Hanna Schwarz (Fotografin)

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Hanni Schwarz war eine deutsche Akt- und Porträtfotografin, die ab circa 1901 in Berlin tätig war. Sie gilt als eine bekannte Berufsfotografin im Deutschen Kaiserreich zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts.

Leben

Die Lebensdaten von Hanni Schwarz sind unbekannt.[1] Bevor sie sich der Fotografie zuwandte, war sie Lehrerin an der Schule ihres Vaters in Basel.[2] Um 1904 übernahm sie zusammen mit Anna Walter das Fotoatelier von Johannes Hülsen in Berlin. Um 1909 führte sie ihr Fotoatelier zusammen mit Marie Luise Schmidt.[3] Für den 27. Mai 1919 ist es als Atelier Hanni Schwarz in der Dorotheenstraße eingetragen und war auf Porträt- und Tanzphotographie spezialisiert.[1]

Seit ihrer Gründung 1903 veröffentlichte die Zeitschrift Die Schönheit Aufnahmen von ihr.[4] Der Ross-Verlag in Berlin, der in den 1920er und 1930er Jahren in Europa führend war für Postkarten bekannter Filmschauspieler sowie mit Filmszenen, veröffentlichte zahlreiche von ihr aufgenommene Porträts. Ein Porträt, das Hanni Schwarz von dem Künstler Fidus gemacht hatte, erschien in einem von Adalbert Luntowski 1910 herausgegebenen Buch.[5] In der Zeitschrift »Sport im Bild« Nr. 5 vom 5. März 1926 ist eine Fotografie von Ihr abgedruckt worden mit der Bildunterschrift: »Frau Chicky Sparkuhl-Fichelscher, unsere beliebte Modezeichnerin, in ihrem selbstentworfenen Faschingskostüm aus grüner Seide und Silberpailletten. Ball des Deutschen Theaters.«[6].

Im April 1908 fand im „Mozartsaal“ des Berliner Neuen Schauspielhauses ein sogenannter Schönheitsabend statt, auf dem Aktfotografien von Hanni Schwarz und Wilhelm von Gloeden, projiziert auf eine Leinwand, präsentiert wurden. Zu dieser Zeit hatte sich Hanni Schwarz als künstlerische Fotografin bereits einen Namen gemacht.[7] 1910 nahm sie mit Aktaufnahmen an der Weltausstellung in Brüssel teil.[8] Auf der Bugra 1914 wurden Farbfotografien von ihr gezeigt.[9]

Es ist überliefert, dass ein 1912 angedachtes Porträtphoto ihres Altersgenossen Theodor Heuss mit dessen Gattin misslang, da Schwarz vergaß, die Photoplatte zu wechseln, und es zu einer Doppelbelichtung mit Dr. Milch kam.[10]

Die jüngsten Aufnahmen, die ihr zuzuordnen sind, datieren auf das Jahr 1930, danach tritt sie nicht mehr in Erscheinung.[11] Im Jahr 2000 wurden Werke von Hanni Schwarz in der Ausstellung Le siècle du corps. Photographies 1900–2000 im Musée de l’Elysée in Lausanne gezeigt.[12]

Publikationen

Einzelnachweise

  1. a b Schwarz, Hanni. Deutsche Fotothek
  2. L. Bürckner: Die künstlerische Photographie. In: Arena, Band 24, 1908, Ausgabe 1, S. 146. Online: Die künstlerische Photographie.
  3. Berliner Tageblatt, 24. September 1909, Nr. 485, 4. Beiblatt.
  4. Erneut abgedruckt in: Daniel Wiegand: Gebannte Bewegung. Tableaux vivants und früher Film in der Kultur der Moderne. Schüren, Marburg 2017, ISBN 978-3-7410-0058-4, S. 222–223.
  5. Edi Goetsche: Fidus-Serie, Monsalvat Verlag, Zürich 2011, ISBN 978-3-9523855-0-0, S. 115
  6. Sport im Bild: Chicky Sparkuhl-Fichelscher, ANNO, Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften, Nr. 5, 5. März 1926, S. 205
  7. Christina Templin: Eine Skandalgeschichte des Nackten und Sexuellen im Deutschen Kaiserreich 1890–1914. Transcript Verlag, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8376-3543-0, S. 133–134
  8. Das Atelier des Photographen, 17. Jg., 1910, Verlag Wilh. Knapp, S. 76
  9. Die Frau im Buchgewerbe und in der Graphik. Verlag des Deutschen Buchgewerbevereins, Leipzig 1914, S. 235. (Online im Internet Archive). Abgerufen am 20. November 2017.
  10. Theodor Heuss, Aufbruch im Kaiserreich
  11. Porträts von Hanni Schwarz bei European Film Star Postcards
  12. Schwarz, Hanni. FotoCH
Wikisource: Zeitschriften (Photographie) – Quellen und Volltexte