Heinz Crucius

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Heinz Crucius (* 21. März 1914 in Berlin; † 7. Dezember 2007 in Bad Wiessee)[1][2][3][4] war ein deutscher Komponist der Unterhaltungsmusik (U-Musik). Sein Grundstudium absolvierte Heinz Crucius am Sternschen Konservatorium in Berlin. Darüber hinaus war Heinz Crucius Dirigentenschüler bei Sergiu Celibidache an der internationalen Musikschule in Berlin.[2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundstudium in Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Grundstudium absolvierte Heinz Crucius am Sternschen Konservatorium in Berlin unter der Leitung von Kittel. Komposition studierte Heinz Crucius bei Heinz Tiessen und Hermann Grabner, Dirigieren und Oper bei Hofrat Rudolf Gross und Klavier bei Walter Thiele. Nach dem Hauptstudium setzte Heinz Crucius seine Ausbildung am «Internationalem Musikinstitut» in Berlin bei Sergiu Celibidache und dem damals renommierten Pianisten Gerhard Puchelt fort[5][3].

Stationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Nachkriegsjahren war Heinz Crucius Klavierlehrer, Pianist und Konzertbegleiter in Berlin.[2][6] Crucius war Korrepetitor am Ostberliner Metropoltheater, sowie Kapellmeister und Chordirektor am Stadttheater Köthen/Anhalt.[7] Er komponierte u. a. eigene Bühnenmusik zu Friedrich Schillers Don Carlos und komponierte die «Märchenprinzessin».[7] Heinz Crucius wurde der erste Kapellmeister und musikalischer Oberleiter für Oper, Operette und Sinfoniekonzerte am Stadttheater Frankfurt an der Oder. Im Jahr 1952 Aufführung mit der Rheinischen Philharmonie Koblenz in Bad Ems.[8][9] Auf dem Programm standen die Tondichtung Les Préludes von Franz Liszt, die Ouvertüre Romeo und Julia von Pjotr Iljitsch Tschaikowski und die Sinfonie aus der Neuen Welt von Antonín Dvořák.[2][3][8]

Von 1953 bis 1960 leitete Heinz Crucius das Kurorchester in Bad Wiessee.[1][2][10] Hier führte Heinz Crucius anspruchsvolle sinfonische Konzertdarbietungen auf.[11] Dies mit der Unterstützung der Münchner Philharmoniker, der RSO München und dem Staatsorchesters München. Während dieser Zeit arbeitete Heinz Crucius mit hochrangigen Solisten zusammen, wie zum Beispiel Siegfried Borries (erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker), Sonnleitner (erster Konzertmeister der Münchner Philharmoniker), Erich Keller (erster Konzertmeister des Münchner Radio-Sinfonieorchesters), Wilhelm Stross, Ottomar Borwitzky (Solocellist der Berliner Philharmoniker) und David Arben vom Philadelphia Symphony-Orchestra. Darüber hinaus fanden in dieser Zeit bedeutende Konzerte mit bekannten Komponisten der Unterhaltungsmusik statt.[2]

Von 1960 bis 1974 leitete Heinz Crucius das Kurorchester in Bad Ems.[1] In dieser Zeit spektakuläre Sonderkonzerte mit Werken großer Komponisten aus Oper, Operette, Sinfonik, Volksmusik und Musical. Von 1970 bis zu seinem Tode engagierte sich Heinz Crucius mit unermüdlichem Einsatz für die Kur- und Unterhaltungsmusik.[10] Heinz Crucius verbrachte seine Zeit als Rentner im eigenen Haus am Schliersee und in seiner Wohnung in Bad Wiessee an der Tegernseer Promenade zusammen mit seiner Frau Waltraut Crucius. Am 7. Dezember 2007 verstarb Heinz Crucius. Seine letzte Ruhestätte ist der Bergfriedhof in Bad Wiessee.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Homepage Heinz Crucius / LINK
  • Konzert zum 100. Geburtstag von Heinz Crucius / LINK

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es folgt eine Auflistung der bekanntesten Werke von Crucius.[12]

Titel Art Bearbeiter Verlag
Am Tegernsee Walzer-Intermezzo Pero, Wien
Augusten Polka Polka Willi Löffler Ed. Majestic (Meisel)
Aquamarin Walzer-Impresseion Cinetel, Berlin
Ballett in Blau Tänzerische Skizze Willi Löffler Gerig, Köln
Blauer Dunst Schnelles Intermezzo Cinetel, Berlin
Bummel am Montmartre Musette-Intermezzo Herbert Küster Pero, Wien
Der Optimist Intermezzo Willi Löffler Ed. Majestic
Die Märchenprinzessin Ouvertüre Richard Etlinger Pero, Wien
Die Sonne versinkt langsamer Walzer Joe Burgner Budde, Berlin
Ein Leben lang Reminiszenz Helmut Ritter Ries & Erler, Berlin
Einsame Straße Solo für Klavier und Orchester Toni Birk Preo, Wien
Elegie Valse lente Helmut Ritter Ries & Erler, Berlin
Erste Begegnung Impression John Field Pero, Wien
Fest in Schwabing Walzer Herbert Turba Meisel, Berlin
Grand Prix Pasodoble Günther Gürsch Pero, Wien
Kurpromenade Walzer Willi Löffler Meisel, Berlin
Manegenzauber Intermezzo Willi Löffler Ed. Mejestic (Meisel)
Manuela Suite in 3 Sätzen Helmut Ritter Budde, Berlin
Märchen aus Wien Intermezzo Willi Löffler Mierva-Musik, Köln
Petits Fours Valse Caprice John Fields Pero, Wien
Quecksilber Intermezzo Harry Theis Theis, Kassel
Rheinische Serenade Serenade Minerva, Köln
Rosenfest Walzer Willi Löffler Wrede, Wiesbaden
Rosen im Herbst Romanze Willi Löffler Budde, Berlin
Saison-Marsch Marschfox Willi Löffler Wrede, Wiesbaden
Saragossa Span. Marsch Willi Löffler / Erich Gutzeit Ries & Erler, Berlin
Sehnsucht Serenade Willi Löffler Theis, Kassel
Seltsame Augen Tango-Romanze Willi Löffler Pero, Wien
Sommer in Amalfi Barcarole Helmut Ritter Ries & Erler, Berlin
Sommertraum Valse rubato Willi Löffler Theis, Kassel
Teneriffa-Suite Suite in 4 Sätzen Gerhard Mohr Meisel, Berlin
Traumserenade Serenade Willi Löffler Es. Mejestic (Meisel), Berlin
Ungarische Vision Skizze Richard Etlinger Ries & Erler, Berlin
Urlaubsfreuden Walzer Richard Etlinger Pero, Wien
Valse Suggestion Valse rubato Willi Löffler Gerig, Köln
Verliebter Gondoliere Intermezzo Helmut Ritter Budde, Berlin
Vino Alkazar Ouvertüre Richard Etlinger Pero, Wien
Wiedersehn am Stephansdom Intermezzo Willi Löffler Meisel, Berlin
Zärtlichkeiten Intermezzo Willi Löffler Theis, Kassel
Glück zu zweit Romanze Willi Löffler Theis, Kassel
Übermut Intermezzo Helvetia-Verlag, Berlin

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Damit Heinz Crucius nicht vergessen wird. In: merkur.de. 24. März 2014, abgerufen am 7. Februar 2023.
  2. a b c d e f Peter Tschirky, Christine Kaiser, Reto Parolari: Ein Leben für die Kurmusik. Hrsg.: Edition Swiss Music. 1. Auflage. Edition Swiss Music & Weltmusik Edition International, Winterthur 2008, ISBN 3-9501993-2-2, S. 80 (musikalienhandel.de [abgerufen am 6. Februar 2023]).
  3. a b c STATIONEN – Heinz Crucius. Abgerufen am 7. Februar 2023.
  4. a b Traueranzeigen von Heinz Crucius | trauer.merkur.de. Abgerufen am 7. Februar 2023 (deutsch).
  5. Celibidache - Chronologische Biographie. Abgerufen am 7. Februar 2023.
  6. Berliner Orchester - Eine Kleine Nachtmusik (1952). 28. Juni 1952, abgerufen am 8. Februar 2023.
  7. a b Stadttheater Köthen: Programm Stadttheater Köthen "Don Karlos" (1948). 1948, abgerufen am 8. Februar 2023.
  8. a b Kursaal Bad Ems, Rheinische Philarmonie Koblenz. 12. März 1952, abgerufen am 8. Februar 2023.
  9. Amt für Künste Tempelhof: Plakat George-Gershwin-Konzert. 3. April 1952, abgerufen am 8. Februar 2023.
  10. a b Heinz Crucius, Markenzeichen der Kurmusik. 21. März 2004, abgerufen am 8. Februar 2023.
  11. Bayerisches Staatsorchester - Sonder Konzert. 2. Juli 1954, abgerufen am 8. Februar 2023.
  12. WERKE – Heinz Crucius. Abgerufen am 7. Februar 2023.