Gözli-Ata-Mausoleum

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Koordinaten: 40° 20′ 3″ N, 54° 29′ 25″ O

Gözli-Ata-Mausoleum (Turkmenistan)
Gözli-Ata-Mausoleum (Turkmenistan)
Gözli-Ata-Mausoleum

Das Gözli-Ata-Mausoleum ist eine der wichtigsten Pilgerstätten in Turkmenistan. Es befindet sich in der Karakum-Wüste und ist dem Sufi Gözli Ata gewidmet.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mausoleum liegt im Norden der Stadt Balkanabat in der turkmenischen Provinz Balkan welaýaty im Westen des Landes. Der Ort ist am besten mit dem Auto von Balkanabat aus erreichbar und liegt abgelegen in der Wüste Karakum. Die Umgebung des Mausoleums ist geprägt von Kalksteinformationen in verschiedensten Abstufungen von Rot. Im Nordosten des Mausoleums liegt mit der Yangykala-Schlucht eine weitere Touristenattraktion der Region.[1]

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mausoleum ist ein Ziegelbau mit zwei weißen Kuppeln als Dachkonstruktion. Der Haupteingang des Mausoleums ist in Form eines Pischtaks gestaltet, die übrigen Seiten des Gebäudes bilden Ziegelwände mit einigen Ornamenten. Im Inneren des Gebäudes befindet sich das Grab des Sufis Gözli Ata, wobei der Sarg außergewöhnlich groß ist und die Form eines Dreiecksprismas hat. In unmittelbarer Nähe des Mausoleums befindet sich ein weiteres Mausoleum, das den Leichnam von Bibi Aysulu, der Frau von Gözli Ata enthalten soll. Des Weiteren finden sich neben den Überresten einer Madrasa nahe dem Mausoleum zahlreiche Gräber, unter anderem von Angehörigen des turkmenischen Stammes der Salor, die kunstvolle Gräber mit Grabsteinen in Form bedrohlicher Krieger hinterließen.[2][3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gözli Ata gilt als einflussreiche Sufi-Lehrer, sein Name wird als Allsehender Vater übersetzt. Dies verweist auf die ihm zugeschriebene Gabe, in die Seelen der Menschen gucken zu können. Hinsichtlich des Leben und Wirkens des Sufis ist wenig bekannt. Er bereiste zahlreiche arabische Länder und studierte wohl auf dem Gebiet des heutigen Kasachstans, weshalb er bis heute auch dort verehrt wird und Pilger aus Kasachstan sein Grab besuchen. Über die Lebzeiten des Sufis gibt es unterschiedliche Angaben, er lebte aber wohl zwischen dem späten 12. Jahrhundert und dem frühen 14. Jahrhundert nach Christus und galt schon zu Lebzeiten als bedeutender Sufi.[5][6][7]

Heute hat das Mausoleum große Bedeutung als Pilgerstätte, an Wochenenden kommen häufig mehrere Hundert Pilger zum Gözli-Ata-Mausoleum. Besonders oft wird das Mausoleum von jungen Frauen besucht, die dort um Fruchtbarkeit und gesunden Nachwuchs bitten. Diese Hoffnung drückt sich auch in zahlreichen Puppen und Babyspielzeugen aus, die Pilger rund um das Mausoleum zurückgelassen haben.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Trescher Verlag GmbH: Reiseführer Turkmenistan Versunkene Wüstenstädte an der Seidenstraße. 3., aktual. Auflage. Berlin, ISBN 978-3-89794-415-2, S. 141–143.
  2. Gozli Ata. In: trawelco.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juni 2020; abgerufen am 28. Juni 2020 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trawelco.com
  3. Turkmenistan - Turkmen tribes and Russian invasion. Abgerufen am 28. Juni 2020 (englisch).
  4. Brummell, Paul.: Turkmenistan. Bradt Travel Guides Ltd, Chalfont St. Peter 2005, ISBN 1-84162-144-7, S. 159 f.
  5. Gozli Ata Mausoleum | Turkmenistan Attractions. Abgerufen am 28. Juni 2020 (englisch).
  6. Highlights / Balkan | Owadan Tourism. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2020; abgerufen am 28. Juni 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.owadan.net
  7. Gozli Ata mausoleum. 16. Dezember 2017, abgerufen am 28. Juni 2020 (englisch).