Glockengießerei Hilzer
Die Glockengießerei Hilzer war von 1838 bis 1907 eine Glockengießerei in der Stadt Wiener Neustadt in Niederösterreich.
Geschichte
Gegründet wurde die Glockengießerei Hilzer von Ignaz Hilzer (* 24. Juli 1810 in St. Bernhard bei Horn; † 25. März 1880 in Wr. Neustadt),[1] nachdem er 1838 den kleinen Betrieb des verstorbenen Glockengießers Josef Schweiger († 1802), der von der Witwe weitergeführt wurde,[2] übernahm. Der Betrieb entwickelte sich zur bedeutendsten Glockengießerei der k.k. Monarchie[2] und der Inhaber erhielt die gewerbliche Auszeichnung k.k. Hofglockengießer.[1]
Im Jahr 1871 trat Ignaz Hilzers Sohn Peter Ignatz, auch Peter Ignaz, (* 19. Juni 1846 in Wr. Neustadt; † 29. November 1907 ebenda) dem Betrieb als Teilhaber bei und wurde 1880 nach dem Ableben seines Vaters dessen Alleininhaber.[3] Nach dem Tod von Hilzers Sohn übernahm Max Samassa, ein Industrieller aus Laibach (heutiges Ljubljana), den Betrieb und löste ihn 1931 auf.[4]
Die Firma hatte bis März 1906 über 6600 Glocken mit einem Gewicht von über 1.800 Tonnen gegossen.[1] Unter anderem 1891 die große Glocke „Kaiser Franz“ für die Basilika von Mariazell mit einem Durchmesser von 2,13 Meter.[5] Im Zuge der „Metallspende des deutschen Volkes“ wurde sie 1942 abgehängt und vermutlich eingeschmolzen.[6] Ein weiteres Werk waren die Glocken für das Geläut im zweithöchsten Kirchturm Wiens.[3] Diese sind ebenfalls nicht erhalten, weil sie im Ersten Weltkrieg zu Rüstungszwecken eingeschmolzen wurden.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Hilzer, Peter Ignatz (1846–1907), Glockengießer. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 319.
- ↑ a b Wiener Neustadt: Handwerk und Industrie im Wandel der Zeit
- ↑ a b Die Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung in Wort und Bild. Gratisbeiblatt zur illustrierten Zeitschrift „Der Humorist“ vom 6. August 1888 (Seite 5)
- ↑ V. Valenčič: Samassa, Max (1862–1945), Industrieller. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 407.
- ↑ Karl Walter: Glockenkunde erschienen: F. Pustet, 1913
- ↑ basilika-mariazell.at:Die Glocken von Mariazell; abgerufen 24. April 2013
- ↑ Votivkirche: Baulicher Zustand und Restaurierung; abgerufen am 25. April 2013