Gesellschaft der Freunde von Bayreuth

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Die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e.V. ist eine Mäzenatengesellschaft und wurde am 22. September 1949, initiiert von den Enkeln Richard Wagners, Wieland und Wolfgang Wagner, gegründet, um die 1944 letztmals durchgeführten Bayreuther Festspiele mit finanzieller Unterstützung wieder aufnehmen bzw. neu begründen zu können. Die ersten Festspiele nach dem Krieg konnten dann 1951 stattfinden.

Die Gesellschaft ist ein gemeinnütziger Verein mit über 5000 Mitgliedern und Sitz in Bayreuth. Nach der Satzung ist der Zweck des Vereins:[1]

a) die Förderung von Kunst und Kultur
b) die selbstlose Unterstützung von Personen

Nach dem Rücktritt des langjährigen Festspielleiters Wolfgang Wagner wurde die Bayreuther Festspiele GmbH neu geordnet und die "Freunde" sind seit September 2008 einer der vier Gesellschafter. Somit halten die Bundesrepublik Deutschland, der Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth jeweils 25% der Anteile und je zwei Stimmen des achtköpfigen Verwaltungsrates. Zum Vorstand der „Gesellschaft“ wurden im Mai 2009 bestimmt: Peter Gloystein / Düsseldorf (Vorsitz), Ulrich Andreas Vogt / Dortmund (Stellvertreter), Georg Freiherr von Waldenfels / München (Schatzmeister) und Hans-Ludwig Grüschow / Neu-Isenburg (Beisitzer). Im Januar 2010 trat Peter Gloystein zurück.[2] Im Juni 2010 schieden Grüschow und Vogt nach Presseberichten „nicht ganz freiwillig“ aus dem Vorstand aus,[3] von Waldenfels übernahm den Vorsitz und das Amt des Schatzmeisters, zu ihm wurde Wolfgang Wagner, der Präsident der Industrie- und Handelskammer Oberfranken, in den nur noch zweiköpfigen Vorstand berufen.[4] Im Juli 2010 wurde Stephan Götzl, Vorstandsvorsitzender und Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern e.V. in den jetzt dreiköpfigen Vorstand gewählt.[5]

Zweck des Vereins ist vor allem die finanzielle Unterstützung der Bayreuther Festspiele. Darüber hinaus wird auch aus vorhandenen Überschüssen Minderbemittelten die Teilnahme an den Festspiel-Aufführungen ermöglicht, zum Beispiel durch Spenden an die Richard-Wagner-Stipendienstiftung. Die "Freunde" haben bisher über 65 Millionen Euro für die Festspiele bereitgestellt. Seit einer Reihe von Jahren beläuft sich das jährliche Finanzaufkommen der Gesellschaft auf mehr als 3 Millionen Euro pro Jahr. Der Mitgliedsbeitrag beträgt zurzeit (2010) 205 Euro pro Jahr, für die "Jungen Freunde" 100 Euro. Die Mitgliedschaft wird erworben durch einen Aufnahmeantrag und Aufnahmebeitrag, darüber hinaus werden Spenden erwartet. Seit 2001 existiert auch eine „Stiftung Freunde von Bayreuth“, in die Spendenbeträge zum Aufbau eines Stiftungsvermögens eingezahlt werden können. Im Sommer 2009 wurde für das wichtiger werdenden Sponsoring die „Servicegesellschaft der Freunde von Bayreuth GmbH“ gegründet.[6]

Durch die finanzielle Unterstützung der „Gesellschaft“ konnte in den letzten Jahren und Jahrzehnten der gesamte historische Baubestand des Bayreuther Festspielhauses und angeschlossener Gebäude gesichert, renoviert und erweitert werden. Außerdem werden regelmäßig für Neuinszenierungen der Werke Richard Wagners zusätzliche Finanzierungshilfen an die Festspielleitung gegeben.

Seit 2010 besteht mit dem „Team der aktiven Festspielförderer“ (TAff) eine weitere, wesentlich kleinere Förderervereinigung.[7] [8]

Einzelnachweise

  1. Gesellschaft der Freunde von Bayreuth: Satzung, abgerufen am 16. August 2010
  2. Nordbayerischer Kurier: Zoff bei den "Freunden von Bayreuth", 25. Juni 2010
  3. Nordbayerischer Kurier: Freunde krempeln Vorstand um, 29. Juni 2010
  4. Nürnberger Zeitung: Freunde von Bayreuth verändern ihr Führungsteam, 28. Juni 2010
  5. Nordbayerischer Kurier: Es rumort bei den Freunden Bayreuths, 28. Juli 2010
  6. Pressemitteilung vom 28. Juli 2009
  7. Associated Press: Konflikt überschattet Bayreuther Festspiele, 27. Juli 2010
  8. Festspiele.de: Gründungsversammlung des Vereins TAff, 7. Juli 2010

Weblinks