Gerhard Wagner (Admiral)

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Gerhard Wagner (* 23. November 1898 in Schwerin; † 26. Juni 1987 in Altenkirchen) war deutscher Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral der Bundesmarine.

Leben

Wagner trat am 4. Juli 1916 in die Kaiserliche Marine ein.

Wagner-Aktion

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Wagner Marineattaché in Madrid. Nach ihm war die Wagner-Aktion benannt: Von Januar bis August 1940 wurden aus Spanien 300 Tonnen von strategischen Rohstoffe, hauptsächlich Wolfram, in das Deutsche Reich exportiert. Der Export wurde mit vom Deutschen Reich gelieferten Waffen, Söldner- und Transportleistungen durch die SOFINDUS verrechnet. An Spanien wurden nach dem 1. September 1939 noch Flugzeugteile geliefert. Der im spanischen Bürgerkrieg gestiegene Exportanteil in das Deutsche Reich aus Spanien wurde hauptsächlich über Seewege ausgeführt. Mit Kriegsbeginn versuchten die Alliierten diesen Seetransport zu blockieren. Bei der Wagner-Aktion wurden Schiffe der Handelsmarine des Deutschen Reichs, welche sich in spanischen Häfen befanden ausgeflaggt und teilweise an Juan March übereignet.[1]

Kapitulation

Im Zweiten Weltkrieg wurde Wagner Leiter der Operationsabteilung der Seekriegsleitung. Bei Kriegsende suchte Wagner zusammen mit dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Hans Georg von Friedeburg den britischen Oberbefehlshaber Feldmarschall Bernard Montgomery auf und vereinbarte die Teilkapitulation der Wehrmacht im Norden am 4. Mai 1945.[2]

Nachkriegszeit

In der Nachkriegszeit war Wagner war Mitglied des Naval Historical Teams in Bremerhaven, das für die US-Marine Kriegserfahrungen deutscher Seestreitkräfte aufarbeitete. In diesem Zusammenhang entstand 1949 der Bericht „Soviet anti-submarine warfare potential (A historical summary of soviet anti-submarine warfare (ASW) operations during World War II)“, in dem er die Einsätze der deutschen U-Boote U 9, U 18, U 19, U 20, U 23, U 24, U 576, U 752, U 986 und U 997 in den Jahren von 1942 bis 1945 beschrieb. 1951 entstand „Critique on Vice-Admiral Eberhard Weichold's essay on 'German surface ships - policy and operations in World War II' (promulgated in ONI GHS/4)“[3]. In diesem Zusammenhang entstanden auch zwei als Bremerhavener oder Wagner-Denkschriften bekannte Untersuchungen über den Aufbau einer neuen deutschen Marine („Aufbau eines deutschen Marinekontingents im Rahmen deutscher Mitwirkung an der Verteidigung Westeuropas“, sogenannte Wagner-Denkschrift, März 1951, und „Ausführungen des deutschen Marinesachverständigen, Konteradmiral a.D. Gerhard Wagner über Fragen des deutschen Marinebeitrages“, 8. Februar 1952)[4].

Bundesmarine

In der Bundesmarine wurde Wagner Stellvertreter des Inspekteurs Friedrich Ruge. Er war der erste Flaggoffizier, der die integrierte NATO-Position des Commander Naval Forces Baltic Approaches (COMNAVBALTAP) (1961 bis 1962), zu Beginn noch Commander Allied Naval Forces Northern Area Central Europe (COMNAVNORCHENT), innehatte. In dieser Funktion bekleidete er den zeitweiligen Dienstgrad eines Vizeadmirals.

Literatur

  • Hans H. Hildebrand und Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849-1945, Band 3: P-Z (Packroß bis Zuckschwerdt), Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-2482-4, S.500-501

Einzelnachweise

  1. Christian Leitz Economic Relations Between Nazi Germany and Franco's Spain Page 120
  2. Chris The Royal Navy and German Naval Disarmament, 1942-1947 Page 120
  3. Nachweis der Berichte für das Naval Historical Team im Bundesarchiv, auf startext.net-build.de, gesehen 24. Juni 2010
  4. Nachweis der Schriften für die Amphibische Gruppe im Bundesarchiv, auf startext.net-build.de, gesehen 24. Juni 2010