Hemhem-Krone

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Hemhem-Krone in Hieroglyphen

Hemhem
Hmhm
Römische Bleitessera, geprägt in Alexandria zur Zeit Hadrians.
Avers: Antinoos mit Hem-Hem-Krone und Mondsichel.
Revers: Sarapis mit Kalathos und Zepter.

Eine Hemhem-Krone ist eine besonders sorgfältig gearbeitete Form der altägyptischen Atef-Krone. Manchmal wird sie auch als „Dreifache Atef-Krone“ bezeichnet, da sie aus drei Atef-Kronen mit sechs Sonnenscheiben auf einem Widdergehörn besteht, an welchem sich mindestens zwei Uräen befinden (Uräenkranz).

Erstmals ist sie für die 18. Dynastie, namentlich für den König (Pharao) Thutmosis I. belegt. Daneben ist sie aus der Zeit Echnatons auf einem Wandrelief eines Grabes in Amarna abgebildet, wo sie von Ramses II. getragen wurde. Eine ungewöhnliche Abbildung fand sich auf der Rückseite des vergoldeten Thrones im Grab von Tutanchamun, der die Hemhem-Krone statt auf einem Nemes-Kopftuch auf einer Perücke mit einem Sesched-Band trug. Diese seltene Kombination entspricht der Ikonografie des Kindgottes Hor-pa-chered im Kalabscha-Tempel, den der römische Kaiser Augustus entsprechend dekorierte.

Die Krone, die nur bei bedeutenden Zeremonien getragen wurde, symbolisierte die Macht und das göttliche Amt des Königs. Die Verwendung der Krone ist noch auf Münzen bis in die römische Epoche belegt.

Literatur

  • Abd el Monem Joussef Abubakr: Untersuchungen über die ägyptischen Kronen. Augustin, Glückstadt u. a. 1937, S. 62 ff. (Zugleich: Berlin, Universität, Dissertation, 1937).
  • Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. 3. unveränderte Auflage. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 57 f.: Atefkrone.
  • Sandra Sandri: Har-Pa-Chered (Harpokrates). Die Genese eines ägyptischen Götterkindes (= Orientalia Lovaniensia analecta. Bd. 151). Peeters, Leuven u. a. 2006, ISBN 90-429-1761-X (Zugleich: Mainz, Universität, Dissertation, 2004).

Anmerkungen

  1. Die drei Atefkronen sind in der Originaldarstellung zu einer vereinten dreifachen Atefkrone zusammengefasst. Die entsprechende Hieroglyphe ist zurzeit im Wikipedia-Zeichensatz nicht darstellbar.