Heilig-Geist-Kapelle (Kempen)

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Die Heilig-Geist-Kapelle von Norden

Die Heilig-Geist-Kapelle zu Kempen (Kreis Viersen) ist die ehemalige Hospitalskapelle der mittelalterlichen Stadt. Sie beherbergte bis März 2012 den Verkaufsraum einer christlichen Buchhandlung.[1] Nach mehreren ungenutzten Jahren wird die Kapelle zurzeit von der Initiative „Atem-Pause“ als Ort der Begegnung und Ruheplatz genutzt.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kempener Hospital wurde 1421 durch Hermann und Arnold von Brochhusen gegründet. Erhalten ist von der gesamten Hospitalsanlage nur die zugehörige spätgotische Heilig-Geist-Kapelle, ein einschiffiger Hallenbacksteinbau mit einfachen Strebepfeilern von zwei kreuzgratgewölbten Jochen und einem einfachen Sterngewölbe im Chorraum. Die stark hervortretenden einfach profilierten Rippen setzen mit runden Kapitälen auf Dreiviertelsäulen auf.

Während der Gründungsphase des Kempener Franziskanerklosters nutzten die Observanten die Kapelle zwischen 1624 und 1631 als Gebetshaus. Nach Aufgabe der sakralen Funktion wurde die Kapelle im 19. Jahrhundert als Schänke mit eingezogener Zwischendecke genutzt. Im oberen Stockwerk befand sich der Speisesaal.

Im 20. Jahrhundert kam es zur Nutzung als Frisörsalon und Stadtbibliothek, ehe die Kapelle seit 1990 wieder in ihrer ursprünglichen geistlichen Funktion genutzt wurde. Jedoch fehlten der römisch-katholischen Gemeinde die Mittel, um die Kapelle unterhalten zu können. So entschloss man sich schließlich, das Gebäude behutsam in den Verkaufsraum einer Versandhandlung für christliche Bücher umzuwandeln. Dabei wurde eine Galerie mit Regalwänden eingezogen, die nicht in die Gebäudesubstanz eingreift und jederzeit wieder entfernt werden kann. Der Chorraum wurde bewusst freigehalten, um für Veranstaltungen dienen zu können. Architekt für die Umnutzungsplanung war Gregor Dewey aus Viersen. Der Umbau war 2005 beendet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler des Kreises Kempen. Schwann Verlag, Düsseldorf 1891.
  • Thomas Wieckhorst: Geist-Reich. Umnutzung der Heilig-Geist-Kapelle in Kempen zur Buchhandlung. In: Bauhandwerk 28 (2006), S. 33–37.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das alte Hospital, in: Kempedia.de (Kempen-Wiki), Buttermarkt 4
  2. Atem-Pause in der Heilig-Geist-Kapelle. GdG Kempen/Tönisvorst, 31. August 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2020; abgerufen am 15. September 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/xn--gdg-kempen-tnisvorst-fbc.de

Koordinaten: 51° 21′ 49,8″ N, 6° 25′ 6,3″ O