Glamping
Glamping, ein Kofferwort für Glamourous Camping. Damit ist gemeint, dass man – ähnlich wie beim normalen Campen – zwar in der Natur übernachtet, nicht jedoch in einem gewöhnlichen Zelt. Stattdessen schlafen Glamper in luxuriösen und komfortablen sowie gut ausgestatteten Unterkünften. Glampen beschreibt außerdem einen Modetrend der Reisebranche, der vor allem seit Beginn des 21. Jahrhunderts einen Beliebtheits-Anflug erfuhr.
Begriff, Definition, Zielgruppen, Status[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Begriff steht für luxuriöse Formen des Campings.[1] Alternative Bezeichnungen lauten Boutique-Camping, Luxuscamping, Komfortcamping und Nobelcamping. Von den Buchenden wird Glamping als Variante des Naturtourismus angesehen, bei dem auf Komfort nicht verzichtet werden muss.
Erstmals nachgewiesen wurde der Begriff im Jahr 2005 in Großbritannien, 2016 wurde der Neologismus ins Oxford English Dictionary aufgenommen.[2][3]
Glamping-Unterkünfte gibt es inzwischen auf vielen Campingplätzen, aber auch in freier Natur; z. B. in Nationalparks. Die Angebote beinhalten häufig eine großzügige Ausstattung wie große Betten und ein eigenes Bad sowie Ruhebereiche.
Glampingangebote außerhalb von Campingplätzen richten sich vor allem an Pauschaltouristen – zum Beispiel als Unterkunft auf Safaris.
Das Glamping-Spektrum umfasst mittlerweile alle Kontinente, alle Klimazonen und verschiedene Erlebniskonzepte. Viele europäische Campingplätze weisen zumindest einen Teil ihres Angebotes als Glamping aus.
Arten von Glamping-Unterkünften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt viele verschiedene Arten von Glamping-Unterkünften, die sich nicht nur in Form und Design, sondern auch in Komfort und Ausstattung unterscheiden können.
Der Standard ist ein gewöhnliches Glamping-Zelt. Dabei handelt es sich um ein fix montiertes Zelt, das zumeist luxuriöser im Design und in der Ausstattung ist, als ein gewöhnliches Camping-Zelt. Die Glamping-Zelte sind mit Betten und anderen Komfortgütern ausgestattet.
Einige Glamping Resorts bzw. Anbieter bieten jedoch auch ganz spezielle Glamping Unterkünfte an: Es gibt Wigwams, Safarizelte, Baumhäuser, Glamping Pods, Jurten und Tipis, die als Glamping-Unterkünfte verwendet werden.[4]
Die Geschichte des Glampings[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Kunstwort „Glamping“ ist eine relativ neue Wortschöpfung und existiert offiziell erst seit 2005. Der Terminus wurde schließlich im Jahr 2016 ins Oxford Dictionary aufgenommen.
Glamping im 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die nächsten Aufzeichnungen von frühem Glamping gibt es erst wieder ab dem 20. Jahrhundert. In dieser Zeit kam der Safari-Trend auf. Reiche Amerikaner und Engländer machten sich auf nach Afrika, um dort Wildtiere zu beobachten und zu jagen. Da die wohlhabenden Besucher sich zwar gerne in der Natur befanden, aber nicht auf eine Unterkunft mit hohem Komfort und Luxus verzichten wollten, wurden Safari-Zelte aufgestellt. Diese enthielten alle möglichen Luxusartikel und waren ähnlich einem Hotelzimmer eingerichtet.
Abhängig von der Quelle verzeichnet man den Glamping-Hype, wie man ihn heute kennt, entweder in den 1990ern oder Anfang 2000ern. Es wird davon ausgegangen, dass der Glamping-Trend im Vereinigten Königreich aufgrund der Finanzkrise begann. Den Menschen, die es gewohnt waren, Urlaub in einem Hotel zu machen, war es plötzlich nicht mehr möglich, dies zu tun. Damit begann auch der Staycation-Trend. Um noch immer mit gewohntem Hotelluxus zu urlauben, aber eine billigere Variante zu finden, wurde Glamping „erfunden“.
Glamping 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ab 2005 wurde das Wort Glamping zum ersten Mal als offizielles Wort benannt. Ab 2007 suchten Leute in Suchmaschinen bereits nach Glamping. 2010 startete der Trend dann richtig, bis es der Terminus Glamping im Jahr 2016 schließlich ins Wörterbuch schaffte. Heute ist der Glamping-Trend präsenter denn je. Vor allem durch die COVID-19-Pandemie wurde Glamping noch einmal interessanter.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- MaryJane Butters: Glamping with Mary Jane, Glamour + Camping, Gibbs Smith 2012
- Christie Seo-Youn Ahn: Camping and Glamping The Search for Authenticity, University of Auckland 2015
- Vahine Taino: Ecolodges and Glamping, Youcanprint 2018
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ "Glamping" ist Camping für ganz Anspruchsvolle, welt.de, 19. August 2011, abgerufen am 25. Januar 2020
- ↑ Glamping? Staycation? Travel Industry Loves Made-up Words
- ↑ telegraph.co.uk vom 6. Juli 2016: Glamping, power couple and tl;dr among words added to Oxford English Dictionary
- ↑ Fritz Walter: Wigwam, Luxus-Zelt und Co.: Glamping Varianten im Vergleich. 4. Oktober 2022, abgerufen am 27. Dezember 2022.