Festsitzung des Staatsrates am 7. Mai 1901, dem hundertsten Jahrestag seit seiner Gründung

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Festsitzung des Staatsrates am 7. Mai 1901, dem hundertsten Jahrestag seit seiner Gründung (Ilja Repin)
Festsitzung des Staatsrates am 7. Mai 1901, dem hundertsten Jahrestag seit seiner Gründung
Ilja Repin, 1901–1903
Öl auf Leinwand
400 × 877 cm
Staatliches Russisches Museum, Sankt Petersburg
Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum

Die Festsitzung des Staatsrates am 7. Mai 1901, dem hundertsten Jahrestag seit seiner Gründung (russisch Торжественное заседание Государственного совета 7 мая 1901 года в день столетнего юбилея со дня его учреждения) ist ein Gemälde des russischen Malers Ilja Repin. Es ist dem Realismus zuzuordnen. Das 400 × 877 cm große Bild wurde 1901 begonnen und 1903 fertiggestellt. Es zählt zu Repins bekanntesten Werken und gehört zum Bestand des Staatlichen Russischen Museums in Sankt Petersburg.

Als Repin im Jahr 1900 auf das Gut Penaten im finnischen Teil des Russischen Reiches umzog, begann sein Ruhm allmählich zu schwinden. Nur durch Besuche von Freunden und Künstlern konnte er eine gewisse Beziehung zu seinem Heimatland aufrechterhalten. Trotz der Trennung vergisst ihn sein Heimatland nicht, und 1901 wurde er ausgewählt, ein Bild zu malen, das eine feierliche Sitzung des Staatsrats in St. Petersburg darstellt. Die Anwesenheit des Zaren verlieh dieser Versammlung einen Hauch von Pomp und äußerster Feierlichkeit.

Ursprung des Werkes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Repin hat die Arbeit an diesem Werk mit großer Begeisterung aufgenommen. Er kam täglich zu den Sitzungen und zeichnete und malte Skizzen. Er weigerte sich, einzelne Ratsmitglieder auf Fotos zu malen, und bat sie, für ihn in jeder gewünschten Position zu posieren. Der Maler ordnete die Figuren nach einem vorläufigen Kompositionsschema an den von ihm festgelegten Stellen an. So schuf er eine ganze Reihe von Porträtskizzen, von denen mehrere während einer einzigen Sitzung mit dem Modell entstanden sind. Repin scheute nicht davor zurück, den dargestellten Figuren einen persönlichen Charakterzug in ihrem Ausdruck zu verleihen, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Abbilder der Ratsmitglieder mit ihrer wenig schmeichelhaften Realität und ihrer scharf gesehenen Charakterisierung die Anwesenden nicht sehr zufriedenstellten.

Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konstantin Petrowitsch Pobedonoszew (1827–1907), Porträt von Ilja Repin (vgl. im Gemälde die Nr. 73)

Der Künstler führt den Betrachter in die Kulisse eines Festsaals ein, in dem die höchste gesetzgebende Körperschaft des Russischen Reiches tagt.

Die gesamte riesige Leinwand ist ein harmonisches Zusammenspiel von Rot, Gold und Schwarz, das den Eindruck von Feierlichkeit und einem Gefühl besonderer staatlicher Würde unterstreicht. Es war sehr schwierig, die fast hundert Figuren so zu platzieren, dass die meisten von ihnen dem Betrachter zugewandt sind. Repin ist es gelungen, das Bild so perfekt zu komponieren, dass der Betrachter die Figuren im Hintergrund des nicht minder koloristisch anspruchsvollen Interieurs des Sitzungssaals leicht erkennen kann.

Das Gemälde ist zweifellos ein Höhepunkt der Porträtmalerei in Repins Schaffen.

Auf Wunsch von Repin beteiligten sich auch seine Schüler B. M. Kustodijew und I. S. Kulikow an dieser großen Porträtkomposition.

Im Zuge der vorbereitenden Rechte schuf Repin eine Reihe präziser Porträtstudien und Skizzen einzelner Mitglieder des Rates. Zu den besten von ihnen gehört das Porträt von Konstantin Petrowitsch Pobedonoszew (1827–1907), Ober-Prokurator des Heiligen Synods der Russischen Orthodoxen Kirche. Pobedonoszew war als einer der eingefleischtesten Reaktionäre bekannt, und in diesem Geist hat Repin ihn porträtiert – der eiskalte Blick seiner Augen, die schmalen Lippen, die verschränkten Finger seiner Hände.

Alles in allem gehören die Studien zu diesem Werk zum Besten, was die russische Porträtmalerei an der Wende vom 19. zum 20. aufzuweisen hat.

Sitzung des Staatsrates: Positionen und Liste der vertretenen Personen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ilja Repin. Auf der Suche nach Russland. Angelika Wesenberg/ Nicole Hartje/ Anne-Marie Werner (Herausgeber). Saarbrücken. Berlin. Saarland Museum, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, 2003
  • Ilja Repin und seine Malerfreunde. Russland vor der Revolution. Fehlemann, Sabine (Hg.) / Hartje, Nicole (Bearb.). Bielefeld, Kerber, 2005 (Publikation anlässlich der Ausstellung im Von der Heydt-Museum Wuppertal, 9.10.2005 - 29.01.2006)
  • Петров, Е. История одного шедевра // Наука и жизнь. — 2004. — № 1. — ISSN 0028-1263.
  • Репин Илья Ефимович / глав. ред. А. Барагамян. — М. : Директ-Медиа, 2009. — Т. 20. — (Великие художники). ISBN 978-5-87107-193-9.
  • Евстратова, Е. Н. 500 сокровищ русской живописи. — М. : ОЛМА Медиа Групп, 2013. — 536 с. — (Альбомы по живописи). ISBN 978-5-373-04169-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Group portrait of Members of the State Council (Repin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien