Horst Deichfuß

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Horst Deichfuß (* 11. April 1925 in Halberstadt; † 6. Oktober 1989 in Halle an der Saale) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deichfuß wurde als Sohn eines Beamten geboren. 1943 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und befand sich 1945/46 in US-amerikanischer bzw. britischer Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft legte er 1947 das Abitur ab. Er arbeitete anschließend als Briefzusteller bei der Deutschen Post. 1948 trat er in die SED ein.[1] 1955 gründete er eine Kulturgruppe bei der Deutschen Post in Halle. 1961 schloss er ein Postwirtschafts-Fernstudium an der Ingenieurschule „Rosa Luxemburg“ in Leipzig ab.

Von 1963 bis 1965 studierte Deichfuß am Institut für Literatur „Johannes R. Becher“ in Leipzig. 1965/66 war er als Referent für Theater und Literatur beim Rat der Stadt Halle tätig. Von 1966 bis 1969 fungierte er als Bezirkssekretär des Schriftstellerverbandes Halle. Von 1967 bis 1972 leitete er einen Zirkel schreibender Arbeiter. Ab 1969 war er als freischaffender Autor tätig.

1971 wurde er mit dem Händelpreis des Bezirkes Halle ausgezeichnet.

Deichfuß starb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren.[2]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Serpentinen (Roman). Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1962.
  • Anna Mater. Drei Frauenschicksale (Erzählungen). List, Leipzig 1971.
  • Die Nagelprobe (Roman). List, Leipzig 1974.
  • Wiederaufnahme (Roman). List, Leipzig 1977
  • Windmacher (Roman). List, Leipzig 1983.
  • Rumänische Rhapsodie. Literarische Skizzen. Verlag der Nation, Berlin 1987.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt Böttcher (Hrsg.): Meyers Taschenlexikon. Schriftsteller der DDR. Bibliographisches Institut, Leipzig 1974, S. 111.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 115.
  • Wilhelm Kosch et al. (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Band 6: Deeg – Dürrenfeld. Walter de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-908255-06-6, Sp. 25f.
  • Rüdiger Bernhardt: Schreibende Arbeiter der DDR zwischen Arbeiter- und Gesellschaftskultur. In: Dominique Herbet (Hrsg.): Culture ouvrière. Arbeiterkultur. Mutations d’une réalité complexe en Allemagne du XIXe au XXIe siècle. Presses universitaires du Septentrion, Villeneuve-d’Ascq 2011, ISBN 978-2-7574-0210-8, S. 117–150 (zu Deichfuß, S. 125f.).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Demnächst im Lexikon? Porträts junger Autoren. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1961, Horst Deichfuss, S. 18.
  2. Schriftsteller Horst Deichfuß gestorben. In: Neues Deutschland, 11. Oktober 1989, S. 4.