Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk

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Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk (IDeA) ist ein interdisziplinäres wissenschaftliches Zentrum in Frankfurt am Main zur Erforschung von Entwicklungs- und Lernprozessen bei Kindern innerhalb der ersten zwölf Lebensjahre. Besondere Aufmerksamkeit gilt Kindern, deren Bildungserfolg durch verschiedenste Risiken gefährdet ist.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das IDeA-Zentrum wurde 2008 im Rahmen der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE)[1], ein Forschungsförderungsprogramm des Landes Hessen, eingerichtet.[2] Seit 2014 ist es auf Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz dauerhaft am Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) verankert und wird von dort aus koordiniert.[3] Gründungspartner sind das DIPF, die Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie das Sigmund-Freud-Institut. Die Mitglieder des Zentrums verfügen über Expertise in den Bereichen Psychologie, Erziehungswissenschaften, Psycholinguistik, Neurowissenschaften, verschiedener Fachdidaktiken, Soziologie und Psychoanalyse. Das Forschungszentrum wird durch ein Scientific Board geleitet. Wissenschaftlicher Leiter des Zentrums ist Florian Schmiedek (Stellvertreterin: Ilonca Hardy).[4]

Forschungsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Individuelle Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Forschungsbereich Individuelle Entwicklung findet Grundlagenforschung zu Entwicklungs- und Lernprozessen von Kindern statt, zum Beispiel im Hinblick auf den Spracherwerb, mathematische Kompetenzen sowie kognitive und soziale Auffälligkeiten. Neben dem Verständnis typischer Entwicklungsverläufe als Grundlage für Bildungserfolg interessieren vor allem davon abweichende Verläufe, beispielsweise aufgrund individueller kognitiver oder neurobiologischer Risiken oder aufgrund von Bildungsbenachteiligung und sozialer Ungleichheit. Weiterhin entwickeln und evaluieren die Forschungsteams Testverfahren, um bestimmte Auffälligkeiten frühestmöglich zu diagnostizieren und die Vorhersage schulischer Leistungen zu verbessern. Der Forschungsschwerpunkt wird von Christian Fiebach und Marcus Hasselhorn geleitet.

Adaptive Bildungskontexte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Forschungsbereich Adaptive Bildungskontexte betrachtet Kinder in verschiedenen Lebens- und Lernumgebungen. Im Fokus steht dabei die Frage, inwieweit verschiedene Kontexte adaptiv sind, das heißt auf die individuellen Bedürfnis- und Ausgangslagen der Kinder abgestimmt sind. Bildungskontexte werden sehr breit verstanden und schließen sowohl Institutionen wie Kindertageseinrichtungen und Schulen ein als auch die Familie, die Gleichaltrigen und das Wohnumfeld von Kindern. Weiterhin werden in diesem Schwerpunkt Fördermaßnahmen entwickelt, evaluiert und in die pädagogische Praxis übertragen. Der Forschungsschwerpunkt wird von Sabine Andresen und Patrick Meurs geleitet.

2021 veröffentlichte das Forschungszentrum eine Studie zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Schulkinder und deren Eltern.[5]

Professionalisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Forschungsbereich Professionalisierung werden Kompetenzen, Orientierungen und Einstellungen von pädagogischen Fachkräften in Kindertagesstätten und Grundschulen untersucht. Ziel dieser Studien ist es, Lehrkräfte und Erziehende darin zu unterstützen, Lernsettings in heterogenen Gruppen so zu arrangieren, dass Kinder mit unterschiedlichen individuellen Voraussetzungen davon profitieren können. Weiterhin untersuchen die Wissenschaftler die Erwartungen, die aus Sicht der Öffentlichkeit, der Politik und der Wissenschaft an pädagogisches Fachpersonal gerichtet werden, und erforschen, wie die Fachkräfte mit diesen Erwartungen an sie selbst umgehen. Der Forschungsschwerpunkt wird von Ilonca Hardy und Eckhard Klieme geleitet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesprogramm LOEWE | Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juli 2021; abgerufen am 9. Juni 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wissenschaft.hessen.de
  2. Karsten Herrmann: Das Lernen von Kindern verstehen und fördern. Abgerufen am 9. Juni 2020 (deutsch).
  3. Förderung mit exzellenter Perspektive: LOEWE-Zentrum IDeA am DIPF verstetigt (LOEWE 14) / ProLoewe. Abgerufen am 9. Juni 2020.
  4. Wie Kinder lernen: Forschung mit der Maus live erleben am „Türöffner-Tag“. In: News4teachers. 14. Juni 2019, abgerufen am 15. Januar 2022.
  5. Andreas B. Neubauer, Andrea Schmidt, Andrea C. Kramer, Florian Schmiedek: A Little Autonomy Support Goes a Long Way: Daily Autonomy-Supportive Parenting, Child Well-Being, Parental Need Fulfillment, and Change in Child, Family, and Parent Adjustment Across the Adaptation to the COVID-19 Pandemic. In: Society for Research in Child Development. 19. Januar 2021, abgerufen am 15. Januar 2022 (englisch).