Georg Brunner (Musiker)

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Georg Brunner (* 19. Dezember 1960 in Straubing) ist ein deutscher Geiger und Professor für Musikwissenschaft und Musikdidaktik.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am St.-Michaels-Gymnasium im Kloster Metten studierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik München das Lehramt Musik an Gymnasien, an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Musikwissenschaft, Erziehungswissenschaft) sowie an der Universität Augsburg (Musikwissenschaft, Musikpädagogik, Schulpädagogik).[1] Dort promovierte er 1995 mit dem Thema „Beiträge zur Musik im Kloster Scheyern“[2].

Nach dem Studium folgten eine künstlerische Weiterbildung durch Privatstudium bei Heinz Endres und Meisterkurse bei Nikolaus Harnoncourt, Ingrid Seifert, Anton Steck, Reinhard Goebel und Amandine Beyer.

Seit 1979 ist Brunner Mitglied in verschiedenen Kammerorchestern (u. a. Regensburger Kammerorchester), seit 1988 leitet er das Barockorchester Arsatius Consort. Von 1985 bis 1987 absolvierte er den Vorbereitungsdienst in Passau, Langenzenn und München. Von 1987 bis 1998 war er Gymnasiallehrer für Musik an Gymnasien in München und Schrobenhausen.

Von 1998 bis 2004 wirkte er als Akademischer Oberrat im Fachbereich Musikpädagogik an der Universität Regensburg. 2000/2001 vertrat er die Professur für Musikerziehung an der Universität Erlangen-Nürnberg. Von WS 2004/2005 bis SS 2005 übernahm er die Vertretung der Professur für Musik und ihre Didaktik an der PH Freiburg/Breisgau. Seit Oktober 2005 ist Brunner Inhaber der W3-Professur für Musik und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg/Breisgau. Darüber hinaus übt er seit April 2016 das Amt des Prorektors für Lehre, Studium und Digitalisierung (ab Oktober 2022 für Lehre, Studium und Qualitätsentwicklung)[3] aus. Seit 1. April 2024 ist er im Ruhestand.

Von 1998 bis 2016 war er künstlerischer Leiter der Internationalen Osterwoche, ab 2004 Internationale Sommerakademie für Alte Musik in Neuburg an der Donau. Dort rief er 1998 den bis heute bestehenden internationalen Biagio-Marini-Wettbewerb ins Leben.[4]

Ehrenämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002 bis 2009 Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft für Alte Musik in Bayern e. V.
  • von 2009 bis 2015 Vorsitzender des Arbeitskreises für Schulmusik e. V. Landesbereich Baden-Württemberg (AfS), ab 2015 Vizepräsident des aus AfS und vds fusionierten neu gegründeten Bundesverbands Musikunterricht (BMU, Landesverband BW)

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwerpunkte in der Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Didaktik und Methodik des Musikunterrichts in der Grundschule/Sekundarstufe I[5]
  • Didaktik des Klassenmusizierens
  • Neue Medien im Musikunterricht
  • Lehrerfortbildung

Forschungs- und Publikationsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Didaktische Grundlagen und Entwicklung von Unterrichtsmodellen[6][7]
  • Unterrichtsforschung[8][9]
  • Musiksoziologie (z. B. Jugendkulturen, Rechtsrock[10][11], Fangesänge[12])
  • Bayerische Musikgeschichte[13][14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Prof. Dr. Georg Brunner – Prorektor für Lehre und Studium & Leiter des Instituts für Musik (PH Freiburg). Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  2. Georg Brunner: Beiträge zur Musik im Kloster Scheyern, Teil I: Die Musikpflege im Kloster Scheyern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (235 S.), Teil II: Thematischer Katalog der weltlichen Kompositionen der Musikaliensammlung des Klosters Scheyern (448 S.). 1. Auflage. Benno Bickel, Schrobenhausen 1997.
  3. Rektorat, abgerufen am 7. November 2023
  4. Neuburger Sommerakademie – Kultur in Neuburg, abgerufen am 7. November 2023
  5. Georg Brunner: Beispiele für einen aufbauenden Musikunterricht in der Grundschule. In: Lina Oravec (Hrsg.): Musiklernen in der Grundschule – Impulse aus Elementarer und schulischer Musikpädagogik. Blaue Eule, Essen 2016, S. 69–96.
  6. Georg Brunner, Andrea Spengler: Bewegen und Musizieren. Klassische Musik ganzheitlich erleben. In: Musik in der Grundschule. Nr. 2, 2023, S. 16–22.
  7. Georg Brunner: Peter und der Wolf. Ein Musikstück mit allen Sinnen kennenlernen. In: Musik in der Grundschule. Nr. 2, 2020, S. 40–45.
  8. Thomas De Baets, Thade Buchborn, Georg Brunner, Silke Schmid: Music is What People Do. European Perspectives on Music Education. Band VIII. Helbling, Innsbruck 2022.
  9. Georg Brunner, Charlotte Lietzmann, Silke Schmid, Johannes Treß: Mastery und Mystery. Musikunterricht zwischen Lehrgang und offenem Konzept. 1. Auflage. Helbing, Esslingen 2021.
  10. Georg Brunner: Rechte Musik in Videos. In: Sabine Mecking, Manuela Schwartz, Yvonne Wasserloos (Hrsg.): Rechtsextremismus. Musik und Medien (= Schriften zur Politischen Musikgeschichte). 1. Auflage. Band 2. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, S. 153–182.
  11. Georg Brunner: Music of the Right-Wing Scene: Text Content, Distribution and Effects. Hrsg.: Michael Ahlers, Christoph Jacke. 1. Auflage. Perspectives on German Popular Music (= Ashgate Popular und Folk Music Series). Routledge, New York 2016, S. 149–157.
  12. Georg Brunner: Fangesänge im Fußballstadion. In: Armin Burkhardt, Peter Schlobinski (Hrsg.): Flickflack, Foul und Tsukahara. Der Sport und seine Sprache (= Thema Deutsch Bd. 10),. 1. Auflage. Mannheim 2009, S. 194–210.
  13. Georg Brunner: Kleinmeister im Blick der Wissenschaft und mögliche Potenziale für die Musikpädagogik. Darlegung am Beispiel des Klosters Scheyern. In: Gabriele Hofmann & Julia Lutz (Hrsg.): In Resonanz: Pädagogische, didaktische und wissenschaftliche Reflexionen über Musik. Festschrift Hermann Ullrich. 1. Auflage. Waxmann, Münster / New York 2022, S. 85–127.
  14. Georg Brunner: Die Toller-Rezeption in der Musik. Von Bühnenmusiken und Liedvertonungen über Ballett-Bearbeitungen bis hin zum montierenden und collagierenden Aufgreifen von Toller-Texten im Musiktheater. In: Michael Pilz (Hrsg.): . „… doch nicht nur für die Zeit geschrieben“. Zur Rezeption Ernst Tollers: Person und Werk im Kontext (Schriften der Ernst Toller-Gesellschaft Bd. 8). Königshausen und Neumann, Würzburg 2018, S. 113–144.