Gelbbrauner Zwergschwimmer

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Gelbbrauner Zwergschwimmer

Gelbbrauner Zwergschwimmer (Hydroglyphus pusillus)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Schwimmkäfer (Dytiscidae)
Unterfamilie: Hydroporinae
Gattung: Hydroglyphus
Art: Gelbbrauner Zwergschwimmer
Wissenschaftlicher Name
Hydroglyphus pusillus
(Fabricius, 1781)

Der Gelbbraune Zwergschwimmer (Hydroglyphus pusillus, Synonyme: Guignotus pusillus, Hydroglyphus geminus) ist ein Schwimmkäfer und gehört mit den fünf in Mitteleuropa vorkommenden Arten der Gattung Bidessus und einer weiteren Art der Gattung (Hydroglyphus hamulatus) zu den kleinsten Arten der Familie. Die Käfer werden nur etwa 1,75 bis 2,25 mm groß.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gelbbraune Zwergschwimmer ist schlanker als Bidessus unistriatus. Er ist sehr variabel gezeichnet mit unterschiedlichen Anteilen von Dunkelbraun und Gelbbraun. Die Unterseite ist dunkelbraun bis schwarz. Kopf und Thorax sind weitgehend dunkelbraun, der Halsschild ist heller gelbbraun mit einer dunklen Binde am Vorder- und Hinterrand (beim verwandten Hydroglyphus hamulatus ist er einfarbig gelbbraun). Entlang der Flügeldeckennaht liegt ein scharf begrenzter dunkler Streifen (Nahtstreifen). In der hinteren Hälfte der Flügeldecken liegen beidseitig je ein großer und ein sehr kleiner dunkler Fleck, die oft als durchgehende Zackenbinde ineinander verlaufen können.

Ähnliche Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art kommt in einer Vielzahl von Lebensräumen vor, darunter sowohl fließende wie auch stehende Gewässer, sie ist häufig in zeitweise austrocknenden (temporären) Gewässern zu finden. Weibchen der Art legen ihre Eier über einen längeren Zeitraum, jeweils einzeln, ab. Die Larvenentwicklung ist in sechs bis acht Wochen abgeschlossen. Die adulten Käfer sind gute Flieger und verlassen ihre oft nur kurzlebigen Wohngewässer regelmäßig, um neue Lebensräume zu suchen.[1] Fliegende Käfer können mit Fensterfallen häufig und regelmäßig nachgewiesen werden.[2]

Sowohl die adulten Käfer wie auch ihre Larven leben als Prädatoren (Räuber). Zum Beutespektrum gehören neben Mückenlarven auch planktonische Kleinkrebse wie Wasserflöhe und Hüpferlinge einschließlich ihrer Larvenstadien.[3]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tiere sind in ganz Europa, von Skandinavien bis zum Mittelmeergebiet, verbreitet und ziemlich häufig anzutreffen. Sie kommen darüber hinaus im größten Teil Asiens, nach Osten bis China[4] vor.

Ökonomische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Käfer haben große Bedeutung als Räuber (Prädatoren) von Stechmücken, z. B. auch der Gattung Anopheles. Sie gehören z. B. in Reisfeldern der Poebene zu deren wichtigsten Fressfeinden. Andere Arten der Gattung haben in asiatischen Reisfeldern eine vergleichbare Bedeutung[5].

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilco C.E.P. BVerberk, Henk Siepel, Hans Esselink (2008): Life-history strategies in freshwater macroinvertebrates. Freshwater Biology Volume 53, Issue 9: 1722–1738. doi:10.1111/j.1365-2427.2008.02035.x (open access)
  2. Lundkvist Elisabeth ; Landin Jan ; Karlsson Fredrik (2002): Dispersing diving beetles (Dytiscidae) in agricultural and urban landscapes in south-eastern Sweden. Annales zoologici Fennici vol. 39, no 2: 109-123.
  3. Siegfried Kehl & Konrad Dettner (2003): Predation by pioneer water beetles (Coleoptera, Dytiscidae) from sandpit ponds, based on crop-content analysis and laboratory experiments. Archiv für Hydrobiologie, Volume 158, Number 1: 109-126.
  4. Wang Miao, Ji Lanzhu, Zhao Ming, Li Qiurong, Chen Xin (1998): Diversity of aquatic beetles in mountainous regions of northeastern China. Chinese Journal of applied ecology 1998/4
  5. Bellini, R.; Pederzani, F.; Pilani, R.; Veronesi, R.; Maini, S. (2000): Hydroglyphus pusillus (Fabricius) (Coleoptera Dytiscidae): its role as a mosquito larvae predator in rice fields. Bollettino dell'Istituto di Entomologia `Guido Grandi' della Università degli Studi di Bologna Vol. 54: 155-163.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]