Gefleckter Hornklee

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Gefleckter Hornklee

Gefleckter Hornklee (Lotus maculatus)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Hornklee (Lotus)
Art: Gefleckter Hornklee
Wissenschaftlicher Name
Lotus maculatus
Breitf.

Der Gefleckte Hornklee (Lotus maculatus), von Gärtnern auch einfach Lotus (Verwechslungsmöglichkeit mit Lotus) genannt, gehört zur Gattung Hornklee (Lotus) in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Maculatus bedeutet „gefleckt“.

Gefleckter Hornklee (Lotus maculatus)

Pflanzenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gefleckte Hornklee ist eine kriechend wachsende, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 10 und 20 cm erreicht. Er blüht von Februar bis August mit gelben, orange und braun gezeichneten Schmetterlingsblüten. Er besitzt schwach filzig behaarte Stängel und silbrige, nadelförmige Fiederblättchen. Der ebenfalls auf Teneriffa endemische Kanarische Hornklee (Lotus berthelotii) hat dagegen orangerote bis scharlachrote Blüten.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[1]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gefleckte Hornklee zeigt klare Merkmale der Ornithophilie (Vogelbestäubung). Er wurde wahrscheinlich früher von Nektarvögeln bestäubt. Heute bestäubt ihn nur noch der Kanarische Zilpzalp (Phylloscopus collybita canariensis).[2]

Vorkommen und Schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Pflanzenart ist ein Endemit auf Teneriffa, der auf Küstenfelsen vorkommt und sehr selten ist. Die einzige bekannte Population liegt im Naturschutzgebiet Costa de Acentejo an der Küste von El Sauzal. Sie besteht aus weniger als 30 Pflanzen und ihr Lebensraum ist starkem anthropogenen Druck ausgesetzt. Mit dem Plan de Recuperación del picopaloma wird versucht durch Stecklinge neue Pflanzen zu ziehen, um die Zahl der Individuen zu erhöhen und die genetische Vielfalt zu erhalten.[3]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lotus maculatus wurde von der deutschen Botanikerin Charlotte Breitfeld (1902– etwa 2003)[4] erstbeschrieben, die im März und September 1971 auf Teneriffa blühendes und fruchtendes Material gesammelt hatte.[5] Durch die Festlegung dieser beiden Aufsammlungen als Typus war der Name jedoch ungültig. Dies wurde erst 2008 durch den britischen Botaniker Nicholas Hind korrigiert, der die ursprüngliche Autorenschaft des Namens beibehielt.[6]

Zierpflanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gefleckte Hornklee wird wegen seiner auffallenden Blüten, seiner silbrigen Blätter und seines hängenden Wuchses auch als Zierpflanze für Terrasse und Balkon verwendet. Für eine Beet- und Balkonpflanze haben die Art und ihre Sorten aber nur eine relativ kurze Blütezeit, also zählen bei dieser Art vor allem Struktur und Farbe der Blätter. Um eine reiche Blütenbildung zu erreichen, sollten die Pflanzen frostfrei bei Temperaturen unter + 12 Grad Celsius überwintern.

Sorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 'Gold Flame' mit goldgelben bis orangefarbenen Blüten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nicholas Hind: 619. Lotus Maculatus. In: Curtis’s Botanical Magazine. Vol. 25, No. 2, 2008, S. 146–147, 149–157, JSTOR:45065858.
  • Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die Kosmos-Kanarenflora. Über 850 Arten der Kanarenflora und 48 tropische Ziergehölze (= Kosmos-Naturführer). Kosmos, Stuttgart 1997, ISBN 3-440-06037-3, S. 124.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gefleckter Hornklee (Lotus maculatus) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lotus maculatus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  2. Ornithogamie. In: Lexikon der Biologie. Spektrum der Wissenschaft, 1999, abgerufen am 14. März 2015.
  3. Plan de Recuperación del picopaloma, Lotus berthelotii, y pico de El Sauzal, Lotus maculatus. In: Sistem de información medioambiental de canarias. Gobierno de Canarias, abgerufen am 14. März 2015.
  4. Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7, S. 1893.
  5. Charlotte Breitfeld: Lotus maculatus, eine bisher unbeschriebene Art von Tenerife. In: Cuadernos de botánica Canaria. Band 17, 1973, S. 27–31 (online (Memento des Originals vom 15. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mdc.ulpgc.es) (Erstbeschreibung: S. 27).
  6. Nicholas Hind: 619. Lotus maculatus. Leguminosae – Papilionoidae. Plant in Peril 30. In: Curtis' Botanical Magazine. Band 25, Nr. 2, 2008, S. 146–157, t. 619, DOI:10.1111/j.1467-8748.2008.00613.x (Validierung des Namens: S. 154).