Eugene Garfield

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Februar 2011 um 18:25 Uhr durch John Red (Diskussion | Beiträge) (→‎Werke). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eugene Garfield (* 16. September 1925 in New York City) ist ein US-amerikanischer Wissenschaftler und einer der Begründer der Bibliometrie. Er gilt als Pionier der empirischen Informationswissenschaft.

Garfield studierte an der Columbia University und machte dort 1949 seinen ersten Abschluss (B.S.) in Chemie, 1954 seinen zweiten Abschluss (M.S.) in Bibliothekswissenschaft. 1961 promovierte er im Fach Linguistik.

Ab 1955 war er zunächst als Berater für pharmazeutische Unternehmen tätig und spezialisierte sich auf Fachinformation, indem er Current contents (Inhaltsverzeichnisse relevanter Fachzeitschriften) erstellte. In einem Aufsatz in der angesehenen Zeitschrift Science (Band 122, Nummer 3159, Seite 108 - 111) schlug er 1955 vor, Zitationen wissenschaftlicher Veröffentlichungen systematisch zu erfassen und damit Zitationszusammenhänge deutlich zu machen. 1963, acht Jahre nach seiner fundamentalen Idee, stellte er den ersten Science Citation Index vor. Bereits 1960 hatte er das Institute for Scientific Information (ISI) gegründet, dessen CEO er bis zu seiner Pensionierung 1992 blieb. Dieses erarbeitete verschiedene regelmäßig erscheinende Zitationsverzeichnisse, neben dem Science Citation Index auch den Social Sciences Citation Index (ab 1973) und den Arts & Humanities Citation Index (ab 1978). Heute liegen diese Verzeichnisse unter der Bezeichnung Web of Science als Datenbank vor. 1986 war er Gründungsherausgeber von The Scientist, einer zweiwöchentlich erscheinenden Fachzeitschrift für Biomediziner.

Aufgrund seiner großen Verdienste ist er mit zahlreichen Ehrendoktortiteln und Preisen ausgezeichnet worden. Dazu zählen der Award of Merit der American Society for Information Science (1975) und der Patterson-Crane Award der American Chemical Society (1983).

Werke

  • An algorithm for translating chemical names to molecular formulas (Diss., 1961)
  • Essays of an information scientist (15 Bände, 1977-1993)
  • Citation indexing. Its theory and application in science, technology, and humanities, New York: Wiley 1979

Literatur

  • Blaise Cronin, Helen Barsky Atkins (Hrsg.): The web of knowledge. Medford, NJ 2000. ISBN 1-57387-099-4 (Festschrift für Eugene Garfield)

Weblinks