Gustav-Heinemann-Kaserne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutschland Gustav-Heinemann-Kaserne
Ehemalige Kasernengebäude

Ehemalige Kasernengebäude

Land Deutschland
Heute Lenovo-Medion Campus
Gemeinde Essen-Kray
Koordinaten: 51° 27′ 36″ N, 7° 3′ 40″ OKoordinaten: 51° 27′ 36″ N, 7° 3′ 40″ O
Eröffnet 1936
Eigentümer Medion AG
Bundesfinanzdirektion
Alte Kasernennamen
1936–1945
1945–1960
1976–2003
Flak-Kaserne
Meeanee Barracks
Gustav-Heinemann-Kaserne
Deutsches Reich
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
Deutschland
Ehemals stationierte Truppenteile
Flugabwehr
1st Battalion The Gordon Highlanders
Fernmeldebataillon 71
Fernmeldebataillon 284
Deutsches Reich
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
Deutschland
Deutschland
Gustav-Heinemann-Kaserne (Nordrhein-Westfalen)
Gustav-Heinemann-Kaserne (Nordrhein-Westfalen)

Lage der Gustav-Heinemann-Kaserne in Nordrhein-Westfalen

Die Gustav-Heinemann-Kaserne war eine von 1936 bis 2003 genutzte Kaserne im Essener Stadtteil Kray.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemalige Kasernengelände befindet sich nördlich der Straße Am Zehnthof im Stadtteil Essen-Kray direkt südlich der Bundesautobahn A40 und umfasst eine Gesamtfläche von rund 202.000 m².

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kaserne wurde 1936 bei der Aufrüstung der Wehrmacht für die Flakartillerie erbaut. Nach 1945 wurde sie von der britischen Rheinarmee genutzt, bis am 27. Mai 1960 das I. Deutsche Korps den Auftrag erhielt, dort das Fernmeldebataillon 71 aufzustellen.

Im März 1962 wurde das Fernmeldebataillon 71 der Heeresgruppe Nord der NATO unterstellt und Teil der NORTHAG SIGNAL SUPPORT GROUP, damit verbunden war die Stationierung von NATO-Gerät in der Kaserne. Im Oktober 1970 erhielt das Bataillon den Namen Fernmeldebataillon 840 NORTHAG. 1994 verlegte das Fernmeldebataillon 890 CENTAG aus der Philippsburger Salm-Kaserne nach Essen und „fusionierte“ mit dem Fernmeldebataillon 840 zum Fernmelderegiment 990, welches bereits 2002 zum Fernmeldebataillon 990 umgegliedert und schließlich im Juni 2002 in Fernmeldebataillon 284 umbenannt wurde.

Mit einem Feierlichen Gelöbnis und Ausmarsch aus dem Standort Essen verabschiedete sich das Fernmeldebataillon 284 am 21. März 2003 als letzter Verband aus dem Ruhrgebiet und verlegte seinen Sitz in die Schill-Kaserne nach Wesel, wo es in abgewandelter Form weiterbesteht. Der acht Meter hohe kupferverkleidete Holzgestell-Glockenturm der katholischen Standortkapelle wurde abgebaut und ebenfalls nach Wesel verbracht.

Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihren Namen erhielt die Kaserne im Jahre 1978 nach dem in Essen am 7. Juli 1976 verstorbenen früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Namensgeber Gustav Heinemann trat wegen der von Konrad Adenauer eingeleiteten Wiederbewaffnung der Bundesrepublik 1950 von seinem Amt als Bundesminister des Innern zurück.

In der Kaserne war bis zu deren Auflösung eine Sammelstelle von „Lachen helfen e.V.“, der Privatinitiative deutscher Soldaten zur Hilfe für Kinder in Kriegs- und Krisengebieten.

Das Gelände wurde im gleichen Jahr des Abzuges der Fernmelder zum Großteil an die Medion AG veräußert, die dort einen Technologiepark auf einer Fläche von ca. 170.000 m² betreibt. Außerdem siedelte sich die Zollverwaltung an und bündelte damit ihre Aktivitäten in Essen. Seit 2011 befindet sich auf dem ehemaligen Kasernengelände auch das türkische Generalkonsulat in Essen (vormals Alfredstraße).

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]