Hazar (Turkmenistan)

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Hazar
Hazar
Hazar (Turkmenistan) (Turkmenistan)
Hazar (Turkmenistan) (Turkmenistan)
Koordinaten 39° 25′ N, 53° 8′ OKoordinaten: 39° 25′ N, 53° 8′ O
Basisdaten
Staat Turkmenistan
Provinz Balkan
Gründung 1956

Hazar (früher Çeleken, Cheleken, russisch Челекен, persisch چهارکن Chaharken) ist eine Stadt auf der Tscheleken-Halbinsel (Челекен полуостров) im Kaspischen Meer und gehört zur Region Balkan welaýaty im Westen von Turkmenistan. Sie hatte in den 1990er Jahren etwa 28.000 Einwohner.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt am Westufer der Tscheleken-Halbinsel, zusammen mit den Orten Koshkin und Tscheleken (Çeleken). In der Nähe erheben sich Klippen bis auf 25 m Höhe. Nach Osten zieht sich ein Höhenzug (Kur-Tepe), der bei Gory Chokhrak () eine Höhe von ca. 77 m erreicht. Eine Straße verbindet die Orte mit Goturdepe und Mollagara auf dem Festland im Osten.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 10. Jahrhundert plünderten turkmenische Piraten an der Sīāhkūh-Halbinsel (Mangischlak) gestrandete Schiffe. Ihre Hochphase erlebte die Piraterie im 18. Jahrhundert. Ihre Hauptstützpunkte lagen an den felsigen Küsten um die Balkan-Bucht (Krasnovodsk), am Kap Tscheleken und auf den benachbarten Inseln (Ostrov Osushnoy, Ostrov Shinkorenko – Dargān-Inseln, Ogūrtjoy/Ogurchinskiĭ-Inseln). Gewöhnlich fuhren etwa die Hälfte der Schiffe entlang der Küsten von Gīlān, Māzandarān und Gorgān von Persien, während die andere Hälfte in den Häfen blieb, um sich gegen Vergeltungsaktionen der Persier zu verteidigen. Verschiedene Expeditionen des Perserkönigs Nader Shah an die turkmenische Küste, inklusive des Baus einer Festung in der Balḵān-Bucht zeigten dabei wenig Linderung.[3]

Erdöl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ort und Umgebung sind reich an Erdöl-Vorkommen. Schon der griechische Geschichtsschreiber Strabon schrieb: „Man sagt, Ausgräber hätten Ölquellen in der Nähe des Okh-Flusses geöffnet. In der Tat, wenn ein Land alkaline, klebrige, schweflige Wasser aufweist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass es Ölquellen gibt. Nur ihre Seltenheit macht diese Tatsache geheimnisvoll.“[4] 1743 vermerkte ein Captain Woodruff von einer britischen Handelskompagnie, dass 36 Ogurdjali-Familien uf der Insel lebten. Sie hatten 26 große Boote und kontrollierten mehrere Ölquellen.

Vor 1917 beteiligten sich die Moskau-Gesellschaft, die Cheleken-Dagestan-Gesellschaft, Kuzmin & Co, Bostondjoglo, South Caucasian Mining Society und Second Moscow Group an der Erschließung der Ölquellen. 1925, nach der Gründung der Turkmenischen Sozialistischen Sowjetrepublik, wurden die Quellen verstaatlicht und die Ölproduktion sank. Erst ab den späten 1950ern steigerte sich die Ölproduktion wieder.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Population census 1989, Demoscope Weekly, No. 359-360, 1–18 Januar 2009 (Туркменская ССР).
  2. Hazar bei GeoNames geonames.org. Abgerufen am 12. April 2021.
  3. Xavier de Planhol: Caspian Sea i. Geography. In: Encyclopædia Iranica. 1990, Vol. V, 1: S. 48-50.
  4. They say, diggers opened oily springs near the Okh River. Indeed, if a country has alkaline, asphalt, sticky, sulfurous waters, it is most likely to have oily springs. Only, their scarceness makes this fact miraculous.
  5. Black Gold of Ancient Hazar. turkmenistaninfo.ru.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]