Grüner Milchstern

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Grüner Milchstern

Grüner Milchstern (Ornithogalum boucheanum)

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
Unterfamilie: Scilloideae
Gattung: Milchsterne (Ornithogalum)
Art: Grüner Milchstern
Wissenschaftlicher Name
Ornithogalum boucheanum
(Kunth) Asch.

Der Grüne Milchstern (Ornithogalum boucheanum (Kunth) Asch.) oder Bouché-Milchstern ist eine Pflanzenart aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grüne Milchstern ist eine ausdauernde, krautige Zwiebelpflanze, die Wuchshöhen von meist 10 bis 50 Zentimetern erreicht. Die Flügel auf der Innenseite der Staubfäden unter dem Staubbeutel weisen einen Zahn auf. Perigonblätter sind zugespitzt und außen lauchgrün. Der Fruchtknoten ist kegelförmig und so lang wie der Griffel.

Die Blütezeit reicht von April bis Mai.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28[1] oder auch 56[2].

Große Vorkommen in der Pfalz bei Deidesheim in den Weinbergen

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grüne Milchstern kommt in der Ukraine, auf dem nördlichen Balkan, in Rumänien, in Ungarn, in der Slowakei und in Österreich vor. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Mitteleuropa bis zum nördlichen Kaukasus.[3] Die Art wächst in lichten Trockenwäldern, in Waldsteppen und auf Äckern. In Zentral-Europa wurde sie lokal eingebürgert. Große Vorkommen gibt es in der Pfalz bei Deidesheim unter den Weinreben, auffällig während der Blüte im Frühjahr.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grüne Milchstern wurde 1843 als Myogalum boucheanum von Karl Sigismund Kunth in Enum. Pl. 4: 348 (1843) erstbeschrieben. Die Art wurde 1866 von Paul Friedrich August Ascherson in Oesterr. Bot. Z. 16: 192 (1866) als Ornithgalum boucheanum (Kunth) Asch. in die Gattung Ornithogalum gestellt. Ornithogalum boucheanum (Kunth) Asch. hat auch die Synonyme Ornithogalum nutans subsp. boucheanum (Kunth) K.Richt. oder Honorius boucheanus (Kunth) Holub.[3]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grüne Milchstern wird nur noch selten als Zierpflanze genutzt. Er ist seit Anfang des 19. Jahrhunderts in Kultur.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
  • Historische Bedeutung, Biologie und Erhaltungsmöglichkeiten parkspezifischer Charakterarten am Beispiel von Ornithogalum nutans und Ornithogalum bouchéanum. In: Martin Nath: Historische Pflanzenverwendung in Landschaftsgärten, Worms 1990, ISBN 3-88462-048-7

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 134.
  2. Tropicos. [1]
  3. a b Rafaël Govaerts (Hrsg.): Ornithogalum boucheanum - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 2. September 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grüner Milchstern (Ornithogalum boucheanum) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien