Favoriten (Film)

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Film
Titel Favoriten
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 118 Minuten
Stab
Regie Ruth Beckermann
Drehbuch Ruth Beckermann
Elisabeth Menasse-Wiesbauer
Produktion Ruth Beckermann
Kamera Johannes Hammel
Schnitt Dieter Pichler
Besetzung
Ilkay Idiskut
Regisseurin Ruth Beckermann (2018)

Favoriten ist ein österreichischer Dokumentarfilm unter der Regie von Ruth Beckermann aus dem Jahr 2024. Der Film feierte im Februar 2024 auf der Berlinale seine Weltpremiere als Eröffnungsfilm der Sektion Encounters. Im April 2024 wurde mit der Produktion die Diagonale eröffnet.[1]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film zeigt den Alltag an Wiens in einer dritten Klasse mit 25 Kindern an der größten Volksschule im Bezirk Favoriten, einer Brennpunktschule: die Probleme migrantischer Schüler, den Einsatz einer engagierten Lehrerin und das Versagen der Schulbehörde.[2]

Ziel war, die Freuden, Ängste und Nöte der Kinder, ihre Fähigkeiten und Strategien auszuloten und herauszufinden, wer sie sind.[3] Trotz der Schwierigkeiten zu Hause und in der Schule zeigen die Kinder, welche Energie und wie viel Kraft in ihnen steckt, wenn man sie ernst nimmt und unterstützt.[4]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmstab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie führte Ruth Beckermann, das Drehkonzept stammt von ihr und Elisabeth Menasse-Wiesbauer.[5] Die Kameraführung lag in den Händen von Johannes Hammel und für den Filmschnitt war Dieter Pichler verantwortlich.[3]

In einer wichtigen Rolle ist Ilkay Idiskut sehen.

Produktion und Förderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Produzentin ist Ruth Beckermann.[6] Zahlreiche österreichische Filmförderinstitutionen beteiligten sich an den Kosten für den Film: Das Österreichische Filminstitut stellte im Rahmen der Produktionsförderung 120.000 Euro zur Verfügung, im Rahmen der Referenzmittelförderung 62.363 (Stand Januar 2021).[5] Der ORF sagte im Rahmen des Film-/Fernsehabkommens 70.000 Euro zu.[3] Vom Filmfonds Wien kamen 120.000 Euro Produktionsförderung, von FISA Filmstandort Austria 113.000 Euro.[5]

Dreharbeiten und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedreht wurde an 45 Tagen zwischen Juli 2021 und Februar 2023 in Wien.[3] Arbeitstitel war Die Kinder von Wien.[5] Der Film feierte im Februar 2024 auf der Berlinale seine Weltpremiere als Eröffnungsfilm der Sektion Berlinale Encounters.[3] Im März 2024 wird er beim Dokumentarfilmfestival CPH:DOX gezeigt.[7] Der Vertrieb liegt in den Händen von Autlook Filmsales.[6]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Favoriten wurde von der Filmkritik stark wahrgenommen. Jochen Werner vergab auf Filmstarts.de vier von fünf Sternen. Der bewegende wie humanistische Dokumentarfilm skizziere die Institution Schule mit all ihren Schwächen und Fallstricken kritisch, ohne dabei das Engagement der zahlreichen Menschen, die in ihm tagtäglich ihr Bestes geben, aus den Augen zu verlieren.[8] Die Filmzeitschrift Cinema Austriaco vergab die Note 8,5 und nannte den Film „[h]eiter, berührend, farbenfroh, außergewöhnlich lebendig und pulsierend“.[9]

Matthias Dell urteilte auf Zeit.de, Favoriten sei eine „großartige Schuldoku“ und verweigere sich erfolgreich der Versuchung zu pädagogisieren und sich auf Erfolge zu beschränken. Vielmehr dokumentiere der Film „eher nüchtern“ die Schwierigkeiten, die im Kern politische Ursachen haben.[10] Valerie Dirk sprach im Standard von einer „kraftvolle[n] Hommage an den Lehrberuf und eine[r] implizite Forderung nach einer Reform des vom Personalmangel ausgehungerten Bildungssystems“.[11]

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Favoriten wurde zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2024 eingeladen, wo er mit dem Friedensfilmpreis ausgezeichnet wurde.[12] Der Film wurde auch in die Nominierungsliste für den Berlinale Dokumentarfilmpreis aufgenommen.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Grazer Filmfestival eröffnet mit Beckermanns „Favoriten“. In: Kleine Zeitung. 12. Februar 2024, abgerufen am 12. Februar 2024.
  2. Filmemacherin Ruth Beckermanns Abrechnung mit der Gaza-Berichterstattung. Abgerufen am 26. Januar 2024.
  3. a b c d e Favoriten. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 26. Januar 2024 (deutsch).
  4. Filmstarts: Die Kinder von Wien. Abgerufen am 26. Januar 2024.
  5. a b c d N. N.: Favoriten. In: Crew United. 2024, abgerufen am 26. Januar 2024.
  6. a b Favoriten. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  7. Favoriten. In: cphdox.dk. Abgerufen am 13. März 2024.
  8. Jochen Werner: Favoriten: Zwei Stunden pure Menschlichkeit. In: Filmstarts.de. Abgerufen am 16. Februar 2024.
  9. Marina Pavido: Favoriten (2024) von Ruth Beckermann - Kritik | Cinema Austriaco. 16. Februar 2024, abgerufen am 9. März 2024 (deutsch).
  10. Matthias Dell: "Favoriten" von Ruth Beckermann: Frau Idiskut und ihre Klasse. In: Die Zeit. 19. Februar 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 9. März 2024]).
  11. Die widerborstige Birgit Minichmayr und eine Klasse in "Favoriten". Abgerufen am 9. März 2024 (österreichisches Deutsch).
  12. Berlinale: „Favoriten", „Ivo", „Shahid", „Sterben" werden prämiert. In: blickpunktfilm.de. 14. Februar 2024, abgerufen am 24. Februar 2024.
  13. Berlinale Dokumentarfilmpreis und Jury. Abgerufen am 3. Februar 2024.