Friedrich Gutsch junior

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Friedrich Gutsch (* 30. November 1838 in Karlsruhe; † 24. September 1897 ebendort) war ein deutscher Hofbuchdrucker, Kunst- und Hofbuchhändler, Mundartdichter und Gründer des „Karlsruher Plakat-Instituts“.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gutsch wurde am 30. November 1838 als jüngster Sohn des Buchdruckers Friedrich Gutsch sen. in Karlsruhe geboren. Nach dem Besuch einer höheren Schule nahm er eine Schreinerlehre auf, musste diese jedoch wenig später aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Gutsch wurde in der väterlichen Druckerei als Buchdrucker ausgebildet und hospitierte sodann im Verlag seines Onkels, dem Verleger C. R. Gutsch aus Lörrach. Anschließend begann er zusammen mit seinem Bruder im väterlichen Verlag zu arbeiten und war als Buchdrucker tätig. 1870 gründete er die Karlsruher Nachrichten, das „Specialorgan für Lokalangelegenheiten“, deren Chefredakteur und eifriger Autor er war. Die Zeitung war eine Mischung aus Kommentaren zur Lokalpolitik, Nachrichten, einem Anzeigenteil sowie Berichten über das Karlsruher Alltagsleben in badischer Mundart. Sie erschien zunächst zweimal in der Woche; ab August 1870, bei einer Auflage von ca. 5.000 Exemplaren, dann dreimal in der Woche. Populär waren die Karlsruher Nachrichten bzw. Friedrich Gutsch vor allem für die mundartliche Kommentierung der unterschiedlichsten Karlsruher Alltagsbegebenheiten. Als Karlsruher Mundartdichter schrieb Friedrich Gutsch humor- und gefühlvolle Arbeiten und Gedichte. In seinem Verlag wurden unter anderem die Werke Fritz Römhildts herausgebracht. 1894 musste sich der umtriebige Gutsch aus gesundheitlichen Gründen von der Arbeit in der Chefredaktion der Karlsruher Nachrichten zurückziehen, was gleichzeitig das Ende der Zeitung bedeutete. Friedrich Gutsch starb am 24. September 1897 mit nur 59 Jahren nach schwerem Leiden in Karlsruhe.[1] 1897 wurde die Gutschstraße in Karlsruhe nach ihm benannt.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aus Karlsruhe's Volksleben : Gedichte, Karlsruhe: Gutsch, 1876, Digitalisat

Drucke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus-Ordnung für die polizeiliche Verwahrungs-Anstalt in Kislau gedr. Friedrich Gutsch, Karlsruhe 15. Juli 1854
  • Emil Fromm, Die zehn Gebote Gottes in Predigten. Friedrich Gutsch, Karlsruhe 1871

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Vögely: Der Gutsche-Fritzle. Zum 150. Geburtstag des Karlsruher Mundartdichters. In: Badische Heimat, 1988, 4., S. 557–563
  • Michael Fischer: Der „Gutsch-Fritzle“ und die Karlsruher Nachrichten. In: BLBlog, 2022, Badische Landesbibliothek, Volltext

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Gutsch. In: Friedrich von Weech und Albert Krieger (Hrsg.): Badische Biographien. V. Teil 1891–1901. Winter, Heidelberg 1906, S. 235–237.