Fritz-Detlof von Winterfeldt
Fritz-Detlof Benjamin von Winterfeldt (* 17. Dezember 1886 in Kleinburg bei Breslau; † 17. August 1948 in Preetz) war ein deutscher paramilitärischer Aktivist.
Leben und Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Winterfeldt war der drittgeborene Sohn des preußischen Majors Georg von Winterfeld(t) und der Valeska Gräfin von Schmettow. Die Eltern waren ohne Grundbesitz.[1] Er hatte zwei Brüder, beide Offiziere. Er schlug zunächst die Militärlaufbahn in der preußischen Armee ein. 1912 ist er als Leutnant beim Ulanen-Regiment Nr. 10 in Salzwedel nachweisbar. Am Ersten Weltkrieg nahm Winterfeldt als Ulanenoffizier beim Ulanen-Regiment Nr. 10 teil. Bei Kriegsende schied er als Rittmeister aus. Anschließend war er im Grenzschutz tätig.[2]
Mitte der 1920er Jahre gründete er die Wehrsportschule Braunau im Kreis Löwenberg, wo vor allem Angehörige rechtsgerichteter Kreise sportlich und paramilitärisch geschult wurden. Obwohl die Aktivitäten der Schule erkennbar gegen die bestehende demokratische Republik gerichtet waren, bezog sie als gemeinnützige Einrichtung staatliche Subventionen, was zu wiederholter Kritik aus linksgerichteten Kreisen und zu Kleinen Anfragen im Preußischen Landtag führte.
Im Sommer 1931 stellte Winterfeldt seine Schule der SA-Gruppe Schlesien zur sportlichen und militärischen Schulung schlesischer SA-Angehöriger zur Verfügung. Die Schule firmierte anschließend als SA-Sportschule Braunau. Zur selben Zeit trat Winterfeldt zum 1. September 1931 der NSDAP (Mitgliedsnummer 605.159) und der SA bei.
Nach der Einrichtung einer Reihe weiterer SA-Sportschulen in Schlesien übertrug der schlesische SA-Kommandeur Edmund Heines Winterfeldt die Beaufsichtigung und Organisation aller SA-Schulen in der Provinz Schlesien mit dem Rang eines Inspektors. Außerdem nahm er ihn als Sportreferenten in seinen Stab auf. Ab 1935 war Winterfeldt Leiter der Erziehungsanstalt Wohlau.
Ehe und Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Winterfeldt heiratete am 6. Juli 1916 auf Haus Chemnitz Wera Charlotte Annemarie Henriette von der Schulenburg (1893–1993), eine Tochter des Juristen August Wilhelm Rudolf Karl Werner von der Schulenburg-Priemern (1855–1930) und dessen Ehefrau Helene von Bülow-Kühren (1870–1948). Die Familie hatte zwei Kinder. Die Tochter Verena-Felicitas ließ sich von ihrem Mann Dr. phil. Heribert Schueller wieder scheiden und führte den Geburtsnamen. Der Sohn Detlof-Adam starb 1943 als Soldat.
Der Generalleutnant Wilhelm von Winterfeld war sein Großvater.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stephan Malinowski / Sven Reichardt: Die Reihen fest geschlossen? Adelige im Führerkorps der SA bis 1934, in: Adel und Moderne. Deutschland im europäischen Vergleich im 19. und 20. Jahrhundert, Eckart Conze/Monika Wienfort, Böhlau, Köln 2004, S. 119–150. ISBN 3-412-18603-1.
- Walter Greiff: Das Boberhaus in Löwenberg/Schlesien 1933–1937. Selbstbehauptung einer nonkonformen Gruppe, Thorbecke, Sigmaringen 1985, S. 132. ISBN 3-7995-6142-0.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen Thiedicke von Flotow, Carola von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser 1955, Band II, Band 11 der Gesamtreihe GHdA (von 1951–2015), Hrsg. Adelsrechtsausschuss d. Deutschen Adelsverbände / in Gemeinschaft m. d. Deutschen Adelsarchiv, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1955, S. 554–555. ISSN 0435-2408
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eckart Conze, Monika Wienfort (Hrsg.): Adel und Moderne. Deutschland im europäischen Vergleich im 19. und 20. Jahrhundert, Reprint, Böhlau Verlag, Köln/Wien 2004, S. 139.
- ↑ Walter Görlitz: Die Junker. Adel und Bauer im deutschen Osten, 4. Auflage, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1981, S. 375.
Personendaten | |
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NAME | Winterfeldt, Fritz-Detlof von |
ALTERNATIVNAMEN | Winterfeldt, Fritz-Dietlof Benjamin von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher paramilitärischer Aktivist |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1886 |
GEBURTSORT | Kleinburg |
STERBEDATUM | 17. August 1948 |
STERBEORT | Preetz |