Gertrud Lorenz

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Gertrud Lorenz (* unbekannt; † unbekannt) war eine deutsche Kunstgewerblerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gertrud Lorenz gehörte zu den ersten Schülerinnen der 1902 gegründeten Lehr- und Versuch-Ateliers für angewandte und freie Kunst in München von Wilhelm von Debschitz.[1] Sie studierte auch bei Hans Eduard von Berlepsch-Valendas[2] in dessen „Schule für Malerei und Dekorative Kunst“ in Planegg.

1905 wird erwähnt, dass sie eine eigene „Werkstatt für angewandte Kunst“ in Dresden führte.[3] 1906 beteiligte sie sich an der Dritten Deutschen Kunstgewerbeausstellung Dresden.[4][5] Um 1913 trat die Firma unter der Bezeichnung „Werkstätte für angewandte Kunst Gertrud Lorenz und Hanni Zimmermann“ auf.[6] Im Angebot waren Stickereien, Porzellan, Töpfereien, Korbmöbel, Körbe und Schmucksachen.[7] Vom damaligen Verkaufs- und Ausstellungsraum am Ferdinandplatz 1 ist eine Abbildung in der englischsprachigen Fachzeitschrift „International Studio“ überliefert.[8] Gertrud Lorenz betätigte sich im Bereich des Kunstgewerbes auch als Lehrerin.[2]

Lorenz war Mitglied des Dresdner Kunstgewerbevereins.[9] Sie betätigte sich im Umfeld der Gruppe Dresdner Künstlerinnen, Ortsverband Dresdner Künstlerinnen des 1908 neu gegründeten Bundes deutscher und österreichischer Künstlerinnenvereine.

Dressler listet noch in der Ausgabe von 1930 den Wohnort von Gertrud Lorenz mit Strehlenerstraße 52 in Dresden.[10]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gertrud Lorenz war im Bereich der kunstgewerblichen Innenarchitektur tätig. Sie gestaltete ganze Einrichtungen von Wohnungen und Häusern. Ihre Arbeiten wurden regelmäßig in den Fachzeitschriften der damaligen Zeit besprochen:[2][11][12][8]

„Der Name Gertrud Lorenz steht unter den ersten Namen unseres Kunstgewerbes.“[2]

Für die Korbflechterei Julius Mosler in München entwarf sie Korbmöbel, die auch an der Dritten Deutschen Kunstgewerbeausstellung Dresden präsentiert wurden.[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Michel: Münchener „Lehr- und Versuch-Ateliers für angewandte und freie Kunst“. In: Deutsche Kunst und Dekoration. Band 17. Koch, 1906, ISSN 2195-6308, S. 398 (Digitalisat [abgerufen am 9. September 2023]).
  2. a b c d Aus der kunstgewerblichen Werkstatt. In: Daheim: ein deutsches Familienblatt mit Illustrationen. 46. Jahrgang, Nr. 49. Velhagen & Klasing, 3. September 1910, ISSN 2701-0945, S. 26 (Digitalisat [abgerufen am 9. September 2023]).
  3. Örtliches und Sächsisches. In: Dresdner Nachrichten. 19. November 1905, S. 2 (Digitalisat).
  4. Katalog Deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden 1906
  5. Offizieller Katalog der Dritten Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung, Dresden 1906
  6. Handelsregister HR 12810
  7. Werkstätte für angewandte Kunst Gertrud Lorenz und Hanni Zimmermann. In: Dresdner Kalender. 1913, S. 108 (Digitalisat).
  8. a b L. Deubner: Modern German Embroidery. In: International Studio. John Lane Company, New York 1913, S. 46 (englisch, Digitalisat [abgerufen am 9. September 2023] enthält eine Abbildung des Verkaufs- und Ausstellungsraums am Ferdinandplatz 1 in Dresden).
  9. Dresden. In: Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Königsberg in Preußen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart. 22. Jahrgang. Seemann, Leipzig 1911, S. 80 (Digitalisat [abgerufen am 9. September 2023]).
  10. Lorenz, Frau Gertrud. In: Willy Oskar Dreßler (Hrsg.): Dresslers Kunsthandbuch. Band 2. Verlag Carl Curtius, Berlin 1930, S. 626.
  11. Innendekoration: mein Heim, mein Stolz. Die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort, 1911
  12. Dresdner Kunstgewerbe-Verein, 1911
  13. Bayerischer Kunstgewerbe-Verein, 1907