Georg Mylius (Dichter)

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Georg Mylius (* 1. März 1613 in Königsberg (Preußen); † 18. Oktober 1640 in dem Dorf Brandenburg am Frischen Haff, heute das russische Uschakowo) war ein deutscher Dichter und evangelischer Theologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Königsberger Professors Georg Mylius studierte er an der Universität seiner Heimatstadt, wechselte an die Universität Wittenberg und erlangte dort 1637 den akademischen Grad eines Magisters. Im Jahr zuvor hatte er eine Ode auf seinen Lehrer, den Wittenberger Poeten und Poetik-Professor Augustus Buchner verfasst.[1], der seinerseits einer wissenschaftlichen Arbeit von Mylius ein eigenes Widmungsgedicht vorangestellt hatte[2] 1639 übernahm er eine Stelle als Pfarrer in Brandenburg am Frischen Haff, wo er bis zu seinem Lebensende wirkte.

Als eines der jüngsten Mitglieder des Königsberger Dichterkreises neben Christoph Kaldenbach und Jonas Daniel Koschwitz bewegte er sich im beeinflussenden Kreis von Martin Opitz, Simon Dach und Heinrich Albert. Seine Gedichte erschienen häufig in separaten Einzeldrucken, die zum Teil von Albert Stobäus und Johann Stobäus vertont wurden. Er ist der Verfasser des Sterbeliedes Herr, ich denk an jene Zeit, welches 1640 gedruckt wurde.

Mylius hatte sich am 6. Februar 1640 in Königsberg mit Anna, der Tochter des Diakons der Domkirche Georg Colbius, verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl von Winterfeld: Der evangelische Kirchengesang und sein Verhältnis zur Kunst des Tonsatzes …
  • Friedrich Beissner: Deutsche Barocklyrik. In: Hans Steffen (Hrsg.): Formkräfte der deutschen Dichtung. Göttingen 1963, S. 52–54.
  • Alfred Kelletat (Hrsg.): Simon Dach und der Königsberger Dichterkreis. Stuttgart 1986, S. 263–267, 300.
  • Ulrich Maché: Mylius, Georg. In: Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache (15 Bände). Gütersloh, München: Bertelsmann-Lexikon-Verlag, 1988–1991 (CD-ROM: Berlin 1998, ISBN 3-932544-13-7), Band 8, S. 321.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Martin Opitz. Briefwechsel und Lebenszeugnisse: kritische Edition mit Übersetzung, Band 1, Hrsg. Klaus Conermann, Harald Bollbuck, Mitwirkende Harald Bollbuck, Herzog August Bibliothek, Ausgabe illustriert, Verlag Walter de Gruyter, 2009, S. 1355; Titel der Ode: Ad Summum Virum Augustum Buchnerum Georgii Myli Ode. Als kaiserlich gekrönter Dichter wurde Georg Mylius Mitglied des Königsberger Dichterkreises um Heinrich Albert und Simon Dach.
  2. In Georgii Myli[i] Paradoxum sive Dissertatio Quod Literatus sit Nobilis: ad Spectatißimum Virum Johannem Schimmelpfennig Civem Regiomonti Primarium [Wittenberg, 1636] findet sich das Widmungsgedicht von Augustus Buchner: In Dissertationem GEORGII MYLII Quòd Literatus sit Nobilis, EPIGRAMMA.