„Helga Matura“ – Versionsunterschied

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Weltreise1970 (Diskussion | Beiträge)
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Matura hatte sich seit 1953 an Misswahlen beteiligt und erhielt Aufträge als Mannequin. 1957 zog sie nach Luxemburg, wo sie unter anderem als Tänzerin und Bardame arbeitete. 1961 tauchte sie in Karlsruhe auf und wollte dort eine Judo-Schule eröffnen. Obwohl sie bereits um die notwendige Genehmigung dafür nachgesucht hatte, zog sie 1962 nach Frankfurt. Sie bewohnte dort ein Vier-Zimmer-Appartement in der Gutleutstr. 85 und fuhr einen weißen Mercedes 220 SE Cabriolet.
Matura hatte sich seit 1953 an Misswahlen beteiligt und erhielt Aufträge als Mannequin. 1957 zog sie nach Luxemburg, wo sie unter anderem als Tänzerin und Bardame arbeitete. 1961 tauchte sie in Karlsruhe auf und wollte dort eine Judo-Schule eröffnen. Obwohl sie bereits um die notwendige Genehmigung dafür nachgesucht hatte, zog sie 1962 nach Frankfurt. Sie bewohnte dort ein Vier-Zimmer-Appartement in der Gutleutstr. 85 und fuhr einen weißen Mercedes 220 SE Cabriolet.


Helga Matura wurde am 27. Januar 1966 von Hausnachbarn in ihrem Apartment durch Messerstiche in den Hals ermordet aufgefunden.
Helga Matura wurde am 27. Januar 1966 von Hausnachbarn in ihrem Apartment durch Messerstiche in den Hals ermordet aufgefunden. Sie wurde am 02.Februar 1966 auf einem Vorortfriedhof in Recklinghausen beigesetzt.


== Medienecho ==
== Medienecho ==

Version vom 29. Dezember 2012, 01:55 Uhr

Helga Sofie Matura (* 19. August 1933 in Bottrop; † 27. Januar 1966 in Frankfurt am Main), war eine Frankfurter Prostituierte und ein Mordopfer. Das Verbrechen wurde bislang nicht aufgeklärt.

Leben

Maturas Vater war Kellner, führte später einen Tabakwarenladen, die Mutter war Hausfrau. Die Familie war römisch-katholisch. Matura absolvierte die Volksschule und erlernte anschließend den Beruf der Hutmacherin.

1952 heiratete sie den Düsseldorfer Kaufmann Horst Wanders. Die Ehe blieb kinderlos, ein gemeinsames Kind starb im Alter von fünf Monaten an einer Lungenentzündung. Die Ehe wurde am 27. Januar 1955 geschieden.

Matura hatte sich seit 1953 an Misswahlen beteiligt und erhielt Aufträge als Mannequin. 1957 zog sie nach Luxemburg, wo sie unter anderem als Tänzerin und Bardame arbeitete. 1961 tauchte sie in Karlsruhe auf und wollte dort eine Judo-Schule eröffnen. Obwohl sie bereits um die notwendige Genehmigung dafür nachgesucht hatte, zog sie 1962 nach Frankfurt. Sie bewohnte dort ein Vier-Zimmer-Appartement in der Gutleutstr. 85 und fuhr einen weißen Mercedes 220 SE Cabriolet.

Helga Matura wurde am 27. Januar 1966 von Hausnachbarn in ihrem Apartment durch Messerstiche in den Hals ermordet aufgefunden. Sie wurde am 02.Februar 1966 auf einem Vorortfriedhof in Recklinghausen beigesetzt.

Medienecho

Der Mordfall weist Ähnlichkeiten mit dem der Rosemarie Nitribitt auf[1], die 1957, ebenfalls in Frankfurt, ermordet wurde. Beide galten als „Edelprostituierte“, die mit ihren Mercedes-Cabrios nach Kunden Ausschau hielten. Das Medienecho zum Fall Matura war ähnlich breit angelegt, lediglich nicht so intensiv und langlebig wie im Fall Nitribitt.[2][3] in der deutschen Boulevardpresse und den Illustrierten der Nachkriegszeit.

Im Rahmen seines 1962 begonnenen „Atlas“, in dem er unter anderem Zeitungsausschnitte und Fotografien aufbewahrte, beschäftigte sich Gerhard Richter auch mit Helga Matura und sammelte Material aus den zeitgenössischen Sensationsberichten der Boulevardpresse, beispielsweise der Quick. Noch im Jahr ihrer Ermordung 1966 fertigte er zwei Ölbilder, mit denen er auf diese Vorlagen zurückgriff: „Helga Matura mit Verlobtem“, das sich im museum kunst palast in Düsseldorf befindet und „Helga Matura“ in der Art Galery of Ontario.[4] 1997 wurde der Atlas auf der Documenta X in Kassel gezeigt und in einem Bildband dokumentiert.

Gerhard Zwerenz verarbeitete den Stoff in seinem Roman „Abschied von dem Mädchen“, der 1982 veröffentlicht wurde.[5]

Der Fall wurde wieder thematisiert, nachdem der Schriftsteller Jan Seghers ihn 2010 in einem Kriminalroman verarbeitete[6][7].

Einzelnachweise

  1. Blofelds Krimiwelt: Der Fall Rosemarie Nitribitt. 2. Teil
  2. Nachwort zum Fall Matura. In: Die Zeit. 18. Februar 1966.
  3. Menschliche Töne. In: Der Spiegel. 39/1966.
  4. Rogert Storr: Gerhard Richter: Forty Years of painting. Museum of Modern Art, New York, N.Y., 2002, ISBN 0-87070-357-9, S. 132/133.
  5. Gerhard Zwerenz: Abschied von dem Mädchen. Moewig, 1982, ISBN 3-8118-2238-1.
  6. Jan Seghers: Die Akte Rosenherz. Wunderlich, Reinbek bei Hamburg 2011, ISBN 978-3-499-24672-2.
  7. Kommissar Marthaler zum Vierten. In: FAZ Rhein-Main. 2. März 2010.

Literatur

  • Horst Henrichs, Karl Stephan: Ein Jahrhundert Frankfurter Justiz: Gerichtsgebäude A : 1899-1989. Waldemar Kramer Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-7829-0380-3.