Haller Straße (Innsbruck)

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Haller Straße
Wappen
Wappen
Straße in Innsbruck
Haller Straße
Haller Straße
Die Haller Straße in Mühlau
Basisdaten
Ort Innsbruck
Stadtteil Mühlau, Gewerbegebiet Mühlau/Arzl, Olympisches Dorf
Angelegt 1585–1589
Anschluss­straßen Hoher Weg; Bundesstraße
Querstraßen links: Ferdinand-Weyrer-Straße, Otto-Winter-Straße, Hans-Maier-Straße, Richard-Berger-Straße, Brandlweg, Schusterbergweg, Dörrstraße; rechts: Grenobler Brücke, Schützenstraße, Rotadlerstraße, Spingeser Straße, Pasubiostraße, Col-di-Lana-Straße
Technische Daten
Straßenlänge ca. 3,1 km

Die Haller Straße ist eine rund 3 km lange Straße im Osten von Innsbruck und Teil der Tiroler Straße B 171.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haller Straße beginnt als Fortsetzung des Hohen Wegs bei der Mühlauer Brücke () und führt zunächst am linken Inn­ufer entlang Richtung Südosten. Bei der Grenobler Brücke schwenkt sie nach Nordosten und verläuft nördlich des Olympischen Dorfs bis zur Stadtgrenze (). Ab dort führt sie als Bundesstraße weiter durch Rum nach dem namengebenden Hall in Tirol. Sie verläuft durch die Stadtteile Mühlau und Gewerbegebiet Mühlau/Arzl und streift das Olympische Dorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haller Straße in Mühlau mit der Trasse der Lokalbahn (1972)
Hochbrücke Haller Straße, Westrampe

Die alte Verbindung von Innsbruck nach Hall verlief ab der Mühlauer Brücke über die MARTHA-Dörfer am Hang der Nordkette. Erzherzog Ferdinand II. ließ von 1585 bis 1589 die neue Straße durch die unbebaute Haller Au am Talboden anlegen.[1] Zur selben Zeit stiftete er die Lorettokapelle in der Au und ließ einen Wallfahrtsweg durch die Felder nördlich der Straße anlegen, der von 15 Bildstöcken gesäumt wurde. Unter Kaiserin Maria Theresia wurden die Bildstöcke an die heutige Straße versetzt und später im Zuge des Ausbaus der Straße immer wieder umgesetzt. Die Bildtafeln wurden im 20. Jahrhundert mit Darstellungen der Rosenkranzgeheimnisse neu gestaltet.[2][3]

1891 wurde die Lokalbahn Innsbruck–Hall in Tirol eröffnet, die auf einem eigenen Gleiskörper an der Südseite der Haller Straße verlief.

Bis zur Eingemeindung Mühlaus im Jahr 1938 hieß der westliche Teil Andreas-Hofer-Straße. Da es in Innsbruck bereits eine gleichnamige Straße gab, wurde sie umbenannt.[1]

In Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 1976 wurde die Kreuzung der Haller Straße mit der Grenobler Brücke, Schützenstraße und Schusterbergweg großzügig umgebaut, um einen flüssigen Verkehr aus dem Olympischen Dorf zu den Sportstätten zu gewährleisten.[4] Für den stadtauswärts führenden Verkehr wurde dabei eine mit den Rampen 512 m lange Hochbrücke über den Kreuzungsbereich errichtet.[5] Die Kosten für das Gesamtprojekt betrugen 65 Millionen Schilling, wovon der Bund 25 Millionen übernahm.[6] Da man keine Möglichkeit sah, die Straßenbahn über die Hochbrücke zu führen und zudem die Straße auf Kosten des Gleiskörpers verbreitert werden sollte, wurde die Haller Bahn im Juni 1974 eingestellt und durch eine Buslinie ersetzt.[7]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haller Straße ist Teil der Tiroler Straße B 171 und die wichtigste Ausfallstraße nach Osten. Sie ist durchgehend vierspurig ausgebaut und im Bereich zwischen Eisenbahnbrücke und Grenobler Brücke zum Teil mit einem breiten begrünten oder bebauten Mittelstreifen versehen. Die Hochbrücke Haller Straße war ursprünglich zweispurig stadtauswärts befahrbar und dient seit 2006 dem Verkehr in beiden Richtungen mit je einer Spur.[8]

Seit der Einstellung der Lokalbahn (Linie 4) wird die Straße in der ganzen Länge von der Buslinie 4 (heute 504) durchfahren.

Im Jahr 2018 wurden im Schnitt 19.765 Fahrzeuge pro Tag gezählt. Den parallel zwischen Straße und Inn verlaufenden Radweg nutzten 2018 im Schnitt 970 Radfahrer pro Tag, am Spitzentag wurden 2150 Radfahrer gezählt.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Josefine Justic: Innsbrucker Straßennamen. Woher sie kommen und was sie bedeuten. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7022-3213-9, S. 214–215.
  2. Wiesauer: Bildsäule, Stationsbildstock Mariae Verkündigung. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 12. Mai 2020.
  3. Alte Bildstöcke mit neuem Schmuck. In: Innsbruck – Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt, Nr. 11, 1978, S. 6 (Digitalisat)
  4. Winterspiele 1976 – Bauen für die Zukunft. In: Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck, Nr. 10, Oktober 1975, S. 1 (Digitalisat)
  5. Innsbruck hat zwei neue Brücken. In: Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck, Nr. 6, Juni 1975, S. 1 (Digitalisat)
  6. Grünes Licht am Verkehrsknoten Reichenauer Brücke - Haller Straße. In: Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck, Nr. 12, Dezember 1975, S. 1–2 (Digitalisat)
  7. Werner Duschek: Erinnerung an die Haller Straßenbahn. In: Innsbruck informiert, April 2016, S. 58–59 (Digitalisat)
  8. Vom Südring bis zur Haller Straße. In: Innsbruck informiert, April 2006, S. 7 (Digitalisat)
  9. Amt der Tiroler Landesregierung, Sachgebiet Verkehrsplanung (Hrsg.): Verkehr in Tirol – Bericht 2018. Innsbruck 2019, S. 25 (PDF; 2,2 MB)

Koordinaten: 47° 16′ 34,7″ N, 11° 25′ 36,6″ O