IBM Visual Age war eine Integrierte Entwicklungsumgebung von IBM für viele Programmiersprachen wie C, C++, Smalltalk und Java. Zusätzlich gab es ein "VisualAge Generator" genanntes Plugin, das sowohl für die Smalltalk-, als auch für die Java-Umgebung verfügbar ist, und dazu dient, in einer Cobol-ähnlichen 4GL-Programmiersprache Hostanwendungen für IBM-Rechner zu entwickeln. Dabei konnte man Quellcode in verschiedenen Sprachen erzeugen, wie Cobol, C++ oder Java, woher der Name "Generator" stammt. Dieser ging im Eclipse-Zeitalter im WebSphere Studio Enterprise Developer auf. Die 4GL-Sprache hierzu nennt sich Enterprise Generation Language (EGL).
IBM Visual Age für Java wurde vom Open-Source-ProjektEclipse abgelöst, für das IBM mit dem Rational Application Developer eine mächtige Erweiterung anbietet.
1992 gründeten Apple und IBM gemeinsam Taligent, das auf dem Pink-Betriebssystem von Apple mit seiner ausgeklügelten objektorientierten Compiler- und Anwendungsframework-Technologie basierte.
Die Partnerschaft wurde aufgelöst. Die bis dain entstandenen Produkte wurden in Visual Age integriert, beginnend mit dem Compound Document Framework zur OLE-Objekt-Verarbeitung in VisualAge C++ 3.5 für Windows.
1997 kam die erste Version der Tligent-Technologie mit der Open Class in VisualAge C++ 4.0. Diese SDK-Adaption enthielt die CommonPoint-Frameworks für Desktop (für einheitliche OCX- oder OpenDoc-Komponenten), Web (WebRunner zum Erstellen zusammengesetzter Drag-and-Drop-Dokumente für das Web und Server-CGIs), Grafiken für die 2D-GUI, internationalen Text für Unicode, Dateisysteme, Drucken und Unit-Tests.
Die Mitglieder der VisualAge-Familie wurden in Smalltalk geschrieben, Die IBM-Implementierung von Smalltalk wurde von Object Technology International produziert, das in den IBM-Konzern integriert wurde.
VisualAge für Java basierte auf einer erweiterten virtuellen Smalltalk-Maschine, die Smalltalk- als auch Java-Bytecodes ausführt. Java Natives wurden in Smalltalk implementiert.
Die VisualAge Micro Edition für eingebettete Java-Anwendungen und die systemübergreifende Entwicklung war eine Neuimplementierung der IDE in Java. Diese wurde in das Eclipse Framework umgewandelt.
Die Mitglieder der Produktfamilie wurden durch die WebSphere Studio-Produktfamilie ersetzt.
2005 erwarb der Smalltalk-Spezialist Instantiations Inc. alle Rechte an IBM VisualAge Smalltalk-Produkten und entwickelt diese als VA Smalltalk für Windows, AIX, Linux und Solaris weiter (Stand 2025).
Die C-, C++- und Fortran-Compiler für AIX, Linux und z/OS wurden dagegen von IBM in die XL C/C++-Serie umbenannt.
Unterstützte Programmiersprachen in der VisualAge-Familie