Gerti Kammerzell

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Gerti Kammerzell auch Gertie Kammerzell; eigentlich Gertrud Juliane Kammerzell (* 21. Juli 1916 in Wien[1]; † nach 1944), war eine österreichisch-deutsche Schauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Schauspielausbildung sind in den 1930er Jahren Engagements am Wiener Akademietheater und dem Schauspielhaus in Zürich nachgewiesen.[2] Zuletzt ist in den Quellen 1943 eine Tätigkeit an dem damaligen Deutschen Theater in Lille aufgeführt.[3][4]

Im Jahr 1937 trat Gerti Kammerzell in dem Fernsehspiel Nachts ging das Telefon des seinerzeit weltweit ersten regulären Fernsehprogramms des Fernsehsenders Paul Nipkow auf[5], der auch als Deutscher Fernseh-Rundfunk firmierte.

Ab diesem Jahr wirkte sie zudem auch in Filmproduktionen mit. Darunter befanden sich 1940 der Spielfilm Bal paré von Karl Ritter mit Ilse Werner, Hannes Stelzer und Paul Hartmann sowie Aus erster Ehe unter der Regie von Paul Verhoeven mit Franziska Kinz, Ferdinand Marian und Maria Landrock. 1941 war sie in dem nationalsozialistischen Propagandafilm Blutsbrüderschaft zu sehen, der heute in Deutschland als Vorbehaltsfilm nur unter strengen Voraussetzungen aufgeführt werden kann.[6]

Von 1936 bis 1944 war sie mit dem Rundfunksprecher Christian Rau (1904–1969) verheiratet.[7]

Nach 1944 sind keine weiteren beruflichen Tätigkeiten oder biografische Ereignisse mehr dokumentiert.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Caspar Glenzdorf (Hrsg.): Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2: Hed – Peis. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961; DNB 451560752; S. 790

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsfilmkammerakte auf Deutsche Digitale Bibliothek; abgerufen am 22. August 2023
  2. Werner Mittenzwei: Das Zürcher Schauspielhaus 1933-1945 oder Die letzte Chance. Henschelverlag, Berlin 1979, S. 45
  3. Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Band 54, 1943. S. 648
  4. Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon, S. 790
  5. Szene aus dem Fernsehspiel von Nachts ging das Telefon aus dem Jahr 1937 auf gettyimages.de; abgerufen am 23. August 2023
  6. Blutsbrüderschaft auf murnau-stiftung.de; abgerufen am 23. August 2023
  7. Eheregister Nr. 567/1936 des Standesamts Berlin-Charlottenburg III