Heizkraftwerk Duisburg-Wanheim

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Koordinaten: 51° 23′ 24″ N, 6° 44′ 52,8″ O

Das Heizkraftwerk Duisburg-Wanheim verfügt über eine elektrische Leistung von 279 MW und eine thermische Leistung von 255 MW.[1] Es gehört den Stadtwerken Duisburg und wird mit Erdgas betrieben, als Backup ist auch der Betrieb mit Heizöl möglich. Das Kraftwerk ist über ein eigenes Umspannwerk an das 110-kV-Netz der Netze Duisburg angeschlossen. Die Anlage besteht aus zwei Blöcken, HKW III/A und III/B. Block A wurde 2002 gebaut und verfügt über eine Nettoleistung von 40 MW[2]. Der Gas- und Dampfturbinenkraftwerk-Block B wurde 2005 in Betrieb genommen und hat eine elektrische Bruttoleistung von 245 MW, bei maximaler Wärmeabgabe von 167 MW.[3]

Nachts grün beleuchteter Kühlturm

Der Kühlturm des Kraftwerks wird nachts grün angestrahlt und stellt damit eine charakteristische Landmarke dar, die vom gegenüberliegenden Rheinufer weithin sichtbar ist.

Fernwärmeversorgung

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Nach der Stilllegung der beiden Kohleblöcke HKW II Ende 2012 und HKW I im März 2018 am Standort Hochfeld ist das Kraftwerk in Wanheim das letzte Heizkraftwerk der Stadtwerke Duisburg, welches das Fernwärmenetz mit bis zu 130 °C Heißwasser versorgt.[4] Es werden 70.000 Wärmekunden beliefert, die abgegebene Wärmemenge beträgt 700 GWh bei einer Höchstlast von 310 MW (Stand 2019).[5]

Zur Verbesserung der Betriebsführung wurde für 20 Mio. Euro ein Fernwärmespeicher am Standort Wanheim errichtet, so dass im Sommer die Wärmekunden bis zu 70 h lang aus dem Speicher bedient werden können, ohne dass die KWK-Anlage laufen muss. Der Speicher hat eine Höhe von 44 m und einen Durchmesser von 36 m.[6] Das Fassungsvermögen beträgt ca. 43.000 m³ Wasser und kann 1450 MWh Wärme aufnehmen. Aufgrund des modernen drucklosen Zwei-Zonen-Designs sind Speichertemperaturen bis zu 115 °C darstellbar.[7]

Weiterhin wurde 2018 zur Verbesserung der Versorgungssicherheit auch eine Fernwärmeleitung zur Fernwärmeschine Niederrhein im Norden der Stadt gebaut (Länge 6 km, Innendurchmesser 0,4 m incl. Isolierung 0,63 m, Projektvolumen ca. 8 M€), über die auch industrielle Abwärme bezogen werden kann.[8]

Einzelnachweise

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  1. Auf einen Blick: Daten & Fakten zur Stadtwerke Duisburg AG (Memento des Originals vom 23. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtwerke-duisburg.de:Strom- und Fernwärmeerzeugung, Heizkraftwerk III (Duisburg-Wanheim)
  2. Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur, 2019-03-07
  3. proplanta: Kraftwerk Duisburg-Wanheim III B
  4. Tim Harpers: Abschied vom Kohlestrom. In: RP Online. Rheinische Post, 10. Januar 2018, abgerufen am 8. März 2019.
  5. Thorsten Czechanowsky: Stadtwerke Duisburg nehmen Wärmespeicher in Betrieb. In: energate messenger. energate gmbh, 22. August 2018, abgerufen am 9. März 2019.
  6. Uwe Bonnen: Neue Erzeugungsstrategie durch Fernwärmespeicher. In: ew-Magazin. EW Medien und Kongresse, 28. April 2017, abgerufen am 8. März 2019.
  7. N.N.: Der Wärmespeicher der Stadtwerke Duisburg. Stadtwerke Duisburg AG, 28. April 2017, abgerufen am 8. März 2019.
  8. N.N.: Neue Fernwärmeverbindungsleitung DU-Homberg-DU-Rheinhausen. In: KWK.NRW – Strom trifft Wärme. EnergieAgentur.NRW, 16. März 2018, abgerufen am 8. März 2019.