Infanteriegewehr M/1809
Infanteriegewehr M/1809 | |
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Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung | Infanteriegewehr Modell 1809 |
Einsatzland | Preußen |
Entwickler/Hersteller | Militär Reorganisations-Kommission / Königlich-Preußische Gewehrfabrik |
Entwicklungsjahr | 1809 |
Waffenkategorie | Gewehr |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | 1435 mm |
Gewicht (ungeladen) | 4 kg |
Lauflänge | 1045 mm |
Technische Daten | |
Kaliber | 18,5–19 |
Anzahl Züge | ohne |
Visier | Kimme und Korn |
Ladeprinzip | Vorderlader |
Listen zum Thema |
Das Infanteriegewehr Modell 1809 (auch neupreußisches Infanteriegewehr oder Scharnhorstsches Infanteriegewehr genannt) ist eine Muskete und das letzte Steinschlossgewehr in der Preußischen Armee, bevor sich Gewehre mit Perkussionsschloss durchsetzten. Es wurde 1811 eingeführt und unter anderem in den Befreiungskriegen eingesetzt.
Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Militär Reorganisations-Kommission unter der Leitung von Generalmajor Gerhard von Scharnhorst forderte ab 1807 die Entwicklung eines neuen Infanterie-Gewehrs. Nach eingehenden Prüfungen und Tests verschiedener Muster wurde mit Kabinettsordre vom 29. Mai 1809 das endgültige Modell bestimmt. Als Vorbild für die Entwicklung des neupreußischen Infanteriegewehrs diente das erfolgreiche französische Infanteriegewehr Modell 1777.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Infanteriegewehr M/1809 wurde hauptsächlich in der Potsdam-Spandauer Königlich Preußischen Gewehrfabrique hergestellt, außerdem in den Gewehrfabriken in Neiße (Oberschlesien), Danzig, Saarn sowie in Suhler Waffenfabriken. Ab 1839 wurden die noch diensttauglichen Gewehre M/1809 auf Perkussionszündung umgerüstet und als Modell M/39 bezeichnet. Laut königlicher Order sollten ab 1840 jährlich 30.000 neue Gewehre M/39 hergestellt werden. Infolge des Krimkrieges und weil nicht genügend der neuartigen Hinterlader-Zündnadelgewehre verfügbar waren,[1] wurden 1855 fast alle Gewehre M/1809 und M/39 auf das System Minié aptiert, d. h. die Läufe mit Zügen versehen und Minié-Geschosse verwendet, wodurch das Infanteriegewehr nunmehr keine Muskete mehr war.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnold Wirtgen: Handfeuerwaffen und preußische Heeresreform 1807–1813. Verlag E.S. Mittler 1988, ISBN 3-8132-0292-5 und ISBN 978-3-8132-0292-2.
- Rolf Wirtgen: Die Sammlungen des Wehrgeschichtlichen Museums im Schloß Rastatt, Handfeuerwaffen Teil II Preußen bis 1870, Verlag: Militärgeschichtliches Forschungsamt, Freiburg 1979, OCLC 256464814.
- Werner Eckardt und Otto Morawietz: Die Handwaffen des brandenburgisch-preußisch-deutschen Heeres 1640–1945, Helmut Gerhard Schulz Verlag, Hamburg 1973. OCLC 8852243
- von Bagensky & Klaatsch: Das Neu-Preußische Infanterie-Gewehr, Verlag Intersico Press, 1976, OCLC 312911108
- Wilhelm von Menges: Die Bewaffnung der Preußischen Fußtruppen mit Gewehren (Büchsen) von 1809 bis zur Gegenwart. Nachdruck der Ausgabe von Oldenburg 1913 Auflage. Biblio, 1972, ISBN 978-3-7648-1221-8.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedrich Engels: Die Geschichte des gezogenen Gewehrs. In: The Volunteer Journal, for Lancashire and Cheshire. Artikelserie vom November 1860 bis Januar 1861 (= Karl Marx/Friedrich Engels – Werke. Band 15). 4., unveränderte Auflage. Dietz, Berlin 1972, S. 195–226 (mlwerke.de [abgerufen am 4. Mai 2016]).
- ↑ Geschichte des preußischen Infanteriegewehr M 1839. www.waffensammler-kuratorium.de, abgerufen am 15. Februar 2022.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Foto auf frankonia.de
- Preußische Musketen, mit vielen Abbildungen
- preußisches Dillenbajonett M/1809 auf Waffensammler-Kuratorium