Glänzendes Filzschlafmoos

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Glänzendes Filzschlafmoos

Glänzendes Filzschlafmoos (Tomentypnum nitens)

Systematik
Klasse: Bryopsida
Unterklasse: Bryidae
Ordnung: Hypnales
Familie: Hypnaceae
Gattung: Tomentypnum
Art: Glänzendes Filzschlafmoos
Wissenschaftlicher Name
Tomentypnum nitens
(Hedw.) Loeske

Das Glänzende Filzschlafmoos (Tomentypnum nitens, Synonym Homalothecium nitens) ist eine Laubmoos-Art aus der Ordnung Hypnales.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Art bildet mit den kräftigen, bis über 10 Zentimeter großen, aufrechten, unregelmäßig fiedrig verzweigten und stark rhizoidfilzigen Pflanzen lockere bis dichte, gelbgrüne bis goldgelbe, stark glänzende Rasen. Die aufrecht abstehenden, steifen und bis 4 Millimeter langen Blätter sind lang und fein zugespitzt, an der Basis am breitesten, tief längsfaltig und ganzrandig. Die dünne Blattrippe reicht bis in die obere Blatthälfte. Die Blattzellen sind in der Blattmitte eng linealisch, an der Blattbasis kürzer und getüpfelt. Die wenigen und schwach differenzierten Blattflügelzellen sind oval bis unregelmäßig quadratisch. Oft sind neben den Stämmchen auch Blätter mit Rhizoiden besetzt.

Die Geschlechterverteilung ist diözisch. Die glatte, purpurne Seta ist bis 6 Zentimeter lang, die Sporenkapsel länglich zylindrisch, bogig gekrümmt und geneigt bis horizontal. Fruchtende Pflanzen dürften entweder sehr selten sein oder sind seit längerer Zeit gar nicht mehr nachgewiesen worden (in Baden-Württemberg gibt es seit 1910 keinen Nachweis über gefundene Sporenkapseln).

Standortansprüche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Moos wächst in kalkreichen, mindestens aber basenreichen, lichten bis leicht schattigen, nassen Stellen in Quell-, Nieder- und Zwischenmooren.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltweit ist die Art auf der Nordhalbkugel in Europa, Teilen Asiens und in Nordamerika (samt Grönland) verbreitet.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist sie nur im weiteren Alpenbereich ziemlich verbreitet und steigt bis über die Waldgrenze hinauf. In Deutschland ist sie in Baden-Württemberg und Südbayern an geeigneten Stellen häufig zu finden, sonst aber sehr selten oder ausgestorben.

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemals weit verbreitete Moos ist heute stark im Rückgang begriffen. Die Ursachen sind vor allem die Zerstörung von Mooren oder Eingriffe in deren Wasserhaushalt, auch Nährstoffeinträge können hier mitspielen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tomentypnum nitens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien