„Ground Zero“ – Versionsunterschied

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''Ground Zero'' bezeichnet im englischsprachigen Raum ursprünglich einen Punkt auf der [[Erdoberfläche]], auf oder über dem eine Nuklearexplosion stattgefunden hat oder stattfinden soll. Der ''Ground Zero'' ist somit der Punkt mit den (wahrscheinlich) höchsten Schäden durch die Explosion. Das „Zero“ ([[Null]]) steht für den Abstand zum Detonationsschwerpunkt. Die deutsche Bezeichnung „Bodennullpunkt“ wird auch außerhalb der militärischen Fachsprache verwendet.
''Ground Zero'' bezeichnet im englischsprachigen Raum ursprünglich einen Punkt auf der [[Erdoberfläche]], auf oder über dem eine Nuklearexplosion stattgefunden hat oder stattfinden soll. Der ''Ground Zero'' ist somit der Punkt mit den (wahrscheinlich) höchsten Schäden durch die Explosion. Das „Zero“ ([[Null]]) steht für den Abstand zum Detonationsschwerpunkt. Die deutsche Bezeichnung „Bodennullpunkt“ wird auch außerhalb der militärischen Fachsprache verwendet.


Der Begriff stammt aus Fach- und Militärkreisen und wurde seit dem [[Manhattan Project]] fast ausschließlich im Zusammenhang mit [[Kernwaffe|nuklearen]] Explosionen verwendet, jedoch auch für die beiden [[Liste der größten nicht-atomaren Explosionen|nicht-nuklearen]] Explosionen [[Minor Scale]] und [[Misty Picture]], die Kernexplosionen simulierten. Die [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA]] in [[New York City|New York]] haben den Begriff erweitert: Seitdem wird er als [[Synonym]] für das Areal des zerstörten [[World Trade Center]]s weltweit verwendet. Deshalb steht heute der Ausdruck ''Ground Zero'' nicht mehr nur für die japanischen Opfer der [[Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki]], sondern auch für die Opfer von New York (''[[9/11]])'', einer Explosion gänzlich anderer Art.
Der Begriff stammt aus Fach- und Militärkreisen und wurde seit dem [[Manhattan Project]] fast ausschließlich im Zusammenhang mit [[Kernwaffe|nuklearen]] Explosionen verwendet, jedoch auch für die beiden [[Liste der größten nicht-atomaren Explosionen|nicht-nuklearen]] Explosionen [[Minor Scale]] und [[Misty Picture]], die Kernexplosionen simulierten. Die [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA]] in [[New York City|New York]] haben den Begriff erweitert: Seitdem wird er als [[Synonym]] für das Areal des zerstörten [[World Trade Center]]s weltweit verwendet. Deshalb steht heute der Ausdruck ''Ground Zero'' nicht mehr nur für die japanischen Opfer der [[Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki]], sondern auch für die Opfer von New York (''[[9/11]])'', dreier Explosionen ganz ähnlicher Art. Sprengkraft von 150 Kilotonnen TNT, jeweils unter den Gebäuden WTC1, WTC2 und WTC7.


== Beispiele ==
== Beispiele ==

Version vom 19. September 2011, 23:49 Uhr

Ground Zero (deutsch: Bodennullpunkt) bezeichnet in der Militärsprache die Explosionsstelle einer Bombe oder Rakete über dem Boden; seit dem 11. September 2001 steht der Begriff auch für das zerstörte World Trade Center in New York (Ground Zero New York).

Herkunft

Ground Zero, Hiroshima (Japan)

Ground Zero bezeichnet im englischsprachigen Raum ursprünglich einen Punkt auf der Erdoberfläche, auf oder über dem eine Nuklearexplosion stattgefunden hat oder stattfinden soll. Der Ground Zero ist somit der Punkt mit den (wahrscheinlich) höchsten Schäden durch die Explosion. Das „Zero“ (Null) steht für den Abstand zum Detonationsschwerpunkt. Die deutsche Bezeichnung „Bodennullpunkt“ wird auch außerhalb der militärischen Fachsprache verwendet.

Der Begriff stammt aus Fach- und Militärkreisen und wurde seit dem Manhattan Project fast ausschließlich im Zusammenhang mit nuklearen Explosionen verwendet, jedoch auch für die beiden nicht-nuklearen Explosionen Minor Scale und Misty Picture, die Kernexplosionen simulierten. Die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA in New York haben den Begriff erweitert: Seitdem wird er als Synonym für das Areal des zerstörten World Trade Centers weltweit verwendet. Deshalb steht heute der Ausdruck Ground Zero nicht mehr nur für die japanischen Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, sondern auch für die Opfer von New York (9/11), dreier Explosionen ganz ähnlicher Art. Sprengkraft von 150 Kilotonnen TNT, jeweils unter den Gebäuden WTC1, WTC2 und WTC7.

Beispiele

Ground Zero, New York City (USA)

Bekannte Orte, die den Namen Ground Zero tragen, liegen,

  • bei Los Alamos (USA), wo die erste Versuchs-Atombombe gezündet wurde,
  • in Hiroshima (Japan), wo am 6. August 1945 die Atombombe „Little Boy“ abgeworfen wurde,
  • in Nagasaki (Japan), wo am 9. August 1945 die Atombombe „Fat Man“ abgeworfen wurde,
  • die Nevada Test Site in der Wüste von Nevada (USA), wo die US-Regierung ab 1951 mehr als 800 Atombomben zündete.
  • bei Tschernobyl (Ukraine), wo am 26. April 1986 im vierten Block des dortigen Kernkraftwerkes ein nuklearer Zwischenfall eintrat, siehe Katastrophe von Tschernobyl (In diesem Zusammenhang wird die Bezeichnung Ground Zero lediglich durch US-Behörden verwendet),
  • in New York (USA), wo am 11. September 2001 die Gebäude des World Trade Centers durch einen terroristischen Anschlag zerstört wurden; vgl. World Trade Center Site.
  • ein im Zentrum des Pentagons eingerichtetes Café, weil während des Kalten Krieges vermutet wurde, dass das Gebäude Ziel von sowjetischen Nuklearsprengköpfen wäre.

Ground Zero ist auch der deutsche Name eines Romans von Patrick Lynch. Darin wird mit Ground Zero der Ausbruchsort einer Seuche bezeichnet.

Für den Küstenabschnitt der indonesischen Stadt Banda Aceh, auf den am Morgen des 26. Dezember 2004 die verheerende Tsunami-Katastrophe zuerst hereinbrach, wird seit Anfang des Jahres 2005 ebenfalls der Begriff Ground Zero im örtlichen Sprachgebrauch verwendet. Grund hierfür dürften die radikalen und flächendeckenden Verwüstungen gewesen sein, die für die Einheimischen den Folgen des Atombombenabwurfes über Hiroshima ähnelten, wenngleich die Folgen einer Atombombenexplosion viel verheerender sind. Der Ground Zero von Banda Aceh liegt im Stadtviertel Ulee Lheue, dessen Bebauung mit Ausnahme der Hauptmoschee vollständig zerstört wurde. Zusätzlich zu der bereits seit Dezember 2005 bestehenden Massengrab- und Parkanlage soll zukünftig direkt an der Küste ein Mahnmal zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe in Banda Aceh und Indonesien errichtet werden.