Ernst Weiland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ernst „Bimbo“ Weiland (* um 1910; † 1943 oder 1944) war ein deutscher Schlagzeuger und Bandleader der Jazz- und Unterhaltungsmusik, der durch seine Auftritte als „Bimbo der Tricktrommler“ sowie „Der Tricktrommler Ernst Weiland“ in Revuen wie Etwas verrückt in der Berliner Scala bekannt war.[1][2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiland spielte ab 1936 im Orchester der „Scala“ unter Leitung von Otto Stenzel, mit dem auch erste Aufnahmen entstanden („The Music Goes ’Round and Around“). Ferner arbeitete er u. a. auch mit dem Klavierduo Heinz Kück & Bill Norman (Kück & Billy, 1938).[3] Teilweise unter eigenem Namen, aber auch unter seinem Pseudonym „Bimbo der Tricktrommler“ der Berliner „Scala“ und sein Orchester, spielte er ab Mai 1938 mit Studiomusikern wie Carl und Kurt Hohenberger, Franz Thon, Kurt Wege, Mike Danzi und Paul Henkel für Odeon zumeist swingende Tanzmusik und Hot-Swing auf Schallplatten ein.[4] Zu den Unterhaltungs- und Tanztee-Interpretationen gehören Einspielungen wie Helmut Gardens südamerikanisch inspirierter Titel „Mondnacht auf Cuba“ (1939).[5]

In Weilands Ensemble spielten dabei Fritz Petz (tp), Erhard Krause (tb), Benny de Weille (as, cl), Helmuth Friedrich (ts), Fritz Stamer (p), Mike Danzi (git), Conny Ahlers (kb).[6] „Peng“ (O-31697), „Aber treu will keine sein“ (Fritz Weber/Ralph Maria Siegel, O-31592), „Mondnacht auf Cuba“ (O-31592), „Trommelei“ und „FD 79 - Exzentrik Foxtrot“ (O-31675),[7] zuletzt am 21. Februar 1943 („Was kann der Mond dafür?“, O-31782). Im Bereich des Jazz war er zwischen 1936 und 1943 an 22 Aufnahmesessions beteiligt, u. a. auch als Begleiter des Humoristen Carl Napp (...und abends in die Scala) und bei Theo Reuter (1940).[8]

Weiland fiel im Kriegseinsatz an der Ostfront.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael H. Kater: Different Drummers: Jazz in the Culture of Nazi Germany. 2003.
  2. Hinweis auf dem Etikett der Schallplatte Peng, Odeon O31697
  3. 60 years of recorded jazz 1917–1977. Band 7, 1980, S. K-366.
  4. Dazu gehörten die Titel „Komm und Tanz“/„Süße kleine Henriett’!“ (von Gerhard Winkler, O-31508), „Warum kam ich nicht reich zur Welt?“ (Horst Kudritzki/Ralph Maria Siegel)/„Zehn Uhr zehn“ (O-31554), „FD 79“ (von Helmut Gardens, 0-31675a)
  5. „Bimbo der Tricktrommler“ der Berliner “Scala” mit seinem Tanz-Orchester: „Mondnacht auf Cuba“, Musik: Helmut Gardens, Text: Alfred Klabunde, O-31592b
  6. Angaben nach Tom Lord Jazz discography
  7. Aufnahme von 1941. FD 79 war die Bezeichnung für einen Fernschnellzug von München nach Berlin. Vgl. Hinweis bei Grammophon-Platten.de
  8. Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen am 4. September 2016)
  9. „Tricktrommler im Osten gefallen. An der Ostfront fiel Ernst Weiland, der frühere Kapellmeister der Scala. von den Berlinern ‚Bimbo mit der Tricktrommel‘ genannt“. Zit. nach Nachrichten für die Truppe, Band 2, 1973, S. 31.