Emo

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Emo ist eine Anfang der 1990er entstandene Musikrichtung, die sich grob als eine raue, emotionale Form des Punk beschreiben lässt. Das Kürzel Emo steht für "emotional". Eine Variation hiervon ist Emocore, was soviel bedeutet wie "emotional hardcore".


Entstehung

Als eine der ersten Bands, die Emocore im klassischem Sinne spielte, gilt für viele die Band Minor Threat. Im Hardcore verwurzelt, gingen sie ihre Songs im Vergleich zu den meisten Hardcore-Bands langsamer an. Dabei konzentrierten sie sich mehr auf persönliche Texte, anstatt eine bestimmte Aussage an den Mann zu bringen. Weitere Vorreiter waren Ian MacKaye und Guy Picciotto, die als Veteranen der Hardcore-Szene in Washington D.C. mit den Bands Embrace und Rites of Spring mit zu den Wegbereitern des Emo gehören. Diese oft als "Revolution Summer" bezeichnete Weiterentwicklung des Hardcore begann 1985, und wird für viele als seit 1992 beendet angesehen.

Eine nette Legende besagt, dass während eines Konzerts von Rites of Spring, Embrace oder Moss Icon ein Besucher des Konzertes plötzlich „You're Emo!“ schrie und der Name so entstand.

Charakteristik

Bands dieses Genres spielen in ihrer Musik viel mit Dynamik. Ruhige, melodische Parts verwandeln sich oft in Sekundenbruchteilen in Metallerne Riffs die sich wie ein Wall aus Musik in den Ohren des Hörers aufbauen, um dann wieder in einen melodischen Part in sich zusammen zu fallen. Oft variiert der Gesang analog dazu, melodisch im Gegensatz zu Geschrei und Brüllen (die sogenannte "shouts" oder "screams" von Engl.: schreien). Der Inhalt der Texte unterscheidet sich von dem ursprünglichen Punk und Hardcore erheblich. Wo Punk und Hardcore in der Regel eine bestimmte Aussage formulieren (oft politischer und gesellschaftlicher Natur), beziehen sich die Texte im Bereich Emo mehr auf die von Depressionen und Selbstmitleid geprägte Gefühlswelt des Sängers bzw. Songschreibers. Dies spiegelt auch die Musik und der Gesang selbst wider, die im Vergleich zum klassischen Punk und Hardcore wesentlich emotionaler und bewegender sind. Viele Künstler geben die Themen meist nicht direkt wieder, sondern versuchen sie durch Metaphern auszudrücken.

Die meisten Bands, die heute unter dem Begriff Emo in Musikzeitschriften oder von Musiklabels zusammengefasst werden, haben mit dem ursprünglichen Emo aus den 1980ern musikalisch sowie teilweise auch inhaltlich nichts mehr zu tun.

Äußere Erscheinung

Datei:Emosb.jpg
Typischer „Emo“

Die aus dem US-amerikanischen stammenden Begriffe "Emo-Kid" sowie "Emo-Girl" beschreiben die heute typische Erscheinung neuzeitlicher Emo-Hörer. Ein "typischer" neuzeitlicher Emoanhänger hat oft schwarze Haare, meist vorne länger als hinten und einen Seitenscheitel. Piercings der Augenbrauen oder der Lippe sind ebenso häufig zu finden. Bei der Kleidung dominiert die Farbe Schwarz, die gerne mit Rot und Pink kombiniert wird. In Sachen Schuhe wird häufig auf Converse Chucks Allstars oder Old Skools und Slip-ons der Marke Vans zurückgegriffen. Ausserdem im Trend, ist es für die "Emos" sich in sämtlichen extra eingerichteten Communitys ("Wildcat", "Myspace", "Rawkzone") zu präsentieren. Man trägt dort die ausgefallensden namen. Zum Teil selbsterfunden, oder einem Song Text entnommen. ("Cinderella.Sleeps.Alone" "Bleed the Dream"). Wichtig sind hier die selbst geschossenen Bilder, die alle möglichst "emo" aussehen sollen. Emo und Kreativität gehört eng zusammen.

Verwandte Musikrichtungen

Verwandte Musikrichtungen sind Emocore, Screamo und Hardcore Punk. Einige Emobands lassen sich auch in eine dieser Musikrichtungen einordnen. Die einzige Musikrichtung die aus Emo hervorging ist Screamo


Bands

Emocore-/Emo-/Bands im Sinne der 1980er Jahre:

Emo-Bands im heutigen umgangssprachlichen Sinn:

Weblinks


Siehe auch: Portal:Rockmusik

Vorlage:Rock