Ginge Manor

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Luftbild von East Ginge

Koordinaten: 51° 34′ 31,8″ N, 1° 21′ 21,2″ W

Karte: Oxfordshire
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Ginge Manor

Ginge Manor oder Ginge Manor House ist ein Herrenhaus in West Ginge, West Hendred in der englischen Grafschaft Oxfordshire, auf der Straße etwa sechs Kilometer südöstlich von Wantage. Es wurde am 25. Oktober 1951 im Grade II auf die Statutory List of Buildings of Special Architectural or Historic Interest gesetzt[1] und ist der Familienwohnsitz des Viscount Astor. Seine derzeitigen Bewohner sind William Astor, 4. Viscount Astor und dessen Ehefrau Annabel. Viscount Astor ist der Stiefvater von Samantha Cameron, der Ehefrau vom ehemaligen Premierminister David Cameron.[2][3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Herrenhaus von Ginge wurde bereits 1086 im Domesday Book erwähnt. Es fiel demnach unter die Herrschaft von Abingdon Abbey, und beide waren damals und für viele Jahrhunderte danach Teil der Grafschaft Berkshire.[4] Zur Zeit der Sachsen gehörte das Land drei Eigentümern mit den Namen Selva, Topius und Borda; und im 12. Jahrhundert Robert de Gernon (auch Grino). Dessen Sohn und Erbe war William de Montfitchet, der Herr von Stansted. Nach dessen Tod während der Regentschaft von Heinrich II. trat Gilbert de Montfitchet eine Hälfte des Herrensitzes an die Kirche ab. Die andere Hälfte gelangte wahrscheinlich unter dessen Sohn Richard in den Besitz der Kirche, weil in der Magna Carta darauf Bezug genommen wird.[5]

Während der Regentschaft von Eduard I. und Eleonore von Kastilien in den 1260er Jahren gehörte es Robert, dem Sohn von Andrew le Blund.[6] Ginge Manor wird erneut erwähnt, als es Alice, die Frau von Walter Gyffard, bei ihrem Tod am 24. April 1431 ihrem Sohn William Gyffard vererbte.[7] 1614 wurde der Herrensitz von Sir John Horton und seiner Frau Jane für 1400 Pfund an Benedict Winchombe of Noke, Oxfordshire verkauft.[8]

Anwesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Anwesen umfasst ein Herrenhaus mit Dienstquartier – es handelt sich hierbei um ein Cottage mit drei Schlafzimmern – und einigen weiteren Nebengebäuden, darunter einige Scheunen, Ställe und alte Bauernhäuschen.[9] Einige der Scheunen in dem Gebiet wurden in Wohnhäuser umgebaut. Das Anwesen verfügt über Gärten, ein Außenschwimmbecken und einen Tennisplatz. Das heutige Haus stammt aus der Frühzeit des 17. Jahrhunderts und ist aus roten Backsteinen gebaut.[10] Ein Seitenflügel auf der linken Seite entstand ein Jahrhundert später, und im 20. Jahrhundert wurde ein Anbau am rechten Flügel hinzugefügt.[1] An der Rückseite ist eine Türe aus sechs Paneelen, die von dorischen Pilastern aus Holz eingerahmt wird. Das Innere des Gebäudes umfasst eine gegenläufige Treppe mit gemoldetem Handlauf, ährenartigen, geriffelten Balustern sowie einem aus Paneelen zusammengesetzten Dado.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Ginge Manor House. British Listed Buildings, abgerufen am 14. August 2012 (englisch).
  2. Russell J. Fishkind: AARP Probate Wars of the Rich and Famous: An Insider’s Guide to Estate and Probate Litigation. John Wiley & Sons, 2012, ISBN 978-1-118-37355-2, S. 39 (englisch, google.com [abgerufen am 14. August 2012]).
  3. Francis Elliott, James Hanning: Cameron: The Rise of the New Conservative. Fourth Estate, 2007, ISBN 978-0-00-724366-2, S. 191 (englisch, google.com [abgerufen am 14. August 2012]).
  4. J. C. Holt: Domesday Studies: Papers Read at the Novocentenary Conference of the Royal Historical Society and the Institute of British Geographers, Winchester, 1986. Boydell Press, 1990, ISBN 978-0-85115-263-9, S. 258 (englisch, google.com [abgerufen am 14. August 2012]).
  5. George Buckler: Twenty-two of the churches of Essex architecturally described and illustrated. 1856, S. 58 (britisches Englisch, google.com [abgerufen am 14. August 2012]).
  6. John C. Parsons: Eleanor of Castile: Queen and Society in Thirteenth-Century England. Palgrave Macmillan, 1997, ISBN 978-0-312-17297-8, S. 157 (englisch, google.com [abgerufen am 14. August 2012]).
  7. Great Britain. Public Record Office, Christine Carpenter, Claire Noble: Calendar of inquisitions post mortem and other analogous documents preserved in the Public Record Office. Boydell & Brewer Ltd, 2004, ISBN 978-0-85115-892-1, S. 229 (englisch, google.com [abgerufen am 14. August 2012]).
  8. The Wiltshire archaeological and natural history magazine. Wiltshire Archaeological and Natural History Society, 1859, S. 320 (englisch, google.com [abgerufen am 14. August 2012]).
  9. David Brown, Simon Lennon: Servant Booted out by Tory Peer Lives in a Volvo; Plight of Loyal Worker 'Treated as a Skivvy'. The People (London, England) via Questia, 5. Oktober 2003, archiviert vom Original am 6. Januar 2019; abgerufen am 6. Januar 2019 (englisch).
  10. William Page: Victoria County History:A History of the County of Berkshire: Volume 4. via British History Online, 1924, West Hendred, S. 302–307 (englisch, british-history.ac.uk [abgerufen am 14. August 2012]).