Frank Ridley

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Francis „Frank“ Ambrose Ridley (* 22. Februar 1897; † 27. März 1994 in London) war ein britischer Journalist.

Leben und Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Sedbergh School und des Salisbury Theological College entschied Ridley sich gegen die kirchliche Laufbahn, erwarb aber noch eine theologische Zulassung der Durham University.

Politisch orientierte Ridley sich bald weit links: 1930 beteiligte er sich an der Gründung der Marxian League, die sich zeitweise an den Trotzkismus annäherte, 1931 aber eine scharfe Abkehr von diesem vollzog. Stattdessen schloss Ridley sich der Independent Labour Party an, für deren Zeitung er anschließend regelmäßig Beiträge verfasste. Außer auf publizistischer Ebene trat Ridley auch als öffentlicher Redner als Verfechter marxistisch-sozialistischer Ideen in Erscheinung: Von 1925 bis 1964 hielt er wöchentliche Werbereden zugunsten seiner Ideologie an der Speaker’s Corner des Londoner Hyde Park.

Aufgrund seiner exponierten Betätigung im Lager der britischen politischen Linken geriet Ridley Ende der 1930er Jahre ins Visier der nationalsozialistischen Polizeiorgane, die ihn als wichtige Zielperson einstuften: Al Richardson zufolge brachte ihn insbesondere das Buch Next Year's War von 1936 den Hass der Machthaber der Hitler-Diktatur ein. Im Frühjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die der NS-Überwachungsapparat als besonders wichtig oder gefährlich einstufte, die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten.[1]

Von 1951 bis 1953 amtierte Ridley als Präsident der National Secular Society, dem Verband der Atheisten Großbritanniens, deren Organ The Freethinker er zudem von 1951 bis 1954 herausgab.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Assassins, London, 1935.
  • Mussolini over Africa, London 1935.
  • At the Cross Roads of History (On the present social and economic crisis), London 1935.
  • Next Year's War, 1936.
  • Julian the Apostate and the Rise of Christianity, London 1937.
  • The Papacy and Fascism: The Crisis of the Twentieth Century, London 1937.
  • The Jesuits: A Study in Counter Revolution, London 1938.
  • Fascism – What Is It?, London 1941.
  • Socialism and Religion, s. a. [1940]
  • Revolutionary Tradition in England, London: National Labour Press, 1947.
  • The Evolution of the Papacy, London 1949.
  • Pope John and the Cold War, Kenardington 1961.
  • Spartacus, Kenardington 1961.
  • Reminiscences of Hyde Park, Hyde Park Pamphlet no. 7., London 1985
  • Fascism Down The Ages: from Caesar to Hitler, London 1988.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert Morrell: The Gentle Revolutionary: The Life and Work of Frank Ridley, Socialist and Secularist, 2003.
  • Al Richardson: „F.A. Ridley (1897-1994): An Appreciation,“ in: Revolutionary History, Jg. 5, Nr. 2 (Frühling 1994), S. 107–29.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu Ridley auf der Sonderfahndungsliste G.B. (Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museum).