Gustav Rose

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Gustav Rose
Gustav Rose, Lithographie von Rudolf Hoffmann, 1857

Gustav Rose (* 18. März 1798 in Berlin; † 15. Juli 1873, ebenda) war ein deutscher Mineraloge. Er war Sohn von Valentin Rose dem Jüngeren und entstammte einer märkischen Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie.

Gustav Rose studierte bei Christian Samuel Weiss in Berlin Mineralogie. 1821 ging er nach Stockholm, um bei Berzelius die Methoden der Mineralanalyse zu erlernen. 1822 wurde er Kustos der Mineraliensammlung der Universität Breslau. Dann wurde er Nachfolger seines Lehrers in Berlin, 1826 als Professor für Mineralogie an der Universität Berlin, 1856 zusätzlich als Direktor des Mineralogischen Museums.

Zusammen mit Christian Gottfried Ehrenberg gehörte Rose zu den Begleitern Alexander von Humboldts bei der Russlandexpedition 1829 bis zum Altai und dem Kaspischen Meer. Spätere Reisen unternahm er mit Eilhard Mitscherlich zu den Vulkanen Italiens und der Liparischen Inseln, danach auch zu den erloschenen Vulkanen Südfrankreichs.

In etwa 125 Veröffentlichungen befasste sich Rose mit allen Gebieten der damaligen Mineralogie. Vor allem durch genaue goniometrische Messungen an Kristallen konnte er mehrere neue Mineralarten entdecken und das Phänomen der Isomorphie untersuchen.[1]

Durch das Studium der Berliner Meteoritensammlung und deren Ordnung kam er zu einem neuen System der Meteorite, die im Wesentlichen noch heute benutzt wird. Er nannte die silikatischen Kügelchen in den Steinmeteoriten Chondren und die sie enthaltenden Meteorite Chondrite. Für eine Untergruppe führte er den Namen kohlige Chondrite ein. Er unterteilte die Stein-Eisen-Meteorite in Pallasite und Mesosiderite. Er prägte die Begriffe Howardit und Eukrit.[2]

Einzelnachweise

  1. Neue Deutsche Biographie
  2. J. G. Burke: Cosmic Debris, Meteorites in History. University of california Press, 1986.

Werke

Grabstein, St. Marien- und St. Nikolai-Friedhof I
  • Elemente der Krystallographie. Berlin: E.S. Mittler, 1833 (Volltext in der Google-Buchsuche)
  • Mineralogisch-geognostische Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. 2 Bände. Berlin, 1837-1842
  • Über das Krystallisationssystem des Quarzes. Berlin, 1846
  • Das krystallo-chemische Mineralsystem. Leipzig: W. Engelmann, 1852 (Volltext in der Google-Buchsuche)
  • Über die heteromorphen Zustände der kohlensauren Kalkerde. 2 Bände. Berlin, 1856-59
  • Beschreibung und Einteilung der Meteoriten auf Grund der Sammlung im Mineralogischen Museum zu Berlin, 1864.