Band: 2: B. Gemeindebeschreibungen Ertingen bis Warthausen. Thorbecke, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-6186-2, S. 630–634.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ellwangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eigene Angaben der Gemeinde Rot an der Rot, nach schriftlicher Anfrage.
  2. Oberamtsbeschreibung von 1843
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 545.