Gebrüder Bandiera

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gebrüder Bandiera
Grabmal in der Kirche San Zanipolo

Die Gebrüder Bandiera – Attilio (* 1818 in Venedig; † 1844 in Rovito bei Cosenza) und Emilio (* 1819 in Venedig; † 1844 in Rovito bei Cosenza) – waren italienische Freiheitskämpfer des Risorgimento.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Attilio und Emilio Bandiera entstammten einer venezianischen Adelsfamilie. Ihr Vater Francesco Bandiera war Admiral in der österreichischen Flotte.[1] Auch seine beiden Söhne waren zunächst Offiziere in der Marine des Kaisertum Österreich, das seit dem Wiener Kongress das Königreich Lombardo-Venetien und somit auch Venedig beherrschte.

Später traten sie aus dem österreichischen Militär aus und schlossen sich Giuseppe Mazzinis Bewegung Giovine Italia an, die für ein geeintes, freies und demokratisches Italien eintrat. Die Gebrüder Bandiera gründeten die Geheimgesellschaft Esperia[2] und versuchten von Korfu aus, Aufstände gegen die Bourbonen in Süditalien anzuzetteln. Bei einer dieser Aktionen im Juni 1844 gerieten sie in Kalabrien in Gefangenschaft, nachdem sie von ihrem korsischen[3] Gefährten Pietro Boccheciampe verraten worden waren.[4] Attilio und Emilio Bandiera wurden mit sieben weiteren Kampfgenossen am 25. Juli 1844 im Vallone di Rovito bei Cosenza hingerichtet.

Im Nachhinein wurde häufig Giuseppe Mazzini für die tragischen Ereignisse verantwortlich gemacht;[5][6] tatsächlich hatte dieser jedoch ebenso wie Niccolò Fabrizi, der Anführer der Legione Italica auf Malta, die Brüder vor der Unternehmung gewarnt.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Giuseppe Mazzini: Ricordi dei fratelli Bandiera e dei loro compagni di martirio in Cosenza il 25 luglio 1844. Viari, Paris 1845.

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gebrüder Bandiera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • I fratelli Bandiera. In: silaonline.it. Abgerufen am 2. Juli 2016 (italienisch, Information über die Gebrüder Bandiera auf einer der Sila gewidmeten Webpräsenz).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Giuseppe Ricciardi und Francesco Lattari: Storia dei fratelli Bandiera e consorti. Le Monnier, Florenz 1863, S. 75.
  2. Salvatore Meluso: La spedizione dei fratelli Bandiera in Calabria. Rubettino, Soneria Mannelli 2001, S. 8.
  3. Salvatore Meluso: La spedizione dei fratelli Bandiera in Calabria. Rubettino, Soneria Mannelli 2001, S. 10.
  4. Giuseppe Ricciardi und Francesco Lattari: Storia dei fratelli Bandiera e consorti. Le Monnier, Florenz 1863, S. 61.
  5. Rudolf Lill: Geschichte Italiens in der Neuzeit. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 4. Auflage, München 1988, S. 116.
  6. Salvatore Meluso: La spedizione dei fratelli Bandiera in Calabria. Rubettino, Soneria Mannelli 2001, S. 15.
  7. Giuseppe Ricciardi und Francesco Lattari: Storia dei fratelli Bandiera e consorti. Le Monnier, Florenz 1863, S. 52 f.