Georg Heinrich Lux

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Johann Georg Heinrich Lux (* 2. Februar 1779 in Sättelstädt (nach anderen Angaben: Mechterstädt); † 16. Januar 1861 in Ruhla) war ein deutscher Schullehrer, Organist und Komponist.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lux war ab 1805 Stadtkantor an der St.-Trinitatis-Kirche von Ruhla. Als Musiker war er Autodidakt, galt aber als vorzüglicher Pianist, Organist und Komponist.[1] Er war der Vater von fünf Kindern, darunter des Komponisten Friedrich Lux.[2]

Georg Heinrich Lux wird auf seinem Grabstein und einer Gedenktafel an seinem Wohnhaus als Komponist von Ach, wie ist’s möglich dann bezeichnet

Einem Bericht Johann Ludwig Böhners zufolge soll sich Lux 1852 ihm gegenüber als Komponist des Volksliedes Ach, wie ist’s möglich dann bekannt haben.[3][4] Abgesehen von Böhners Bericht existieren dazu aber keine direkten Quellen, also insbesondere kein Autograf von Lux’ Hand. Der Zuschreibung widerspricht auch Franz Magnus Böhme, der berichtet, Lux habe ihm gegenüber die Autorschaft ausdrücklich verneint.[5] Dass Lux der Komponist der heute verbreiteten Volksliedmelodie sein soll, steht im Widerspruch zu Friedrich Wilhelm Kückens Klavierliedvertonung von 1827. Denkbar wäre allerdings, dass eine ältere, vor 1820 aufgezeichnete Melodie[6] auf Lux zurückgeht.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außer der umstrittenen Zuschreibung des Liedes Ach, wie ist’s möglich dann sind von Lux nur zwei Kompositionen erhalten:

  • Polka chromatic
  • Polonaise für das Pianoforte zu zwei Händen
  • Eine Ruhlaer Ecossaise ist in einer Bearbeitung von Johann Ludwig Böhner überliefert[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Beltz: Der Komponist des Thüringer Volkslieds. In: Thüringer Monatsblätter. 2, 1894, Nr. 4, S. 48 f.; thulb.uni-jena.de; Nr. 5, S. 62 f.; thulb.uni-jena.de und Ach, wie ist's möglich dann. Nr. 7, S. 85 f.; thulb.uni-jena.de.
  • Gustav Boehm: Böhner oder Lux. In: Gothaisches Tageblatt. Jg. 49, 1897, Beilage z. Nr. 141.
  • Carl Hunold: Wer ist der Komponist des thüringischen Volksliedes: „Ach, wie ist’s möglich dann“? Eine Beweisführung und Widerlegung. In: Gothaisches Tageblatt. Jg. 40, 1897, Beil. 7, Nr. 85.
  • Carl Hunold: Nachträgliches zu: Wer ist der Komponist des thüringischen Volksliedes: „Ach, wie ist’s möglich dann“? Weimar 1938 [Handschriftlich].
  • Lotar Köllner: „Ach wie ist’s möglich dann …“ Zum 130. Todestag des Komponisten Georg Heinrich Lux. In: Heimatblätter zur Geschichte, Kultur und Natur. 1991, 3, ZDB-ID 915765-7, S. 10. Auch in: Heimatblätter des Eisenacher Landes, 1990/91 (1992), ZDB-ID 915503-X, S. 36.
  • Lotar Köllner: Georg Heinrich Lux. In: Heimat-Grüße, Beilage zur Ruhlaer Zeitung, N.F. Bd. 19, 2013, Nr. 3, 11. Juli 2013, ZDB-ID 2077910-0, S. [1–2].
  • G[ottlob] S[chneider]: „Ach, wie ist’s möglich dann“ und sein Komponist. In: Gothaisches Tageblatt. Jg. 49, 1897, Nr. 126.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. August Reissmann: Friedrich Lux. Sein Leben und seine Werke. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1888, S. 5; urn:nbn:de:bsz:15-0011-216457.
  2. Günter Wagner: Friedrich Lux (1820–1895). Ein vergessener thüringisch-rheinischer Musiker. In: Christoph-Hellmut Mahling (Hrsg.): Florilegium musicologicum. Hellmut Federhofer zum 75. Geburtstag (= Mainzer Studien zur Musikwissenschaft. Band 21). H. Schneider, Tutzing 1988, ISBN 3-7952-0554-9, S. 445–462.
  3. Der Klavier-Lehrer. Musik-paedagogische Zeitschrift. Band 20, 1897, S. 26; Textarchiv – Internet Archive.
  4. Wilhelm Altmann: Friedrich Lux. In: Hessische Biographien. Band 3. 1934, S. 273–277 (Abgerufen über WBIS, online (nur Subskriptionszugriff); eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Franz Magnus Böhme: Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1895, S. 272 u. Anm. S. 599 f.; Textarchiv – Internet Archive.
  6. Ludwig Erk, Franz Magnus Böhme: Deutscher Liederhort. Band 2. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1893, S. 372 f.; hathitrust.org.
  7. RISM ID: 452011132, dort fälschlich Friedrich Lux zugeschrieben