Griechisch-Orthodoxes Patriarchat von Alexandria

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Der geflügelte Löwe des Evangelisten Markus als Symbol des Patriarchats auf dem griechischen Friedhof von Alexandria

Das Griechisch-Orthodoxe Patriarchat von Alexandria und ganz Afrika ist die Kirche der Anhänger des Konzils von Chalkedon auf dem Territorium des altkirchlichen Patriarchats Alexandria.

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Oktober 2004 ist Patriarch Theodoros II. ihr Oberhaupt. Im März 2017 weihte er im Kongo sechs Frauen zu Diakoninnen.[1]

Die etwa 250.000 Gläubigen (überwiegend Griechen in der Diaspora, ca. 10.000 christliche Araber und 80.000 Afrikaner) sind in 18 Metropolitandiözesen und sechs Bistümern vor allem in Ägypten und im subsaharischen Afrika organisiert.

Der Evangelist Markus gilt den Gläubigen als Gründer des Patriarchats und daher als erster Patriarch. Bis zum Konzil von Chalkedon 451 nach Christus gab es ein allgemein anerkanntes Patriarchat Alexandrien. Es folgte in seiner Bedeutung dem Patriarchat von Rom und von Konstantinopel an dritter Stelle. Anschließend entstanden die getrennten Kirchen des heutigen griechisch-orthodoxen Patriarchats und des alexandrinischen Patriarchats der koptischen Kirche in Ägypten sowie im 19. Jh. das der katholisch-koptischen Kirche. Alle Versuche der Herrscher von Konstantinopel, das Schisma zu überwinden, scheiterten.

Ab dem 7. Jahrhundert erschwerte sich die Lage des Chalcedonenser-Patriarchats von Alexandrien weiter. Seine wenigen Gemeinden mussten sich gleich den viel zahlreicheren Kopten mit den neuen islamischen Herrschern arrangieren.

Von 1874 bis 1899 stieg die Zahl der Griechisch-Orthodoxen in Ägypten durch Einwanderer von den griechischen Inseln und dem Festland von 8.000 auf fast 40.000. Infolgedessen bildete die griechisch-orthodoxe Kirche in Ägypten gleich doppelt, religiös wie ethnisch, eine Minorität. Nach dem großen Griechenexodus der letzten Jahrzehnte verblieben von zuvor etwa 250.000 Hellenen weniger als 5000 im Lande.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chrysostomos Papadopoulos: ΄Iστορία της ̓Eκκλησίας ̓Aλεξανδρείας (Historia tēs Ekklēsias Alexandreias, 62-1934). Patriarchikon Typographeion, Alexandria 1935; LCCN 77-517160.
  • Theodoros Demetrios Moschonas: Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Alexandrien. In: Kyrios NF 1 (1960/61), S. 129–139; ISSN 0023-6128.
  • Stanley H. Skreslet: The Greeks in Medieval Islamic Egypt. A Melkite Dhimmi Community under the Patriarch of Alexandria (640/1095), Dissertation Yale University 1988.
  • Alexander Kitroeff: The Greeks in Egypt 1919–1937. Ethnicity and class. London: Ithaca for the Middle East Centre, St Antony’s College, Oxford, 1989, ISBN 0863721095
  • Iōannēs M. Chatzēphōtēs: Aλεξάνδρεια. Oι δύο αιώνες του Nεώτερου Eλληνισμου, 19ος/20ος αι. Ekdoseis A. Basta-D. Plessa, Athen 1991, ISBN 9608519705

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Patriarchat von Alexandrien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christ in der Gegenwart (CiG) Nr. 52/2017, S. 570 "März"