Glockenturm (Buchenwald)
Der Glockenturm, bis in die 1970er Jahre auch als Turm der Freiheit bezeichnet, ist der 1954 bis 1958 errichtete, 50,73 Meter hohe Turm der damaligen Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald der DDR. Die Bezeichnung wurde in den 1970er Jahren durch den seither genutzten Titel des Glockenturms ersetzt. Der aus hellem Sandstein erbaute Turm wurde vom Bildhauer Fritz Cremer entworfen und verfügt über eine lichtdurchflutete Aussichtsplattform in 41 Metern Höhe, die über zwei Treppenaufgänge zugänglich ist. Auf Höhe dieser Plattform befindet sich auch die Buchenwald-Glocke, die 6,8 Tonnen wiegt und die im Unterschied zu den meisten Großglocken nicht aufgehängt ist, sondern auf vier Stahlstützen montiert ist. Die Glocke wird stündlich geschlagen.
Der Turm bildet das Ende der von auf Pylonen ruhenden Feuerschalen gesäumten Straße der Nationen, die die Ringgräber der Anlage als Standorte von Massengräbern verbindet und den Schlusspunkt der Darstellung des Mahnmals „durch Sterben und Kämpfen zum Sieg“ zu gelangen. Die Brüstung des Glockenturms diente in der DDR als Rednertribüne bei Massenveranstaltungen, die regelmäßig auf dem am Turm vorgelagerten Platz stattfanden. In der Eingangshalle befinden sich unter einer versiegelten Bronzeplatte Erde und Asche aus anderen „Konzentrationslagern und Terrorstätten der Nationalsozialisten“. Das Mahnmal ist die Grabstätte von Tausenden von KZ-Häftlingen und heute das größte Denkmal in Erinnerung an ein nationalsozialistisches Konzentrationslager in Europa.
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[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 51° 0′ 39,2″ N, 11° 15′ 32,4″ O