Franz von Hipper

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Dezember 2009 um 12:06 Uhr durch Mehlauge (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:FranzVonHipper.jpg
Admiral Franz von Hipper

Franz Hipper, seit 1916 Ritter von Hipper (* 13. September 1863 in Weilheim; † 25. Mai 1932 in Hamburg-Othmarschen) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral in der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg.

Leben

Hipper stammte aus einer bayerischen Wirtsfamilie; er war der Sohn von Anton Hipper und dessen Ehefrau Anna Miller. Nach seiner Schulzeit trat er mit knapp 18 Jahren im April 1881 in die Kaiserliche Marine ein. Dort begann er seine militärische Karriere als Kadett auf den Fregatten Niobe und Leipzig. Im Herbst 1884 wurde Hipper zum Offizier befördert und als solcher war er bis 1903 Kommandant und Flottillenchef von Torpedobooten. Gleichzeitig war er als Navigationsoffizier auf die Kaiserliche Yacht abgestellt.

Ab 1903 leitete Hipper als Verbandsführer die I. Torpedo-Division. Von September 1906 bis März 1908 war er Kommandant des Großen Kreuzers SMS Friedrich Carl. 1912 zum Konteradmiral befördert, leitete er ab Oktober 1913 als Befehlshaber die Aufklärungsstreitkräfte der Hochseeflotte. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte er die Schlachtkreuzer erfolgreich in Gefechte gegen die Royal Navy. Dabei wurden im Dezember 1914 die englischen Küstenstädte Scarborough, Whitby und Hartlepool beschossen, was Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte.

Konteradmiral Hipper und sein Stab 1912

Hipper führte den Aufklärungsverband im Gefecht auf der Doggerbank (24. Januar 1915) und in der Skagerrakschlacht (31. Mai 1916). In der letztgenannten Schlacht wurden der Royal Navy schwere Verluste zugefügt; Hipper galt danach sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien als großer Marineführer. Im Juni 1916 wurde er von König Ludwig III. von Bayern in den erblichen bayerischen Ritterstand erhoben.

Im August 1918 wurde Hipper als Nachfolger von Reinhard Scheer zum Admiral und Chef der Hochseeflotte ernannt. Als in Kiel die Meuterei ausbrach, appellierte er erfolglos an die Seeleute. Am 30. November 1918 (nach anderen Angaben am 13. Dezember) trat er in den Ruhestand und verbrachte seinen Lebensabend in Hamburg-Othmarschen.

Die Trauerfeier nach seinen Tod fand auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg statt, u. a. Admiral Erich Raeder und Admiral Wilhelm Anton Souchon hielten Gedenkreden. Die 3. Torpedoboot-Halbflottille der Reichsmarine stellte eine Trauerabordnung. Seine letzte Ruhestätte fand der Admiral auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Weilheim, wohin später seine Urne überführt wurde.

Ehrungen

Literatur

  • Hugo von Waldeyer-Hartz: Admiral Hipper. Kittler, Leipzig 1933
  • Jürgen Busche: Heldenprüfung. Das verweigerte Erbe des Ersten Weltkriegs, Frankfurt (DVA) 2004, ISBN 3-421-05779-6
  • Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA – Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914-1918, Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918, Hrsg.: Marine-Kabinett, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1918, S.6
  2. a b Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA – Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914-1918, Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966, S.322

Vorlage:PND