Ingwer (Gattung)

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Ingwer

Zingiber macradenium

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales)
Familie: Ingwergewächse (Zingiberaceae)
Unterfamilie: Zingiberoideae
Tribus: Zingibereae
Gattung: Ingwer
Wissenschaftlicher Name
Zingiber
Mill.

Ingwer (Zingiber) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Sie stammt aus den wärmeren Teilen Asiens. Der bekannteste Vertreter ist der oft als Gewürz verwendete Ingwer (Zingiber officinale).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration des Echten Ingwer (Zingiber officinale)

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Zingiber-Arten handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen. Die unterirdische, verzweigte und knollenartig verdickte, oft aromatisch riechende Rhizom als Überdauerungsorgane ausbilden. Die sterilen Triebe sind aufrecht und erreichen bei den meisten Arten Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern. Die länglich ovalen, lanzettlichen bis linearen Laubblätter stehen zweizeilig daran.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütenstände sind zapfen- oder kegelförmig. Meist stehen sie auf einem kurzen, mit Schuppenblättern bedeckten Stängel, bei einigen Arten sitzen sie auch fast direkt auf dem Rhizom und überragen kaum ihre Hüllblätter. Die bei den verschiedenen Arten sehr unterschiedlich gefärbten Tragblätter der Blüten stehen dicht und überlappen sich dachziegelartig. Jedes Tragblatt trägt nur eine einzige Blüte.

Die dreilappigen, zygomorphen Blüten sind in der Regel weißlich. Der Mittellappen (Labellum) ist meist breiter als die beiden Seitenlappen und oft vorne gespalten. Der Griffel ragt bei allen Arten deutlich über die Staubblätter und die Kronröhre hinaus.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Arten stammen aus dem tropischen bis warmen Asien. Eine Art (Zingiber zerumbet) ist als Ruderalpflanze in mehrere andere tropische Gegenden der Welt eingeschleppt worden (Amerika, Afrika, Australien). Der Echte Ingwer wird in allen tropischen Gebieten der Welt kultiviert.

Die meisten Arten sind Bewohner feuchter Waldböden.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Zingiber wurde als „Zinziber“ 1754 durch Philip Miller in The Gardeners Dictionary...Abridged..., 4. Auflage, Nummer 3 aufgestellt.[1] Typusart ist Zingiber officinale Roscoe. Synonyme für Zingiber Mill. nom. cons. sind: Amomum L. nom. rej., Pacoseroca Adans. nom. superfl., Zerumbet T.Lestib. nom. illeg., Cassumunar Colla, Dieterichia Giseke, Dymczewiczia Horan., Jaegera Giseke, Thumung J.Koenig.[1]

Zingiber cernuum
Zingiber diwakarianum
Blütenstand von Zingiber macradenium
Blütenstand von Zingiber malaysiana
Zingiber mioga
Echter Ingwer (Zingiber officinale)
Zingiber ottensii
Zingiber spectabile
Blütenstände von Zingiber wrayi direkt über dem Boden
Zingiber zerumbet

Die Gattung Zingiber enthält 100 bis 188 Arten:

Ingwer (Zingiber officinale), Rhizome

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mioga (Zingiber mioga (Thunb.) Roscoe), eine Art, die vor allem in Japan kultiviert wird, und von der die Blütenstände als Gewürz verwendet werden.[2]
  • Ingwer, Gewöhnlicher Ingwer (Zingiber officinale Roscoe)[3], eine weltweit kultivierte, wichtige Gewürzpflanze, von der das Rhizom benutzt wird.[4]
  • Blockzitwer (Zingiber montanum (J. König) Link ex A. Dietr.,[3] Syn.: Zingiber purpureum Roscoe); stammt vielleicht aus Indien, wird im tropischen Asien kultiviert.[2]
  • Zingiber zerumbet (L.) Roscoe ex Sm.:[4] Sie ist eine in viele Gebieten der Tropen verschleppte Ruderalpflanze, die aber als Heilpflanze und Duftspender auch kultiviert wird.[2]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alan T. Whittemore: Zingiber. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 22: Magnoliophyta: Alismatidae, Arecidae, Commelinidae (in part), and Zingiberidae. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2000, ISBN 0-19-513729-9 (englisch)., online.
  • Delin Wu, Kai Larsen: Zingiber. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2000, ISBN 0-915279-83-5, S. 223 (englisch)., textgleich online wie gedrucktes Werk.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Rafaël Govaerts, 2004: World Checklist of Monocotyledons Database in ACCESS 1-54382. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zingiber. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 7. Juni 2020..
  2. a b c Siegfried Danert: Urania Pflanzenreich. Band 4: Blütenpflanzen 2. Urania Verlag, Leipzig 1994, ISBN 3-332-00497-2.
  3. a b Walter Erhardt et al.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. 2. Band, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  4. a b Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5, S. 943.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ingwer (Zingiber) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien