Hrómundartindur

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Hrómundartindur

Gebiet des Hrómundartindur hinter Hveragerði

Höhe 561 m
Lage Island
Koordinaten 64° 4′ 0″ N, 21° 13′ 0″ WKoordinaten: 64° 4′ 0″ N, 21° 13′ 0″ W
Hrómundartindur (Island)
Hrómundartindur (Island)
Typ Stratovulkan
Letzte Eruption Pleistozän
Normalweg von der Südseite
Besonderheiten Teil der sog. Hengill-Triple-Junction

Hütte im Gebiet des Hrómundartindur

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1
Am Ölkelduháls, im Hintergrund der Gipfel Skeggi

Der Vulkan Hrómundartindur befindet sich im Südwesten Islands auf dem Gemeindegebiet von Grímsnes og Grafningur. Der Vulkan liegt zwischen dem See Þingvallavatn und dem Ort Hveragerði. Er erreicht eine Höhe von 561 m.

Das Vulkansystem des Hrómundartindur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammenhang mit Hengill[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man hat ihn lange dem Hengill-System zugerechnet, doch inzwischen hat man festgestellt, dass er offensichtlich über eine eigene Magmakammer verfügt. Es handelt sich also um einen Zentralvulkan mit eigenem Vulkansystem.[1][2]

Eruptionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hengill und Hrómundartindur entstanden während Kaltphasen unter Gletschern der Eiszeit. Beide brachen auch im Holozän aus.

Hrómundartindur produzierte dabei sowohl basische (Kissen-)Laven als auch andesitisches Gestein.

Der zum selben System gehörende Schlackenkegel Tjarnarhnjúkur brach zuletzt vor ca. 9.000 Jahren aus. Dabei produzierte er einige Felder basaltischer Pahoehoe-Laven, die den Abfluss eines kleinen Gletschersees verstopften, eines Vorgängers des heutigen Sees Þingvallavatn.[3]

Hochtemperaturgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochtemperaturgebiete liegen an seinem Fuße und teilweise an seinen Hängen sowie auch des benachbarten Berges Tjarnarhnúkur. Das zentrale Heißquellengebiet heißt Ölkelduháls und liegt an seinem Fuß auf der Hochebene Hellisheiði. Aber auch die Quellen des Klambragil-Tales gehören zu diesem System.

Hengill-Triple-Junction[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die aktive Vulkanzone im Westen Islands macht hier einen Knick, wobei die Vulkansysteme der Brennisteinsfjöll noch zur W-O-Richtung gehören, die des Hengill schon zur SW-NO-ausgerichteten Vulkankette. Gleichzeitig befindet sich hier die aktive Riftzone und stößt auf die südliche Transformzone, die in Ostrichtung bis zur Östlichen Vulkanzone mit Hekla und Mýrdalsjökull reicht, oft von Erdbeben erschüttert wird und von sehr zahlreichen Spalten durchzogen ist.

Im Südosten grenzt das Grensdalurvulkansystem an das des Hrómundartindur an.

Die Gegend um den Hrómundartindur mit den angrenzenden Vulkansystemen Hengill und Grensdalur ist ständigen Veränderungen unterworfen, liegt sie doch direkt auf der Riftzone des Mittelatlantischen Rückens.

Dies sah man deutlich in den letzten Jahren an Aufwölbungen im System, die besonders nach 1994[4] und im Jahre 2000 hervortraten und an den starken Erdbeben im Sommer 2008[5], einer Erdbebenserie, die im stark verminderter Kraft im April 2009 noch anhielt.

Wandern im Gebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wanderwege im Gebiet des Hrómundartindur

Es gibt zahlreiche markierte Wanderwege auf diese Berge und um sie herum etwa zu den kleinen Seen Kattartjörn.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftliche Artikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. z. B. sieht es Thor Thordarson als selbständiges Vulkansystem, vgl. Thor Thordarson, Armann Hoskuldsson: Iceland - Classic Geology in Europe 3. Harpenden 2002, S. 76
  2. Einige Forscher sprechen auch vom Hengill-Vulkanfeld als größerer Einheit verbundener Vulkansysteme, vgl. Gylfi Páll Hersir, e.a.: Exploration and development of the Hengill Geothermal Field. ISOR, 2009 http://www.os.is/gogn/unu-gtp-sc/UNU-GTP-SC-09-22.pdf Zugriff am 22. Januar 2011
  3. Thor Thordarson, Armann Hoskuldsson: Iceland. Classic Geology in Europe 3. Harpenden 2002, S. 76
  4. vgl. z. B. http://www.agu.org/journals/ABS/1997/97JB00892.shtml Freysteinn Sigmundsson: The 1994–1995 seismicity and deformation at the Hengill triple junction, Iceland: Triggering of earthquakes by minor magma injection in a zone of horizontal shear stress. Abstract.
  5. vgl. z. B. BBC News: Strong earthquake rocks Iceland. http://news.bbc.co.uk/2/hi/7426369.stm
  6. vgl. z. B. (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.toppatritl.org (isländisch mit Landkarte) abgerufen: 11. Oktober 2010, wobei man natürlich auch Teile des vorgeschlagenen Weges gehen kann oder auch eine weitere längere Wanderung z. B. lt. Vorschlag des Energieunternehmens Orkuveita Reykjavíkur: http://wayback.vefsafn.is/wayback/20090814045446/www.or.is/English/EnergyandEnvironment/Oursites/Trail6/ (englisch) abgerufen: 11. Oktober 2010