Haus Crengeldanz

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Haus Crengeldanz, 2013

Haus Crengeldanz ist ein Herrenhaus im Wittener Stadtteilbezirk Crengeldanz, Otto-Seeling-Straße 6. Das Gebäude gehörte früher zu dem freien, adeligen Rittergut Crengeldanz und steht seit dem 20. August 1984 unter Denkmalschutz.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haus Crengeldanz 1948

Im Jahr 1341 erstmals urkundlich erwähnt,[2] war das Anwesen im 14. Jahrhundert im Besitz der Ministerialenfamilie von Dücker. In diese Familie heiratete Hermann von Witten-Steinhausen (1374–1435) ein, wodurch sich die Linie Witten-Crengeldanz bildete. In der Folgezeit wechselte das Haus durch Heirat von Erbtöchtern mehrere Male den Eigentümer. Es gehörte nacheinander den Familien von Hoete (ab 1532), von Stammheim und von Sydow (1743 bis 1825)[3]

1825 erwarben die Brüder Gustav und Theodor Müllensiefen das Haus für 4.400 Taler[2] und gründeten auf dem Gelände eine Glashütte, die später von der Flachglas AG übernommen wurde und nun zum Unternehmen Pilkington gehört. Sie ließen zusätzlich vom Regierungsbaumeister Heinrich Klutmann die Villa Müllensiefen als Wohnsitz errichten.[4] In unmittelbarer Nähe liegt auch die Gartenstadt Crengeldanz.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haupthaus stammt aus dem Jahr 1706 und ist eines der wenigen erhaltenen barocken Herrenhäuser im Stadtgebiet. Die Nebengebäude stammen vermutlich aus der gleichen Zeit.[5] Ein kleiner Pavillon wird der Revolutionsarchitektur zugerechnet.[5] Das Herrenhaus ist ein schlichter Rechteckbau mit eineinhalb Geschossen und einem Walmdach. Er ist durch Fenster in fünf Achsen eingeteilt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harald Polenz: Von Grafen, Bischöfen und feigen Morden. Ein spannender Führer durch 22 Burgen und Herrenhäuser im Ruhrtal. 1. Auflage. Klartext, Essen 2004, ISBN 3-89861-260-0; S. 70–73.
  • Heinrich Schoppmeyer: Witten. Geschichte von Dorf, Stadt und Vororten. Band 1. VOHM, Witten 2012, ISBN 978-3-00-040266-1, S. 57–58.
  • Gregor Spohr (Hrsg.): Romantisches Ruhrgebiet. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser. 2. Auflage. Pomp, Bottrop/Essen 1996, ISBN 3-89355-110-7, S. 170–171.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste der Stadt Witten. 2013 (PDF; 51 kB).
  2. a b Zur Hundertjahrfeier der Firma Gebr. Müllensiefen (Memento vom 28. Februar 2008 im Internet Archive)
  3. Eintrag von Günter Krause und Jens Friedhoff zu Haus Crengeldanz in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  4. Verzeichniss der Werke lebender Künstler auf der LV. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste im provisorischen Ausstellungsgebäude zu Berlin. Rud. Schuster, Berlin 1881, S. 192. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  5. a b H. Polenz: Von Grafen, Bischöfen und feigen Morden. 2004, S. 71.

Koordinaten: 51° 27′ 4,7″ N, 7° 19′ 42,2″ O