Ida Wüst
Ida Wüst (* 10. Oktober 1884 in Frankfurt am Main[1]; † 4. Oktober[2] 1958 in Berlin) war eine Schauspielerin, deren Karrierehoch in den 1920er- und 1930er-Jahren bei der Universum Film AG (Ufa) lag.
Leben
Früh entdeckte Wüst die Welt des Theaters für sich. Nach dem Besuch des Lyzeum in Frankfurt/Main nahm Wüst Schauspielunterricht bei Thessa Klinghammer und erhielt bereits im Alter von 16 Jahren ihr erstes Engagement am Stadttheater von Colmar, dem weitere Arbeiten in Bromberg und ab 1904 in Leipzig folgen. 1907 wurde sie Mitglied des Ensembles des Lessing-Theaters in Berlin, wo sie in Hosenrollen und Komödien zur gefragten Darstellerin avancierte, und unter anderem in der Berliner Erstaufführung des Stücks Kammermusik von Heinrich Ilgenstein Erfolge feierte.
Über das Schauspiel lernte Wüst ihren Schauspielkollegen und späteren Ehemann Bruno Kastner kennen, mit dem sie ab 1919 Drehbücher schrieb, und dessen Ehefrau sie bis 1927 blieb.
Ihre erste große Filmrolle spielte Ida Wüst 1922/23 im vierteiligen Stummfilm Tragödie der Liebe 1 – 4, auf den mehrere weitere Stummfilme folgen. Auch im Tonfilm konnte Wüst – anders als viele ihrer Stummfilmkollegen – weitere große Erfolge feiern, die ihr in den 1930ern den Spitznamen „Die wüste Ida“ einbrachten. Sie blieb auch dem Theater treu, wo ihre Bühnenerfolge ihrer Karriere weiteren Auftrieb verliehen.
Der Zweite Weltkrieg brachte einen Einbruch in ihrer Karriere. Während der Kriegsjahre spielte sie in Film und Theater nur wenige Rollen. 1945 schien ihr Karriereende gekommen zu sein.
1946 wurde Wüsts Antrag auf Entnazifizierung abgewiesen, da sie während des NS-Regimes Schauspielerkollegen wie Eduard von Winterstein bei der Gestapo denunziert haben soll. Erst 1949 wurde Ida Wüst als „entlastet“ eingestuft, woraufhin sie in den 1950er-Jahren in einigen Filmen rüstige Damen, Großmütter und Intrigantinnen spielte. Auch ans Theater kehrte Ida Wüst zurück, gehört aber keinen Ensemble mehr an.
In ihrer Karriere stand Ida Wüst an der Seite aller großen Stars ihrer Zeit. Sie drehte mit Heinz Rühmann, den Comedian Harmonists, Hans Albers, Peter Lorre, Paul Henckels, Käthe Dorsch, Hans Moser, Hedy Lamarr, Paul Kemp und Theo Lingen.
Am 4. Oktober 1958 starb Ida Wüst an den Folgen eines Schlaganfalls, der mit einer Lungenentzündung einherging. Ihre Grabstätte liegt in Groß Glienicke.
Filme
Als Drehbuchautorin
- 1919: Nur ein Diener
- 1920: Der König von Paris Teil 1 & 2
Als Schauspielerin
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Theater
- 1914 Kammermusik (Lessing-Theater, Berlin)
- 1927 Drei arme kleine Mädels (Theater am Nollendorfplatz, Berlin)
- 1940 Die Männer sind nicht dankbar (Kabarett Simpl, Wien)
Weblinks
- Ida Wüst bei IMDb
- Ida Wüst In: Virtual History (englisch)
- Biographie auf film-zeit.de
- Grab von Ida Wüst
Einzelnachweise
- ↑ andere Angabe: 3. Januar 1884 in Wiesbaden
- ↑ laut Grabsteininschrift; andere Angaben 2. November und 4. November 1958
Personendaten | |
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NAME | Wüst, Ida |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1884 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 4. Oktober 1958 |
STERBEORT | Berlin |