Gotland-Raid
Gotland-Raid | |||||||||||||||||
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Teil von: Erster Weltkrieg | |||||||||||||||||
Datum | 30. Juni 1915 bis 2. Juli 1915 | ||||||||||||||||
Ort | vor Gotland, Ostsee | ||||||||||||||||
Ausgang | Russischer Sieg | ||||||||||||||||
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Der Gotland-Raid war ein Vorstoß der russischen Baltischen Flotte im Ersten Weltkrieg in der Ostsee, der am 2. Juli 1915 zu einem Seegefecht zwischen deutschen und russischen Seestreitkräften in der Nähe der zum neutralen Schweden gehörenden Insel Gotland führte. Dabei waren auf russischer Seite auch britische U-Boote beteiligt.
Ausgangslage
Die Ausgangslage war ein deutsches Unternehmen zur Verminung der Zugänge zum Finnischen Meerbusen in der Nähe der Aaland-Inseln bei Bogskär. Zeitgleich hatte das Kommando der Baltischen Flotte eine Aktion gegen deutsche Vorpostenstreitkräfte sowie eine Beschießung Memels geplant.
Die deutschen Streitkräfte unter dem Befehl von Kommodore Johannes Karf, bestehend aus dem Großen Kreuzer SMS Roon, den Kleinen Kreuzern SMS Augsburg und SMS Lübeck, dem Minenkreuzer SMS Albatross und sieben Torpedobooten, liefen am 30. Juni 1915 aus Memel aus. Die Unternehmung war nicht die erste ihrer Art, denn in den zwei Monaten zuvor gab es mindestens sieben weitere.
Nachdem die Minenlegeaktion am 1. Juli beendet war, teilte sich der deutsche Verband und lief mit unterschiedlichen Kursen ab. Nur der Kreuzer Augsburg verblieb bei der Albatross. Während des gesamten Unternehmens war auf deutscher Seite der Funkverkehr aufrechterhalten worden. Diesen konnte die russische Seite mithören, da ihr nach dem Stranden des Kleinen Kreuzers SMS Magdeburg am 26. August 1914 vor Odensholm die Signalbücher der Kaiserlichen Marine in die Hände gefallen waren. So erhielt die russische Seite genauen Aufschluss über Anwesenheit, Stärke, Position und Kurs der deutschen Schiffe. Der russische Seebefehlshaber wurde von dem deutschen Unternehmen in Kenntnis gesetzt und änderte umgehend seine Pläne.
Das Gefecht
In den Morgenstunden des 2. Juli sichtete ein unter dem Befehl von Konteradmiral Michail Bachirew stehendes russisches Geschwader, bestehend aus den Panzerkreuzern Admiral Makarow und Bajan II sowie den Geschützten Kreuzern Bogatyr und Oleg, auf seinem Weg zur ostpreußischen Küste die deutschen Einheiten. In dem folgendem Artillerieduell wurde der deutsche Minenkreuzer Albatross so schwer beschädigt, dass er brennend an der ostgotländischen Küste bei Ostergarn auf Strand gesetzt werden musste. Das Schiff wurde im neutralen Schweden samt Besatzung interniert, später geborgen und nach dem Kriege restituiert. Die Augsburg konnte entkommen, da sich die russischen Einheiten auf die Albatross konzentrierten. Der Große Kreuzer Roon erhielt schwere Artillerietreffer.
Während das Gefecht andauerte, schickten beide Seiten weitere schwere Kräfte zur Unterstützung. Auf russischer Seite stießen der Panzerkreuzer Rurik und der moderne große Zerstörer Novik hinzu und bekämpften die deutschen Schiffe auf deren Rückzug. Deutscherseits liefen von Danzig die beiden Großen Kreuzer SMS Prinz Adalbert und SMS Prinz Heinrich mit zwei Torpedobooten aus. Vor Hela wurde die Prinz Adalbert von dem dort patroullierenden britischen U-Boot HMS E9 unter Max Kennedy Horton torpediert. Das Schiff konnte trotz der Beschädigungen im Unterwasserbereich gehalten und eingebracht werden.[1]
Konsequenz
Die Konsequenz dieses deutschen Debakels war die Erkenntnis, dass die in der Ostsee eingesetzten und zum größten Teil veralteten Schiffe dringend durch modernere Einheiten ergänzt und dass Vorstöße durch schwere Einheiten (etwa ältere Schlachtschiffe) gedeckt werden mussten.
Anmerkungen
- ↑ Dreieinhalb Monate später, am 23. Oktober 1915, hatte das gleiche Schiff weniger Glück. Ein Torpedo des britischen U-Boots HMS E8 detonierte in der Nähe einer Munitionskammer und sprengte den Kreuzer in zwei Teile; es gab nur drei Überlebende.
Literatur
- Lutz Bengelsdorf: Der Seekrieg in der Ostsee 1914–1918. Hauschild, Herford 2008, ISBN 978-3897574045.
- Marine-Arsenal Sonderheft Bd. 15 "Das Desaster des Minenlegers Albatross" S. 46/47