„Frank Hanebuth“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeile 3: Zeile 3:
== Karriere als Bikerfunktionär ==
== Karriere als Bikerfunktionär ==
Während der 1980er Jahre war Hanebuth Mitglied der [[Bones MC]], des zur damaligen Zeit größten deutschen [[Motorcycle Club|Motorrad-Clubs]]. Parallel zu einer Karriere als [[Boxen|Boxer]] arbeitete er sich in der Hierarchie des Clubs nach oben und wurde schließlich Anfang der 1990er zum Präsidenten des Charters Hannover. 1999 war er eine der treibenden Kräfte hinter dem Anschluss der Bones an den international tätigen MC Hells Angels und ist seitdem Präsident des hannoverschen Hells Angels Charters. Auch in der deutschen Sektion gehört er mittlerweile zu den einflussreichsten Mitgliedern. Bei den "''Friedensverhandlungen''" mit dem konkurrierenden Bikerclub der [[Bandidos]] zu Pfingsten 2010 war er der Verhandlungsführer der Hells Angels.<ref>Kruse, Kuno: [http://www.stern.de/panorama/ende-des-rockerkriegs-hells-angels-und-bandidos-schliessen-frieden-1568808.html Hells Angels und Bandidos schließen Frieden]. In: ''Stern.de'' vom 25. Mai 2010</ref><ref>Deggerich, Markus; Diehl, Jörg: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-69174831.html Banditen unter Engeln]. In: ''Der Spiegel'' vom 22. Februar 2010</ref><ref>Stichler, Susanne: [http://www3.ndr.de/sendungen/menschen_und_schlagzeilen/hellsangels156.html Waffenstillstand im Rockerkrieg?]. In: ''Menschen und Schlagzeilen (NDR)'' vom 7. April 2010</ref> Laut dem Hells Angels-Aussteiger Ulrich Detrois versuchte Hanebuth für sich den Posten eines "Deutschland-Chefs" zu schaffen, scheiterte damit aber.<ref>Detrois, Ulrich (Bad Boy Uli): Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus</ref>
Während der 1980er Jahre war Hanebuth Mitglied der [[Bones MC]], des zur damaligen Zeit größten deutschen [[Motorcycle Club|Motorrad-Clubs]]. Parallel zu einer Karriere als [[Boxen|Boxer]] arbeitete er sich in der Hierarchie des Clubs nach oben und wurde schließlich Anfang der 1990er zum Präsidenten des Charters Hannover. 1999 war er eine der treibenden Kräfte hinter dem Anschluss der Bones an den international tätigen MC Hells Angels und ist seitdem Präsident des hannoverschen Hells Angels Charters. Auch in der deutschen Sektion gehört er mittlerweile zu den einflussreichsten Mitgliedern. Bei den "''Friedensverhandlungen''" mit dem konkurrierenden Bikerclub der [[Bandidos]] zu Pfingsten 2010 war er der Verhandlungsführer der Hells Angels.<ref>Kruse, Kuno: [http://www.stern.de/panorama/ende-des-rockerkriegs-hells-angels-und-bandidos-schliessen-frieden-1568808.html Hells Angels und Bandidos schließen Frieden]. In: ''Stern.de'' vom 25. Mai 2010</ref><ref>Deggerich, Markus; Diehl, Jörg: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-69174831.html Banditen unter Engeln]. In: ''Der Spiegel'' vom 22. Februar 2010</ref><ref>Stichler, Susanne: [http://www3.ndr.de/sendungen/menschen_und_schlagzeilen/hellsangels156.html Waffenstillstand im Rockerkrieg?]. In: ''Menschen und Schlagzeilen (NDR)'' vom 7. April 2010</ref> Laut dem Hells Angels-Aussteiger Ulrich Detrois versuchte Hanebuth für sich den Posten eines "Deutschland-Chefs" zu schaffen, scheiterte damit aber.<ref>Detrois, Ulrich (Bad Boy Uli): Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus</ref>
So ist das.


== Kriminelle Laufbahn ==
== Kriminelle Laufbahn ==

Version vom 10. September 2011, 11:42 Uhr

Frank Armin Hanebuth (* 12. September 1964 in Hannover), genannt Steintorkönig“ oder „der Lange“, ist Präsident des Hells Angels-Charters von Hannover.

Karriere als Bikerfunktionär

Während der 1980er Jahre war Hanebuth Mitglied der Bones MC, des zur damaligen Zeit größten deutschen Motorrad-Clubs. Parallel zu einer Karriere als Boxer arbeitete er sich in der Hierarchie des Clubs nach oben und wurde schließlich Anfang der 1990er zum Präsidenten des Charters Hannover. 1999 war er eine der treibenden Kräfte hinter dem Anschluss der Bones an den international tätigen MC Hells Angels und ist seitdem Präsident des hannoverschen Hells Angels Charters. Auch in der deutschen Sektion gehört er mittlerweile zu den einflussreichsten Mitgliedern. Bei den "Friedensverhandlungen" mit dem konkurrierenden Bikerclub der Bandidos zu Pfingsten 2010 war er der Verhandlungsführer der Hells Angels.[1][2][3] Laut dem Hells Angels-Aussteiger Ulrich Detrois versuchte Hanebuth für sich den Posten eines "Deutschland-Chefs" zu schaffen, scheiterte damit aber.[4] So ist das.

Kriminelle Laufbahn

Das Rotlichtviertel am Steintor in Hannover

Schon während seiner Zeit als Anführer der Hannoveraner Bones hatte Hanebuth das Rotlichtviertel am Steintor unter seine Kontrolle gebracht. Im Jahr 2000 versuchten er und seine Rocker eine Expansion nach Lüneburg und Hamburg, wo sie sich in mehreren Laufhäusern festsetzten. Diese Ausdehnung wurde allerdings von der Hamburger Polizei unterbunden, die Hanebuth am Ende des Jahres verhaftete. Wegen schwerer Körperverletzung verbrachte er die nächsten dreieinhalb Jahre im Gefängnis. Nach seiner Freilassung beschränkte er seine Aktivitäten wieder auf Hannover. Über mehrere Tochtergesellschaften kontrolliert er den Großteil der Tanzclubs, Bordelle, Sexshops und Pornokinos am Steintor, seine Hells Angels haben zudem ein lokales Monopol im Bereich der Türsteherdienste errichtet[5]. Im Konflikt mit den Bandidos bauen die hannoverschen Hells Angels ihre Führungsposition im norddeutschen Raum aus. Das Landeskriminalamt Niedersachsen hat mittlerweile eine eigene Organisationseinheit eingerichtet, die ausschließlich im Rockermilieu ermittelt.[6]
Im September 2011 wurden im Wohnort Hanebuths fünf Menschen von zwei Hunden angefallen und teils schwer verletzt, eine 44-jährige Frau wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Die herumlaufenden Tiere, ein Deutscher Schäferhund und ein belgischer Malinois bissen zuletzt auch einen Polizisten, woraufhin die Polizei die beiden erschoss.[7] Am darauffolgenden Vormittag meldete sich ein 46-jähriger Mann bei der Polizei[8] und gab an, dass es sich um seine Hunde handele. Es wurde ein Verfahren wegen Verdachts der schweren Körperverletzung durch Unterlassung gegen den Halter eingeleitet. Laut Medienberichten[9][10] soll es sich um Hanebuth handeln.

Sozialer Aufstieg

Seit der Jahrtausendwende konnte sich Hanebuth nach und nach den Ruf einer gesellschaftlichen Größe in Hannover erarbeiten. Grundlage dafür war seine „Befriedung“ des zuvor zwischen Albanern, Russen und Türken umkämpften Steintors, die ihm sogar den Respekt von Teilen der Polizei einbrachte.[11] Durch die Engagierung von Journalisten der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse als Freie Mitarbeiter für seine Szenemagazine - wie zum Beispiel die Steintornews[12] - konnte er zudem die Lokalpresse auf seine Seite bringen, in der er seitdem wiederholt als „geläuterter Mensch“ und „geachteter Mann“ bezeichnet wurde. Zuletzt konnte Hanebuth sich auch ein Netzwerk unter den Honoratioren der Stadt aufbauen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei sein Anwalt Götz von Fromberg ein, der selbst Immobilien im Steintorviertel besitzt und der ihn in die einflussreichen "Kreise" einführte, die inzwischen auch allgemein als "Hannover Connection" bezeichnet werden.[13][14][15] Kritik an diesen Verbindungen wurde zunächst fast ausschließlich von auswärtigen Medien vorgebracht, vor allem durch Recherchen der Journalistin Christine Kröger und ihre Reportagen im Bremer Weser-Kurier sowie durch Berichte in der Nord-Ausgabe der taz. Nach heftiger Kritik haben ab 2009 auch Hannoversche Allgemeine und Neue Presse, sowie auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung begonnen, kritischer zu berichten.[16][17][18][19]

Einzelnachweise

  1. Kruse, Kuno: Hells Angels und Bandidos schließen Frieden. In: Stern.de vom 25. Mai 2010
  2. Deggerich, Markus; Diehl, Jörg: Banditen unter Engeln. In: Der Spiegel vom 22. Februar 2010
  3. Stichler, Susanne: Waffenstillstand im Rockerkrieg?. In: Menschen und Schlagzeilen (NDR) vom 7. April 2010
  4. Detrois, Ulrich (Bad Boy Uli): Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus
  5. Kröger, Christine: Das Netzwerk der Höllenengel. In: Zeit Online vom 20. Mai 2010
  6. Morchner, Tobias: LKA-Ermittler warnt vor Hells Angels in Hannover. In: Schaumburger Nachrichten vom 26. Juni 2009
  7. Pressemitteilung der Polizei vom 08. September 2011
  8. Pressemitteilung der Polizei vom 09. September 2011
  9. Hunde von „Hells Angels“-Chef Hanebuth greifen Passanten an. Hannoversche Allgemeine Onlineausgabe 09. September 2011
  10. Hunde von Rocker-Boss fallen Menschen an. RTL aktuell Onlineausgabe 09. September 2011
  11. Kröger, Christine: Teuflische Handlanger. In: Weser Kurier vom 2. April 2010
  12. Quelle: Impressum von Dezember 2010 der Steintornews
  13. WiWo: Hannover Connection. In: WirtschaftsWoche vom 11. Januar 2011
  14. Philip Eppelsheim: Netzwerke in Hannover - Ein Nachmittag im Steintorviertel. In: FAZ vom 30. November 2010
  15. Robert von Lucius: Erbfreundschaften in Hannover. In: FAZ vom 11. August 2010, S.3
  16. Schöneberg, Kai: Die Höllenengel von Hannover. In: TAZ vom 12. Dezember 2008
  17. Kröger, Christine: Lange Schatten des Frank H. In: Weser Kurier vom 28. Dezember 2008
  18. Philip Eppelsheim: Netzwerke in Hannover - Ein Nachmittag im Steintorviertel. In: FAZ vom 30. November 2010
  19. Robert von Lucius: Erbfreundschaften in Hannover. In: FAZ vom 11. August 2010, S.3